Rapture – Malevolent Demise Incarnation

Griechisches Thrash Death Geschoss

Artist: Rapture

Herkunft: Griechenland

Album: Malevolent Demise Incarnation

Spiellänge: 43:38 Minuten

Genre: Death Metal,Thrash Metal

Release: 26.03.2021

Label: FDA Records

Link: https://rapturegreece.bandcamp.com/

Bandmitglieder:

Gesang und Gitarre – Apostolos Papadimitriou
Gitarre – Nikitas Melios
Bassgitarre – Stamatis Petrou
Schlagzeug – Giorgos Melios

Tracklist:

  1. Malevolent Demise Incarnation
  2. Inaninate Frigidity
  3. Predatory Menace
  4. After Your Eternity
  5. I Am Become Death
  6. Birthrape Leftovers, Praising The Maggots
  7. Herald Of Defiance
  8. Requiem For A Woeful Dynasty (Memento Mori)

Die Griechen von Rapture (auch so ein Bandname, der leicht Verwechslungen hervorrufen kann), sind längst keine Unbekannten mehr, obwohl sie erst seit 2012 dabei sind. In Drei-Jahres-Rhythmus bringen sie bis dato die Alben raus. Nun also Album Nummer drei und auch das dritte Label hat man am Start. Das Debüt im Jahre 2015 erschien bei Witches Brew, das Zweitwerk bei Memenot Mori und nun konnte man einen Deal mit FDA Records ergattern. Keine schlechte Entwicklung, will man meinen.

Malevolent Demise Incarnation, der Titeltrack, fungiert auch gleich als Opener und es wird sofort klar gemacht, dass man keine Gefangene machen wird. Da hat Griechenland auch keinen Platz für. Kurzes Vorgeplänkel muss natürlich sein. Einige Vorspieler erklingen und zack, schon erscheint die Thrashkeule. Schön im Uptempo wird drauflos gedroschen. Kurze Verschnaufpause und weiter geht die thrashige Reise. Es erklingt ein Gongschlag (?) und weiter auf Attacke. Der Drummer variiert seine Spielart. Kleine Spielereien wie z.B. ein Basssolo dürfen natürlich auch nicht fehlen. Ein Break folgt und der Anfang des Songs wird wiederholt. Man agiert ein wenig technisch und nimmt dann das Tempo raus, ein Growl erklingt und man groovt. Dieser Death Metal Part wird mit  atmosphärischen Klängen fortgeführt und dann wieder niedergethrasht und Schluss mit lustig. Brett. Erinnert mich ein wenig an meine Kumpels von Assorted Heap.

Was der Opener kann, das kann der nachfolgende Song ebenfalls – Inanimate Frigidity bietet auch straighten Thrash/Death. Dieses aber dabei zu belassen, wäre ein wenig zu einfach. Natürlich gibt es thrashige Riffs, vorgetragen im Uptempo und natürlich kotzt der Sänger Gift und Galle, aber es gibt eben auch den Mittelteil, in dem die Burschen vom Tempo runtergehen. Vorher schöne Vorspieler und dann läutet man ganz geschickt einen fast schon hypnotischen Gitarrenpart ein und treibt diesen mit wechselnden Riffs im Midtempo vor. Ein deathiger Part kommt hinzu und groovt. Hier klingt man sehr vertrackt und verspielt, passt aber, da natürlich bald darauf wieder Schluss ist und nach einem Vorspieler wieder volle Attacke gefahren wird.

Predatory Menance kommt mit typischem Riffing erst einmal schleppend um die Ecke. Ziemlich geile Vorspieler und dann denkt man, jetzt geht es so richtig los, aber da täuscht man sich. Fettes Riffing im Midtempo. Dabei rasselt die Doublebass ordentlich durch. Auffallend und markant ist in diesen Song das Riffing. Sehr ausgetüftelt. Hier und da erklingen neben den thrashigen Screams auch Grolws. Man bleibt im aggressiven Midtempo und dieses passt auch. So nach drei Minuten baut man nach einem Break und einem Scream einen atmosphärischen Part mit ein. Dieser bekommt noch ein melodisches Solo geschenkt. Man nimmt noch einmal kurz Fahrt auf und dann ist Feierabend. Lecker Ding.

After Your Eternity kommt einem gleich von der ersten Sekunde an vor wie eine wilde Fahrt über den Styx. Sehr schneller, thrashiger Part und dann geht man vom Tempo runter. Der Sänger schreit sich die Seele aus dem Leib, als wäre der Fährmann hinter ihm her, weil er seine Münze vergessen hat. Mit einem melodischen Lead geht es weiter. Die Gitarre läuft vertrackt, der Sänger singt darauf und die Bootsfahrt geht weiter. Noch ein wildes Solo und wieder Aggressionen pur. Schleppender Mittelpart, das Tempo ganz raus und man bewegt sich ab da in ruhigen Gewässern. Ab diesem Zeitpunkt zieht sich die Reise ein wenig. So erreicht man recht atmosphärisch am Ende den Steg.

Ja ja, die Burschen machen Laune, auch wenn man es hier und da mit verspielten Gitarrenparts ein wenig übertreibt, aber im Grunde ist eine Mischung aus Death und Thrash Metal Fan so das Geilste, was einem Fan beider Musikrichtungen passieren kann. Denkt man an Bands wie Demolition Hammer, Sadus, Solstice, Cancer, Create To Kill, Malevolent Creation oder Assorted Heap, kommen bei mir absolute Glücksgefühle hoch. Rapture haben die thrashige Seite ein wenig mehr am Blick, können aber mit ihrem Soundtrack absolut überzeugen. Meines Erachtens sind die Songs hier und da ein wenig zu lang, aber das ist Meckern auf ganz hohem Niveau. Hinzu kommt noch eine sehr druckvolle Produktion. Bei I Am Become Death z.B. hört man die Beckenschläge so geil heraus, das schockt.

Wobei geht es bei den Texten? Hier die Erklärung der Band: „In dieser extremen Mischung aus Symbolismus und grimmigem Realismus, die uns ausmacht, ist der Tod als deine einzige göttliche Macht dieser Welt gefestigt. Ohne den Glauben an falsche Propheten und verarmte Götter ist der Tod die einzige Macht, die jenseits des menschlichen Verständnisses und der Reichweite steht und nicht besiegt werden kann. Denn er steht immer einen Schritt voraus, als der Orgasmus der Vorstellung vom Leben, das er entthront. Die bedauernswerte menschliche Dynastie war während ihres gesamten vergeblichen und von Ignoranz getriebenen Verlaufs auf der Suche nach einer und nur einer Sache. Die Vollkommenheit. Wo aber die Vollkommenheit gedeiht, geht die Menschheit unter und verschwindet. So stellt die menschliche Rasse eine perverse Dissonanz der Natur und der Schöpfung dar, die schließlich durch den Begriff der Schöpfung selbst eliminiert und verwüstet werden wird. Wenn also deine einzige göttliche Macht der Tod ist, dann ist die Vollkommenheit und Vergöttlichung, die der Mensch immer angestrebt hat, nichts anderes als seine eigene totale Vernichtung. Wir Wenigen, werden die Vergöttlichung erreichen, da wir aus der totalen, unbestrittenen, unanständigen, grimmigen und triumphierenden, bösartigen Untergang inkarnieren.“

In diesem Sinne – munter bleiben und Rapture hören.

Rapture – Malevolent Demise Incarnation
Fazit
Rapture geben auf ihrem dritten Album wirklich alles, hauen eine derbe Mischung aus Thrash Metal und Death Metal heraus und klingen dabei sehr frisch und aggressiv, aber auch teilweise verspielt. Kann man absolut empfehlen.

Anspieltipps: Malevolent Demise Incarnation und After Your Eternity
Michael E.
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