Rage – The Soundchaser Archives

“Dreißig Jahre Heavy Metal aus Herne!“

Artist: Rage

Herkunft: Herne, Deutschland

Album: The Soundchaser Archives

Spiellänge: 135:22 Minuten

Genre: Heavy Metal

Release: 23.05.2014

Label: Nuclear Blast

Link: http://www.rage-on.de/rage.html

Bandmitglieder:

Gesang, Bass – Peter „Peavy“ Wagner
Gitarre und Keyboard – Victor Smolski
Schlagzeug – André Hilgers

Tracklist:
1. Anybody Home?
2. Misery Trip
3. In Union
4. Long Hard Road
5. Full Moon (international Version)
6. Nevermore
7. French Bourée
8. A Perfect Day
9. Enough Is Enough
10. Here Comes The Night
11. Spiritual Awakening
12. Lost In The Void
13. The Missing Link
14. Another Kind Of Madness
15. Down To The Bone
16. Speed Of Sound
17. Darkness Turns To Light
18. Death Is Alive
19. Gental Murders
20. From The Cradle To The Grave
21. Refuge
22. Fuque No. 5
23. Last Goodbye
24. Dirty Wings
25. The Pit And The Pendulum
26. Waterfalls
27. Heads Off
28. Assorted By Satan
29. Shame On You
30. Soundchaser Demo

Rage - The Soundchaser Archives Cover

Da mich Rage über meine Jugend hinaus bis heute geprägt haben, möchte ich dieses Review mal mit privaten Aspekten aufpeppen. Ein Blick auf die im Jahre 1986 erschienene Platte Reign Fear lässt den interessierten Begutachter schmunzeln, wenn er auf den roten Aufkleber sieht und nett drauf hingewiesen wird, dass es sich bei Rage um die ehemaligen Formation Avanger handelt, die quasi das Debütalbum Prayers Of Steel beider Gruppen eingespielt hat. Seitdem hat sich bei Rage viel getan: Insgesamt wurden 21 Studioalben produziert, unzählige Festivals gespielt und diverse Charterfolge gefeiert. Peter „Peavy“ Wagner, das Gesicht der deutschen Heavy Metal-Band, hat bereits viele Gesichter bei Rage kommen und gehen gesehen. Nach dem letzten Wechsel, bei dem André Hilgers 2006 das Schlagzeug von Mike Terrana übernommen hat, ist es wieder ruhig um das Line-Up geworden. Victor Smolski, der seit 1999 aktiv bei Rage am Songwriting mitwirkt, gehört bei vielen schon zum festen Inventar, als wäre er schon immer mit Peavy bei Rage zu Werke gegangen.

Ihr werdet euch jetzt fragen: „Warum zur Hölle erzählt er uns das alles jetzt zum neusten Output The Soundchaser Archives?“ Eure Frage ist natürlich berechtigt. Wie das Word „Archives“ schon zusammen mit der Tatsache, dass Rage nun mehr 30 Jahre das Zepter schwingen, beschreibt, haben sich die drei Musiker zusammengetan, um einen Querschnitt aus den einundzwanzig Veröffentlichungen zu ziehen. Dabei haben sie nicht stumpf einfach eine lieblose Best-Of zusammengestellt, um den Fans die Kohle abzugreifen, sondern ein neues Stück auf die Platte gebracht, das es zum Beispiel nicht auf das letzte Album geschafft hat. Zu hören gibt es Bonusmaterial der limitierten Alben der letzten Jahre sowie Demoversionen oder den internationalen Remix von Full Moon. Das nenne ich mal ein Genschenk an die Fans, ohne nur an das eigene Portmonee zu denken. Wer, wie ich, mit der Band „aufgewachsen“ ist, weiß die Nähe zu ihnen zu schätzen und ein Besuch pro Tour ist ein gesetzter Pflichttermin. Ein zwingender Kauf ist The Soundchaser Archives nicht, für Anhänger aber ein liebevolles Extra für die Plattensammlung, das doch irgendwie nicht fehlen darf. Zudem ist es für Neueinsteiger, die Rage dreißig Jahre ignoriert haben, ein Fingerzeig, diese Tatsache wenigstens jetzt schleunigst zu ändern. Zwei CDs, über 130 Minuten Spielzeit und genau 30 Songs sind zudem ein weiteres Argument, das nicht außer Acht gelassen werden darf!

Fazit: Natürlich dürfen Rage nach drei Jahrzenten stolz The Soundchaser Archives veröffentlichen, es gibt genug Aspekte, die einem Hardcore Fan zum Kauf animieren. Wer jedoch gerne Rage hört und die eine oder andere CD besitzt, muss das Geburtstagsgeschenk nicht zwingend erwerben. Aus meiner persönlichen Sicht ist Rage eine der unterschätztesten Heavy Metal-Bands in Deutschland, die wirklich mehr Anerkennung verdient hätten. Also in diesem Sinne: Auf die nächsten dreißig Jahre und darauf, dass ich mit der Band auch meine Rente erleben kann.

Anspieltipps: Full Moon (international Version), A Perfect Day und Soundchaser Demo
Rene W.
7.8
7.8