Sacred Steel – Ritual Supremacy

Die metallische Bandbreite wird ausgetestet

Artist: Sacred Steel

Herkunft: Ludwigsburg, Baden-Württemberg

Album: Ritual Supremacy

Genre: Heavy Metal, Thrash Metal, Power Metal, Epic Metal, Speed Metal, Progressive Metal

Spiellänge: 49:16 Minuten

Release: 25.04.2025

Label: ROAR RPM

Link: https://www.sacredsteel.de/

Bandmitglieder:

Gitarre – Jonas Khalil
Gitarre – Jörn Langenfeld
Schlagzeug – Mathias Straub
Gesang – Gerrit P. Mutz
Bass – Toni Ieva

Tracklist:

1. Ritual Supremacy
2. Leather, Spikes & Chains
3. The Watcher Infernal
4. A Shadow In The Bell Tower
5. Entombed Within The Iron Walls Of Dis
6. Bedlam Eternal
7. Demon Witch Possession
8. Covenant Of Grace
9. Omen Rider
10. Let The Blackness Come To Me

Ist die Zeit von Sacred Steel aus dem Schwabenland vorüber? Neun Jahre nach Heavy Metal Sacrifice tauchen die Herren wieder auf, passend zum anstehenden Bandgeburtstag kommendes Jahr. Vorab geht es bereits jetzt auf das Keep It True Festival Ende April, wo primär die älteren Sachen im Vordergrund stehen werden. Die Release-Show findet in der Woche mit dem Maifeiertag statt. Am 30. April präsentieren die Herren ihr neues Album in der Scala, Ludwigsburg.

Sacred Steel waren in den 90ern Vorreiter und die erste deutsche Band, die es zu Metal Blade geschafft hat. Es hat sich viel geändert in den vergangenen Dekaden. Nur noch Sänger Gerrit P. Mutz und Drummer Mathias Straub sind aus der Anfangszeit im Line-Up. Was geblieben ist, das ist die stilistische Bandbreite. Thrash-Einflüsse, aber auch epische Töne vereinen Sacred Steel. Wenn als Referenzen Running Wild und Omen genannt werden, sind weitere Worte überflüssig.

Der Einstieg in Ritual Supremacy ist der Titeltrack, der überraschend hart und thrashig aus den Boxen dröhnt. Leather, Spikes & Chains scheint an den Sound zunächst anzuknüpfen. Recht schnell zeigt sich, dass Sacred Steel auch 2025 die metallische Spielwiese ausnutzen und sich mit ordentlich Tempo in Richtung Speed Metal bewegen. Dritter Song, dritte Variante: mehr als fünf Minuten The Watcher Infernal springen in Richtung progressiven Power Metal und US Power Metal.

Ob mit Tempo (A Shadow In The Bell Tower), im US-Power-Metal-Style (Entombed Within The Iron Walls Of Dis) oder das episch stampfende, fast schon zum Doom schielende Bedlam Eternal: Sacred Steel testen Genregrenzen aus. Nach dem schleppenden Bedlam Eternal das thrashige Demon Witch Possession auszupacken, um mit Covenant Of Grace Queensrÿche-Referenzen folgen zu lassen, sagt alles über die Vielfalt von Ritual Supremacy aus.

Wer denkt, dass Sacred Steel nun ihre Kapazitäten ausgeschöpft haben, wird am Ende noch mal überrascht. Speed und Heavy Metal mit einem Refrain zum Mitgrölen werden mit einem Schuss progressiven US-Power-Metal zu Omen Rider kombiniert. Die Powerballade Let The Blackness Come To Me setzt den Schlusspunkt.

Sacred Steel – Ritual Supremacy
Fazit
Wer Musik für den leichten Bieranzug sucht, der ist bei Sacred Steel und Ritual Supremacy verkehrt. Es gibt so gut wie keine Nummer, die nicht vertrackte Elemente beinhaltet. Hat der Fan seinen Groove gefunden, folgt das nächste Stück und reißt die Hörerschaft in eine andere Richtung. Die Nummern an sich sind fast durchgängig stark und hörenswert. Aber ob Menschen mit einer Vorliebe für Thrash und Speed auch Queensrÿche-Referenzen faszinieren, ist zu bezweifeln.
Das neue Werk von Sacred Steel wendet sich vor allem an Fans, die gerne abwechslungsreiche Scheiben hören. Kein Song klingt wie der Nachfolger und Wiederholungen sind kaum auszumachen. Die Scheibe ist anspruchsvoll, aber interessant, mit vielen verschiedenen Facetten. Platten wie Ritual Supremacy haben in der glatten musikalischen Welt, in der viele Bands sich kaum aus ihrem festgefahrenen Korsett wagen, Seltenheitswert.

Anspieltipps: The Watcher Infernal, Entombed Within The Iron Walls Of Dis und Covenant Of Grace
Franziska W.
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