Plague Years – Circle Of Darkness

Ziehen gemeinsam am tödlichen Strang

Artist: Plague Years

Herkunft: Michigan, USA

Album: Circle Of Darkness

Spiellänge: 42:23 Minuten

Genre: Crossover, Metal, Thrash Metal, Death Metal

Release: 18.09.2020

Label: eOne, SPV

Link: https://www.facebook.com/plagueyearsdet/

Bandmitglieder:

Gesang – Tim Englehardt
Gitarre – Eric Lauder
Bassgitarre – Rian Staber
Schlagzeug – Mike Jurysta

Tracklist:

  1. Play The Victim
  2. Witness Hell
  3. Paradox Of Death
  4. Eternal Fire
  5. Circle Of Darkness
  6. Evil One
  7. Incantation
  8. NRFTL
  9. World In Blood
  10. Urge To Kill

Nach der EP Plague Years mit dem bandgleichen Titel aus dem Jahre 2017 haben die Amerikaner direkt ein Jahr später mit ihrem ersten Langeisen Unholy Infestation nachgelegt. Für Fans der vielseitigen Headbang Maschine gibt es gute Nachrichten, in wenigen Tagen wird das zweite Studioalbum über eOne / SPV veröffentlicht. In über 40 Minuten werden zehn Stücke durch den groovenden Fleischwolf gedreht. Die Verbindung zu Klängen von Power Trip dürfte nach dem Ableben von Sänger Riley Gale aktuell besonders für Aufsehen sorgen, umso gespannter hören wir in die Werke hinein.

Der Sound wird zu einer böswilligen Mutation, die sowohl im Thrash als auch Death Metal der späten Achtzigerjahre wildert. Dabei bekommen Titel wie Play The Victim oder Witness Hell klare landestypische Elemente als Säulen gegossen. Das Gerüst von Plague Years steht dabei keinesfalls auf wackeligen Füßen, eher werden noch zusätzlich Stahlseile an überdimensionierten Bodenankern angebracht. Das Konstrukt von Circle Of Darkness kann somit gar nicht ins Wanken kommen. Macht die Platte jedoch Spaß? Das ist die Frage, die wir zu durchleuchten haben. Die Antwort liegt bei einem kurzen wie knappen Ja. Die groovenden Passagen streifen diverse Einflüsse und machen die Drehscheibe zu einer unberechenbaren Waffe. US Hardcore Hooks greifen in Crossover Melodien, die ihren Meister in einem wüsten Thrash Death Muster finden, das bis Mitte der Neunziger ein klares Aushängeschild der amerikanischen Metal Bands der härteren Genres war. Sänger Tim Englehardt hat keine Probleme, Akzente zu setzen, auch wenn seine Gesangsfarben eine ganz klare Schublade abbekommen haben. So vielseitig die Musiker unterwegs sind, desto limitierter wirken die Vocals, was den Umfang angeht. Durch eine enorme Power und einen satten Klang bleiben die fast 45 Minuten spannend, und auch nach mehreren Durchläufen kann man Circle Of Darkness noch laut aufgedreht auf die Menschheit loslassen. Head Fucking Banging. Wer seinen Hals nur dafür hat, um seinen Kopf durch die Gegend zu tragen, ist und bleibt bei Plague Years fehlplatziert. In den einzelnen Groove Epochen darf das Haupthaar, wenn noch vorhanden, in Bewegung gebracht werden.

Plague Years – Circle Of Darkness
Fazit
Als Überflieger würde ich den neuesten Output nicht bezeichnen und auch die geschröpften Power Trip Anhänger werden keinen hundertprozentigen Trost in Circle Of Darkness von Plague Years finden. Nichtsdestotrotz hat das Bollwerk eine Daseinsberechtigung und dürfte diesen Herbst noch die eine oder andere Wohnung mit der geballten Wucht auseinandernehmen. Die Flex einmal in Schwung gebracht, fliegen die Funken weit empor, während die Auskopplungen Incantation oder World In Blood messerscharf wie durch einen weichen Käse gleiten. Gut, zwar nicht gut genug für höhere Aufgaben, aber im gesunden Mittelmaß eine ganz klare Waffe, um erfolgreich zornige Attacken aus den Boxen zu jagen.

Anspieltipps: Witness Hell und Evil One
René
7.8
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