Sodom – Support Darkness am 28.12.2022 im JUZ Andernach

Auf Thrash folgt Thrash in Andernach

Bands: Sodom, Darkness

Ort: JUZ Andernach, Stadionstr. 88, 56626 Andernach

Datum: 28.12.2022

Kosten: 35 Euro

Genre: Thrash Metal

Besucher: 666

Veranstalter: Kulturbüro Stadt Andernach

Link: https://www.facebook.com/events/489951282530422

Setlisten:

  1. Intro
  2. Critical Threshold
  3. Death Squad
  4. Tinkerbell Must die
  5. They Need A War
  6. Very Time You Curse Me
  7. Staatsfeind
  8. The GasolineStation
  9. Armageddon Short
  10. First Class Violence
  11. Iron Force
  12. I Betray
  13. Outro

  1. Intro/In War And Pieces
  2. Friendly Fire
  3. Body Parts
  4. One Step
  5. Agent Orange
  6. Sodomized
  7. Tired And Red
  8. Conflagration
  9. Equinox
  10. Der Wachturm
  11. Sodomy And Lust
  12. Outbreak Of Evil
  13. 1982
  14. Surfin Glock
  15. The Saw Is The Law
  16. Partisan
  17. Nuclear Winter
  18. Caligula
  19. The Conqueror
  20. Remember The Fallen
  21. Ausgebombt
  22. Silence Is Consent
  23. Bombenhagel

Weihnachtsausklang im JUZ in Andernach. Heute, am zweiten Tag nach den Festtagen, sind es Sodom, die uns einladen, den an Weihnachten angesammelten Speck mit fettem Thrash wieder abzutrainieren. Supportet werden sie von Darkness. Das Konzert sollte bereits vor einem Jahr hier an gleicher Stelle stattfinden, musste allerdings coronabedingt verschoben werden. Also schon ein fettes Programm für uns hier in Andernach, nachdem gestern noch Tankard supportet von Purify und Incertain (hier geht es zum Bericht) so richtig für Party gesorgt haben.

Heute ist die Bude total voll. Ausverkauft wurde bereits früh genug gemeldet, also sind die obligatorischen 666 Fans hier heute Abend, also fast die komplette Old School Metal Fraktion aus dem Koblenzer Raum und auch noch darüber hinaus. Einige hatten ja bereits Karten vom letzten Jahr, die ihre Gültigkeit behalten haben. Hier ist es mehr als eng und man bekommt kaum Luft, daher ist heute auch mehrmals angesagt, nach draußen zu gehen, um Luft zu schnappen und mit Kumpels ein paar Worte zu wechseln. Auch Kumpel Jochen Hamper (Torment Of Souls), mit dem ich mich heute Abend ein paar Mal draußen unterhalte, empfindet es doch mehr als recht eng hier.

Pünktlich wird hier angefangen. Ganz besonders freue ich mich auf die Essener Darkness, die ich immer schon mal sehen wollte. Heute Abend ist es dann endlich so weit. Der Topact Sodom hat sich schon vor Beginn recht breit gemacht und dem Quintett nicht viel Platz oben auf der Bühne gelassen, denn da ist bereits alles für Sodoms Gig nachher vorbereitet. Deren Schlagzeug steht dort mächtig platziert und abgedeckt auf der Bühne.

Darkness Schlagzeuger und Band-Urgestein Lacky (Andreas Lakaw) sitzt schon fast winzig und „kümmerlich“ vor dem Sodom Schlagzeug an seinem kleinen Schlagzeug. Damit gibt er allerdings mächtig Gas. Seine Mitstreiter neben ihm spielen sich so nach und nach richtig in Rage. Lacky kann sich das Grinsen nicht verkneifen.

Darkness, Juz Andernach, Pic by Big Simonski

Sänger Lee Weinberg versteht es, das Publikum so richtig mitzunehmen. Das dürfte allerdings auch nicht schwierig sein, denn nicht nur ich warte hier auf Darkness, sondern da sind noch einige Fans mehr, die auf die Thrash Truppe aus Essen warten. Wie man es bei den Kapellen aus dem Ruhrpott nicht anders kennt, wird richtig Gas gegeben und es rumpelt wunderbar. Sie spielen sich durch die fünf bisherigen Alben, die seit 1987 auf der Habenseite der Band stehen. Wären da nicht einige Splits gewesen, wären es wahrscheinlich ein paar mehr geworden. Die Titelsongs der letzten beiden Alben The Gasoline Station (2016) und First Class Violence (2018) stehen unter anderem auf der Setliste. Das ist nicht nur eine First Class Violence, sondern auch eine Iron Force, die sie hier auf die Bühne legen. Und klar, Tinkerbell Must Die, bevor die sympathischen Jungs hier in Andernach die Bühne verlassen. Wobei, die ist eigentlich ja schon am Anfang gestorben, aber egal, es hat hier mit Darkness richtig Spaß gemacht!

Darkness, Juz Andernach, Pic by Big Simonski

Jetzt heißt es für viele raus und Luft schnappen während der Umbauarbeiten. Es wird auch Zeit, einige Freunde und Bekannte zu begrüßen, die ich ewig nicht mehr gesehen habe.

Danach geht es wieder rein, um Sodom, einer der The Big Teutonic 4 Bands zu sehen. Gestern war bereits mit Tankard eine weitere Band der The Big Teutonic 4 hier, zu denen auch noch Kreator und Destruction zählen.

Sodom waren fast genau auf den Tag vor drei Jahren, am 27.12.2019 kurz vor Corona hier. 2019 noch mit Husky (Stefan Hüskens, Asphyx, ex-Desaster) am Schlagzeug. Damals ein Heimspiel für die Band mit Husky, der hier richtig abgefeiert wurde. Die Stöcke hat mittlerweile Toni Merkel übernommen. Aber auch ohne den Koblenzer Husky werden Sodom um Frontmann Tom Angelripper gebührend empfangen. Genauso wie gestern Tankard, haben die Gelsenkirchener Sodom 40 Jahre auf dem Buckel. Heute Abend werden 40 Years Of War – The Greatest Hell Of Sodom (Titel der letzten Veröffentlichung vom Oktober 2022) gefeiert. Tom Angelripper ist Sodom, er ist das einzige verbliebene Bandmitglied aus der Gründungszeit. Da sind schon viele gekommen und gegangen. Jetzt könnte man vielleicht meinen, das Ganze sei eine Ein-Mann-Show. Weit gefehlt, denn dafür sind die beiden Gitarristen Frank Blackfire und Yorck Segatz viel zu gut. Beide sind zwar erst seit 2018 dabei (Franck Blackfire auch schon vorher mal von 1987 bis 1989), aber was die beiden mit ihren Saiteninstrumenten raushauen, ist echt sensationell. Da könnte sich der „alte Mann“ Tom Angelripper eigentlich drauf ausruhen, das tut er allerdings nicht. Der Frontmann gibt hier natürlich auch mächtig Gas. Klar geht es mit den Songs durch die 40 Jahre Geschichte der Band, auch immer mit ein paar Ansagen von Tom Angelripper begleitet. Wenn man die beiden Gitarren hier als Sägen bezeichnen wollte, dann könnte man hier getrost sagen: The Saw Is The Law, denn das ist heute Abend ein mächtiges, ohrenbetäubendes Gitarrengewitter hier.

Sodom, Juz Andernach, Pic by Big Simonski

Nicht nur Gewitter, sondern auch Krieg/Kriegsthemen stehen musikalisch bei den Songs auf dem Programm. Agent Orange vom gleichnamigen, genialen Album der Band zum Beispiel, oder auch Ausgebombt oder Bombenhagel. Mit dem Song endet das heutige Konzert. Wohl wahr, das war hier heute ein musikalischer Thrash Bombenhagel. Die Fans haben Sodom wohl den Fauxpas mit ihrer eigentlichen geplanten und auf Druck abgesagten Teilnahme beim finnischen Steelfest (mit Teilnahme von NSBM Bands) verziehen. Da hatte sich Tom Angelripper mit seinen Statements nicht mit Ruhm bekleckert. Heute Abend mit dem Auftritt allerdings schon.

Sodom, Juz Andernach, Pic by Big Simonski

Mit den Jungs von Darkness kurz vor Verlassen der Halle noch Selfies gemacht. Sie hatten bereits nach ihrem Gig angekündigt, dass sie nach Konzertschluss an ihren Merchstand kommen. Der ist dann auch sehr gut besucht und die Fans freuen sich.

Das war dann heute doch ein genialer Jahresabschluss hier im JUZ Andernach, allerdings auch sehr voll. Das ist für Veranstalter und Bands natürlich sehr gut. Einigen Fans war es doch etwas zu voll und diese haben sich dann eher nach draußen verzogen, wo man die Musik auch noch mitbekommen hat. Da war es bei Tankard gestern doch angenehmer und lustiger, wie mir einige Fans, die ebenso wie ich gestern auch da waren, mitteilten.

Weiter geht es im Januar 2023 mit tollen Konzerten im JUZ Andernach.