Siege Of Power – This Is Tomorrow

Unbekümmerte Supergroup mit Bock auf Death Metal

Artist: Siege Of Power

Herkunft: Niederlande, USA

Album: This Is Tomorrow

Spiellänge: 40:45 Minuten

Genre: Death Metal, Thrash Metal

Release: 17.02.2023

Label: Metal Blade Records

Link: https://siegeofpowermetal.bandcamp.com/

Bandmitglieder:

Gesang – Chris Reifert
Gitarre – Paul Baayens
Bassgitarre – Theo Van Eekelen
Schlagzeug – Bob Bagchus

Tracklist:

  1. Forced Fed Fear
  2. Sinister Christians
  3. Scavengers
  4. Zero Containment
  5. Ghosts Of Humanity
  6. As The World Crumbles
  7. Oblivion
  8. Deeper Wounds
  9. The Devil’s Grasp
  10. No Salvation
  11. This Is Tomorrow

Die Niederländer Theo Van Eekelen (ex-Houwister, ex-Hail Of Bullets), Bob Bagchus (ex-Asphyx, ex-Soulburn) und Paul Baayens (Asphyx,Thanatos) gründeten im Jahre 2014 die Band First Claas Elite und brachten eine Split mit dem Namen Grime!Greed!Gore! heraus. Die Band wurde erst einmal zu Grabe getragen. 2017 hatte man wieder Bock, holte sich Chris Reifert von Autopsy ins Boot und nannte sich in Siege Of Power um. 2018 hauten sie das Album Warning Blast heraus und nun also Album Nummer zwei.

Forced Fed Fear eröffnet den Spaß. Was erwartet man, wenn diese vier Burschen involviert sind? Eine Weiterentwicklung der Sparte Death Metal? Nee, natürlich nicht! Geilen Old School Krams? Ja, absolut und genauso klingt der Opener und nichts anderes will ich auch von denen hören. Als alter Hase freue ich mich, wenn es immer so weitergeht mit dem alten Material. Kurze Drumanschläge, die Gitarre vorweg und dann ab ins thrashige Death Metal Gewitter. Riffing, welches natürlich nicht neu ist, aber absolut gute Laune bei dem Hörer verbreitet. Im schnellen Midtempo knattert man sich durch das Universum. Chris keift sich die Seele aus dem Leib. Ein Wechsel in einen schnellen Groove erfolgt. Dieser wird als Refrain verwendet und das Tempo wird wieder aufgenommen. Ja, und verdammt noch einmal, ja! Fettes Teil. Einfach, aber eben geil. Das Hauptriff zieht sich durch den ganzen Song und flasht mich. Slayer lassen grüßen, aber das dürfen und sollen sie auch. Kurz und knapp und dann ist der Opener auch schon vorbei.

Sinister Christians folgt und natürlich ist die Marschrichtung nicht verändert worden. Volle Attacke und Angriff auf die Lauscher ist angesagt. Klingt ein wenig punkig bzw. crustig und die Uftata ist schuld daran. Der Song wechselt zwischen treibenden Elementen, verspielten, grooovigen Momenten und eben der Uftata hin und her. Kommt nicht ganz an den Opener heran, macht aber trotzdem Laune. Die Abwechslung ist gelungen.

Scavengers kommt mit fettem und dreckigem Groove zu Beginn. Scavengers kann man zusammen mit Chris schön stehend auf dem Sofa mitgrölen. Langsam schreitet man weiter und weiter und der Song entwickelt sich vom Rhythmus zu einem Reitersong, der überwiegend von diesem Rhythmus lebt und von dem Gesang.

Dass die Burschen in frühen Jahren persönlich von Slayer beeinflusst wurden, ist klar und dieses hört man dann bei Zero Containment. Thrashig und schnell geht es hier zur Sache und das Riffing erinnert eben an die Hanneman und Co. Hinzu kommt das Death Metal Drumming und so wirbelt man in knappen 150 Sekunden wie ein Orkan und trifft einen unvorbereitet. Man wird durchschüttelt, fällt hin, steht auf und rennt freudig wieder in das Zentrum des Wirbelsturms. Läuft.

Ghosts Of Humanity wird mit cleanen Klängen eröffnet und einem langsamen Part. Chris singt schon fast normal und der Song wird langsam und bedrohlich aufgebaut. So geht es weiter und weiter, dann wird es ein wenig melodischer und härter. Gelungener Aufbau. Das Anfangsthema nimmt man wieder auf und klingt so recht filigran. Auf einmal spielen die Gitarren vor und es wird schnell, aggressiv und wütend. Besonders Chris hat die Hasskappe auf. Eine gelungene Wendung und ein geiler Song.

Den Song The Devil’s Grasp hat man sich ausgesucht, um bei YouTube etwas vorweg zu veröffentlichen. Auch hier regiert die Uftata zu Beginn und bringt somit alte Knochen zum Tanzen. Runter vom Sofa und ab in den Moshpit. So geht Rumpel Death Metal. Ein feines Solo darf nicht fehlen, Straight forward heißt die Devise und alle folgen. Auch hier wartet man mit einem feinen Refrainpart auf. The Devil’s Grasp kann man natürlich bierselig aus allen Kehlen mitgrölen und dann ist auch schon wieder relativ zügig Schluss. Geiler Song, der irgendwie wie eine Mischung aus Death Metal und Motörhead klingt.

Mit This Is Tomorrow endet das ganze Szenario. Düster und schleppend geht man hier zu Werke und zeichnet eben ein Bild der kommenden Finsternis.

Ein durchaus abwechslungsreiches Album haben die Burschen hier auf den Markt geworfen. Nichts anderes habe ich erwartet.

Siege Of Power – This Is Tomorrow
Fazit
Diese vier Recken schaffen es, die Einflüsse ihrer Hauptbands mit eigenen Ideen zu verbinden und schaffen somit ein abwechslungsreiches und unbekümmertes Death Metal Album. Hinzu kommen thrashige, crustige und punkige Elemente. Man hört, dass sie einfach Bock darauf haben. Ich hoffe, dass sie auch auf Tour gehen werden. Geiles Album!

Anspieltipps: Forced Fed Fear und The Devil's Grasp
Michael E.
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