Rock The Forest – Rengsdorfer Rockfestival 2024 am 26.07. und 27.07.2024 in Rengsdorf

Das Rengsdorfer Rockfestival versinkt im Regen

Eventname: Rock The Forest – Rengsdorfer Rockfestival

Bands: Dark Sun, Flennes, Asomvel, Dynazty, Orden Ogan

Ort: Waldfestplatz Rengsdorf, 56579 Rengsdorf

Datum: 26.07. – 27.07.2024

Kosten: Freitag VVK 15,00 Euro, Samstag VVK 45 Euro, Kombi-Ticket: VVK 55 Euro

Genre: Heavy Metal, Heavy Rock, Power Metal

Besucher: ca. 1000 Besucher

Veranstalter: Rockfreunde Rengsdorf e. V.

Link: http://www.rockfreunde.de

Rock The Forrest – das Rengsdorfer Rockfestival, darauf freuen sich nicht nur die Veranstalter Rockfreunde Rengsdorf e. V. selbst, sondern die ganze Region und Fans darüber hinaus. Natürlich freuen auch wir von Time For Metal uns ebenfalls auf das Rengsdorfer Rockfestival, denn waren wir die letzten Jahre doch immer dabei. An dieser Stelle schon einmal einen großen Dank an den Veranstalter. Die Rockfreunde Rengsdorf e.V. feiern in diesem Jahr bereits ihr 42. Festival. Das Rengsdorfer Rockfestival zählt damit zu den ältesten Festivals in Deutschland, nur während Corona gab es eine kurze Pause.

Ich persönlich war bereits in den Achtzigern dort im Wald zugegen, als es sich noch Rock- und Blues Festival nannte, um mir solche Größen wie Roy Harrington, Bloodwyn Pig, Inga Rumpf oder andere live anzuschauen. Die letzten Jahre halt als Redakteur für Time For Metal. Am 26. und 27.07.2024 (wie gewohnt am letzten Juliwochenende) findet das diesjährige Rockfestival Rock The Forrest in Rengsdorf statt. Heike und ich können aus persönlichen Gründen leider nur am Samstag teilnehmen. So verpassen wir den Freitag, an dem die beiden Coverbands SAD (Metallica Tribute) und KIXX (80s Rock) aufspielen.

Flennes, Rock The Forest 2024,
Pic by Big Simonski

Vom Rhein aus machen wir uns bereits bei leichtem Dauerregen auf, hoch in den Westerwald auf den sonst so herrlichen Waldfestplatz. Kurz vor dem Opener Flennes sind wir auf dem Platz und bekommen noch mit, wie die Band von Veranstalter Christoph angekündigt wird. Wie eigentlich jedes Jahr darf auch in diesem Jahr eine „lokale“ Band beim Rock The Forrest aufspielen. Das sind in diesem Jahr Flennes. Die Gründung der Band aus der Eifel geht bis ins Jahr 1983 zurück und damit ist die Band fast so alt wie das Festival selbst. Dementsprechend befinden sich auf der Bühne vier „ältere“ Männer, die es noch einmal wissen möchten. Ganz klar ist die Energie da, um heute einen guten Opener des Festivals zu machen und das wird auch entsprechend vom Publikum honoriert. Ob das noch die Originalbesetzung der Band ist, kann ich nicht sagen, gehe davon allerdings nicht aus. Ich würde den Stil einmal als typischen 80er Heavy Metal bezeichnen. Der 80er-Metal ist an mir irgendwie vorbeigegangen, ohne Spuren zu hinterlassen. Flennes haben ebenfalls recht wenig Spuren in den 80er hinterlassen, da veröffentlichungstechnisch nicht allzu viel vorliegt. Heute Abend haben sie in Rengsdorf allerdings einige Fußstapfen hinterlassen.

In der Umbauphase einige Gespräche mit Bekannten und Freunden. Überwiegend an der Theke, da es sich mittlerweile doch recht stark eingeregnet hat und man dort im Trockenen steht. Ebenfalls mit Veranstalter Christoph unterhalten, der mir sagt, dass der gestrige Abend recht gut besucht war, trotz schlechten Wetters. Am heutigen Tag werden bestimmt einige Tagesbesucher und Kurzentschlossene vom Besuch des Festivals aufgrund des Wetters abgehalten.

Asomvel, Rock The Forest 2024,
Pic by Big Simonski

Der Regen wird stärker und auch die Mucke auf der Bühne. Mit den Briten Asomvel gibt es nun richtigen Kick-Ass Rock. Von der Band habe ich die letzte Zeit einiges in positiver Hinsicht mitbekommen. Überall wo sie hinkommen, erobern sie die Herzen der Fans im Minutentakt. Die Band aus Harrogate, North Yorkshire existiert zwar schon seit 1993, sorgt aber eigentlich erst seit ihrem diesjährigen Album Born To Rock ’n‘ Roll für Furore. Einzig verbliebenes Gründungsmitglied ist Gitarrist Lenny Robinson, zu dem sich 2014 Sänger und Bassist Ralph Robinson gesellte. Der Drummer und zweite Gitarrist wurden im letzten Jahr ausgetauscht. Das scheint der Band richtig gutgetan zu haben. Die Show und der Sound erinnern sehr stark an Motörhead. Das allerdings richtig authentisch, ohne eine Kopie zu sein. Da fällt mir gleich der Thin Lizzy Klon Dead Lord wieder ein, die auch schon hier in Rengsdorf eine großartige Show ablieferten. Das geht bei dem Quartett hier jetzt so richtig geil ab. Tolle Gitarrenarbeit und einen urwüchsigen Kick-Ass Rock ’n‘ Roll Sound. Die Jungs haben die Fans hier richtig im Visier, sprechen von einem „great Festival at Rengsdorf“ und hauen einfach rein. Alleine der Auftritt von Asomvel ist es schon wert, hier auf dem Festival zu verweilen. Das schlechte Wetter kann nun keinem mehr was antun, Partystimmung ist angesagt. Zum Schluss werden eine Menge Guitarpicks an die Crowd von der Bühne aus verteilt. Asomvel haben hier voll abgerissen, für mich der eigentliche Headliner des heutigen Tages, aber es kommen ja noch zwei Bands.

Dynazty, Rock The Forest 2024,
Pic by Big Simonski

Die ersten sind Dynazty und die kommen aus Schweden. Schwedische Bands sind aus dem Rock- und Metalgeschehen überhaupt nicht wegzudenken. Dynasty sind irgendwie zwischen Hard Rock und Power Metal einzuordnen. Seit der Gründung 2007 haben die Stockholmer bereits acht Studioalben eingespielt, man ist also äußerst produktiv. Das Letzte mit dem Titel Final Advent stammt von 2022. Ziemlich eingängig erfreuen sie die anwesenden Fans. Dreh- und Angelpunkt der Band ist Sänger Nils Molin, den viele sicherlich auch von der Band Amaranthe kennen werden. Dort ist er ebenfalls Sänger und für die clean Vocals neben Sängerin Elize Ryd und dem neuen Growler Mikael Sehlin verantwortlich. Wie im Power Metal oft üblich, wird zusätzlich zu den Instrumenten einiges an Atmosphäre eingesampelt. Damit tue ich mich persönlich doch recht schwer, auch damit, dass Sänger Nils Molin eine Ballade von sich gibt, man Keyboards hört, allerdings kein Instrument am Spielen ist. Das ist allerdings mein Problem, an der Stimmung der Fans ändert das nichts. Es regnet heftiger, unterstellen ist angesagt. Allerdings lassen sich viele nicht davon abhalten, vorne an der Bühne in Regencapes weiter Spaß zu haben.

Orden Ogan, Rock The Forest 2024,
Pic by Big Simonski

Besser wird es auch nicht bei den noch folgenden Orden Ogan. Also, ich meine das Wetter, denn es regnet ununterbrochen und auch noch stärker. Auf dem Gelände haben sich nun richtige Rinnsale gebildet. Fotografieren ohne Perleffekte auf der Kamera ist auch kaum noch möglich. Im Fotograben ist es ebenfalls richtig nass. Orden Ogan darf man wohl neben Powerwolf als die deutsche Power Metalband bezeichnen. Die Band um Frontmann Sebastian „Seeb“ Levermann aus dem Sauerland begeistert die Power Metal Fangemeinde bereits seit 1996. Einige Musiker kamen und gingen, allerdings hat es Sebastian „Seeb“ Levermann immer verstanden, die Truppe am Leben zu erhalten. Dabei sind mittlerweile neun Alben herausgekommen. Das neue Album The Order Of Fear ist noch brandneu, denn es ist erst in diesem Monat erschienen. Von diesem werden natürlich einige Songs gespielt, aber auch ältere Gassenhauer der Band stehen auf der Setliste. Sänger Nils Molin von den vorhin aufspielenden Dynazty hat übrigens auf dem vorletzten Orden Ogan Album Final Days den Song Inferno eingesungen. Viele Fans halten hier trotz der sprichwörtlichen Sintflut noch aus. Veranstalter Christoph hat sich eben noch beim Publikum bedankt und dabei festgestellt, dass es auf diesem Festival in den vergangenen 42 Jahren noch nie so viel Regen gegeben hat.

Dark Sun, Rock The Forest 2024,
Pic by Big Simonski

Vergessen will ich nicht die Jungs von Dark Sun, die mit eigener Fangruppe hier sind. Dark Sun bringen bekannte Metal Klassiker als Akustiknummern während der Umbauarbeiten unter die Leute. Das machen sie auf einer extra eingerichteten kleinen Bühne (unter einem Zeltdach) am Rande des Festivalgeländes. Dort stehen sie eng zusammengekauert und unterhalten eine große Fanschar trotz Wassereinbruch auf ihrer Bühne bestens gelaunt.

Wir sind mittlerweile richtig aufgeweicht, bleiben nicht mehr bis zum Schluss und gehen den Heimweg schon früher an. Vor dem Eingang begegne ich noch einmal dem Pärchen, dass mir vorhin schon aufgefallen ist, weil die Frau sagte; „Ich gehe auf keinen Fall mehr durch den Wald.“ Sie spricht mich an, ob ich denn vlt. für beide mal ein Taxi ordern könne, ihr Mann schaffe das nicht mehr. Ok, ich versuche es dann mal. Habe jedoch kein Glück, denn entweder geht niemand am anderen Telefonende dran, oder man sagt mir, dass man aber noch über eine Stunde warten müsse. Ich frage, wohin man denn wolle. Also, die beiden kommen aus der Eifel, sind das erste Mal (und auf jeden Fall nicht das letzte Mal, wird mir gesagt) auf dem Festival in Rengsdorf. Man müsse in ein Hotel ins benachbarte Ehlscheid. Also machen wir einen kleinen Umweg und fahren die beiden ins Hotel. Mittlerweile stellt sich heraus, dass die beiden die Gewinner des „goldenen (nie leer werdenden) Bechers“ sind. Ok, jetzt verstehe ich auch, wieso der junge Mann nicht mehr in der Lage war, sein Handy zu bedienen 😉

Impressionen, Rock The Forest 2024,
Pic by Big Simonski

Abschließend bleibt nur noch zu sagen, dass es mal wieder ein tolles Festival in Rengsdorf war. Dieses Jahr allerdings bei einem sch… Wetter. Dafür kann natürlich niemand was. Die anwesenden Fans haben es hingenommen und trotzdem eine Menge Spaß gehabt. Rengsdorf, wir von Time For Metal kommen gerne wieder und bringen nächstes Jahr besseres Wetter mit, versprochen! Herzlichen Dank nochmals für die Einladung.

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