“Unheimlich intensiv“
Artist: Spektr
Herkunft: Frankreich
Album: Cypher
Spiellänge: 45:51 Minuten
Genre: Industrial, Ambient, Black Metal
Release: 05.02.2013
Label: Agonia Records
Link: http://www.agoniarecords.com/
Bandmitglieder:
Gesang, Schlagzeug, Programmierung – kl.K.
Gesang, Gitarre, Bass, Programmierung – Hth
Tracklist:
- Hermetism
- Tetraology
- The Singularity
- Solitude
- Antimatter
- Solve Et Coagula
- Cypher
- Decorporation
- Le Vitriol du Philosophe
Was soll man zu einer wortlosen Band sagen? Nichts? Das wäre irgendwie…sprachlos. Und Verschwendung nicht genutzter Silben. Denn zu Spektr muss etwas gesagt werden, auch wenn dies konträr zu dem ist, was das französische Duo auf ihrem dritten Langspieler Cypher fabriziert hat.
Es gibt immer wieder im Leben Momente, wo man sich von Vorurteilen verabschieden muss. So krabbelt der Weihnachtsmann bekanntlich nicht durch den Schornstein, sondern aus dem Kopf eines Mitarbeiters einer Softdrinkfirma, Schiffe fallen nicht vom Rand der Erde, weil es keinen Rand gibt und Gott hat die Menschen nicht in sieben Tagen erschaffen. Auch nicht in sechs. Und Black Metal kann auch richtig gut sein, selbst wenn kein Sänger singt.
Spektr liefern mit Cypher den perfekten Beweis: Es lohnt sich nicht, ein Lied speziell in den Vordergrund zu stellen, eigentlich könnte man aus den neun Liedern auch ein Großes basteln. Ich für meinen Teil habe nie mitten in der CD angefangen, sondern immer schön artig vorne angefangen und erst aufgehört, wenn der letzte Ton verklungen ist. Die beiden Musiker haben ein so unglaubliches Fingerspitzengefühl, wenn es darum geht, einen Sänger zu ersetzen, dass es schon fast unheimlich ist. Black Metal wechselt sich hier fließend mit Ambient ab, der nie langweilig wird. Ganz selten wird ein Soundsample eingeworfen. Jede Wendung kommt immer zum richtigen Zeitpunkt, jedes Interludium verdichtet die Atmosphäre, durch die noch nicht einmal ein ICE durchrasen könnte.