Pyracanda – Losing Faith

Es dauerte 32 Jahre bis zum Album Nummer drei

Artist: Pyracanda

Herkunft: Koblenz, Deutschland

Album: Losing Faith

Genre:  Speed / Thrash Metal, Heavy Metal

Spiellänge: 44:17 Minuten

Release: 10.10.2024

Label: FHM Records

Link: https://www.facebook.com/Pyracanda1990

Bandmitglieder:

Gesang – Hansi „Nefen“ Muhs
Bass – Dieter Wittbecker
Gitarre – Frank Pelkowski
Gitarre – Dennis Vaupel
Schlagzeug – Patrick Grün

Tracklist:

  1. Don‘t Wait For
  2. Hellfire
  3. Mouth Warrior
  4. Losing Faith
  5. Misanthrope
  6. History Twister
  7. We Are More
  8. Spoke In The Wheel
  9. What Builds My Pride
  10. Hold On!

Pyracanda wurden im Jahre 1987 in Deutschland gegründet und veröffentlichten 1990 ihr Debüt Two Sides Of A Coin bei Charly Rinnes No Remorse Records (Blind Guardian, Dimple Minds, Grinder). Nach der Auflösung von No Remorse Records erschien 1992 das zweite Album Thorns bei Aaarrg Records. Beide Alben werden heute als Klassiker deutschen Speed/Thrash Metals betrachtet. Nach zahlreichen ausverkauften Livekonzerten kam Ende 1992 Patrick Grün, heute Caliban, als neuer Drummer in die Band. Als Gitarrist Sven Fischer 1994 ein Angebot von Rage annahm, entschied man, Pyracanda ruhen zu lassen. Auch nachdem man 2010 ein schnell ausverkauftes Konzert zum 20. Jubiläum des teutonischen Thrash-Klassikers Two Sides Of A Coin spielte, wurde es wieder still um Pyracanda.

Im März 2019 veröffentlichten Divebomb Records USA das Debüt Two Sides Of A Coin mit einer Reihe unveröffentlichter Tracks weltweit erneut, und ernteten damit eine überdurchschnittlich gute Resonanz. Auch das Album Thorns wurde in der Ukraine und in Russland zur gleichen Zeit wieder aufgelegt. Daraufhin gab es mehrere Bandproben, zu denen Patrick Grün seinen Caliban-Kollegen Denis Schmidt mitbrachte. Die Reunion von Pyracanda war beschlossene Sache. Pyracanda haben sich seitdem in mehreren Konzerten wieder zurückgespielt. Jetzt, 32 Jahre (!) nach dem letzten Album Thorns sind Pyracanda wieder mit einem neuen Album da! Pyracanda veröffentlichen am 10.10.2024 über FHM Records ihr Album Losing Faith. Personell hat es eine kleine Änderung gegeben: Frank Pellkowski übernimmt die Gitarre von Denis Schmidt.

Pyracanda, Shooting 2024, Pic by Big Simonski

Losing Faith ist über FHM Records als CD und in den Vinylfarben Grey Marble (100 Stück), Yellow Marbled (150 Stück), und Black Vinyl (250 Stück) erhältlich.

Was soll/kann man nun von einer Band erwarten, die die Fans sage und schreibe 32 Jahre auf ein neues Album hat warten lassen!? Ich weiß es nicht, weiß allerdings beim ersten Song Don’t Wait For, dass sich das Warten gelohnt hat. Von wegen Don’t Wait For! Da sind Pyracanda nach dem etwas dramatischen Intro direkt in alter Sitte zugange. Don’t Wait For wurde bereits vor ca. einem Monat als Single ausgekoppelt. Eine Singleauskopplung ist auch der direkt darauffolgende Song Hellfire. Hier hört man bereits die Weiterentwicklung der Band und das ist gut so, denn man hat sich in den 32 Jahren natürlich weiterentwickelt und setzt nicht 1:1 auf Althergebrachtes. Hellfire ist ziemlich rockig, groovt wie Sau und brennt lichterloh. Spätestens jetzt dürfte den Fans klar sein, dass die alten Säcke von Pyracanda es noch richtig draufhaben.

Rockig und modern bleibt es auch bei Mouth Warrior und dem Titeltrack Losing Faith, dem Song gibt man aus meiner Sicht sogar eine Prise Nu Metal mit. Das mag der Old School Fan wahrscheinlich nicht gerne hören, ist mir aber egal. Tolle Melodien mit düsterem Einschlag folgen bei Misanthrope. So muss sich ein Menschenhasser anhören, ich hasse euch, Pyracanda, wegen dieses geilen Songs 😀

So richtig draufgedroschen wird mal wieder mit History Twister nach dem Motto: Back To The Roots. Durch das rockig groovende We Are More führt Sänger Hansi wie ein Entertainer. Ich habe ihn förmlich wie Frank Sinatra stolzierend vor den Augen 😉 Mein Gott, was jagen Pyracanda hier für ein Ding raus. Ständig wartet das Unerwartete. Pyracanda klonen sich nicht selbst, erfinden sich zwar auch nicht neu, aber sie schaffen es, eine Menge neuer Facetten in das Album einzubinden.

Rifflastig, mit einer Menge Speed ist Spoke In The Wheel, der Mustang heult auf. Pyracanda können voller Stolz auf dieses Album blicken. What Builds My Pride (das Intro des Songs hört sich etwas nach einem Boogie an) fragen sie sich wohl auch selbst. Gut, dass sie den Glauben daran nicht verloren und Losing Faith veröffentlicht haben. Da kann ich zum Abschluss nur ergänzen: Hold On! Oh, damit sind wir ja schon am Ende des Albums. Toll und kurzweilig ist das Album. 32 Jahre warten haben sich gelohnt! Produziert und gemastert wurde es von René Anlauff (Völkerball, Heldmaschine) in dessen Soundsolution 1 Studio.

HELLFIRE - Pyracanda

Wer noch etwas mehr zu Pyracanda und dem Album wissen möchte, kann sich gerne mein Interview mit Pyracanda Bassist Dieter Wittbecker hier anschauen!

Pyracanda – Losing Faith
Fazit
Pyracanda sind ja bereits seit fünf Jahren back. Nun sind sie nach 32 Jahren (!) mit einem neuen Album zurück! Es wird absolut nicht langweilig, dieses Album zu hören. Nein, das Gegenteil ist der Fall: Es ist spannend, das Album zu hören, gerade weil es kein reines Speed Metal Album ist. Eine total vielfältige und abwechslungsreiche Scheibe, die ihre dritte Undergroundperle sein wird.

Anspieltipps: Don‘t Wait For, Hellfire und Spoke In The Wheel
Juergen S.
9.3
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