Stabbing – Ravenous Psychotic Onslaught (EP)

Auf den Spuren von Brodequin

Artist: Stabbbing

Herkunft: USA

Album: Ravenous Psychoctic Onslaught (EP)

Spiellänge: 11:08 Minuten

Genre: Brutal Death Metal

Release: 10.12.2021

Label: Comatose Music

Link: https://stabbingtxdm.bandcamp.com/

Bandmitglieder:

Gesang – Bridget Lynch
Gitarre – Marvin Ruiz
Bassgitarre – Meryl Martinez
Schlagzeug – Rene Martinez

Tracklist:

  1. Splatter Pit
  2. Ravenous Psychotic Onslaught
  3. Excrement Sarcophagus
  4. Gutted By The Beast

Kennt noch jemand die geilen Brutalo Death Metaller von Scattered Remnants? Die Amis haben 2010 und 2011 zwei richtig fette Alben veröffentlicht und dann wurde es leider ziemlich ruhig um die Band. Aufgelöst haben sie sich anscheinend aber noch nicht. Egal, der Drummer hat seit 2021 ein weiteres Projekt zusammen mit seiner Frau am Start. Ein Gitarrist und eine Sängerin wurden schnell gefunden und ab in den heimischen Proberaum. Sofort wurde ein Demo veröffentlicht, ein Deal mit Comatose Music unterschrieben und nun liegt mir die erste EP des texanischen Quartetts vor.

Nach drei Sekunden ist mein Puls auf Anschlag, denn ich liebe die hölzerne und blecherne Keksdosensnare oder wie man sie bezeichnen möchte. Oh, ein neuer Brodequin Song, war der erste Gedanke, und da ich ein Fan dieser Combo bin, kann man sich ja vorstellen, dass ich durchaus „amused“ war und bin. Splatter Pit ist brutal Death Metal der alten Schule in Reinkultur. Ein Blastbeat jagt den anderen, die Doublebass dreht sowieso die ganze Zeit durch und die Kunst ist es dann, bei der ganzen Brutalität auch die groovigen Momente nicht zu vergessen. Und dieses machen sie sehr gut. Immer wieder wird das Tempo groovig verschleppt und man klingt dann nicht wie eine 08/15 Slam-Band. Dann wird weiter geholzt und nach neunzig Sekunden kommt ein fetter Circle Pit Part, es wird wieder geballert, kurzer Groove und dann Blastbeat Endspurt. Dass hier guttural gekotzt wird, bis der Notarzt kommt und wieder geht, muss ich ja eigentlich nicht extra erwähnen, mache ich aber, zumal es richtig fett klingt, was auch an der gelungenen Produktion liegt. Man hört alles eindeutig und klar heraus, das war früher bei den alten brutal Death Metal Geschichten leider nicht immer der Fall. Obwohl man alles klar und eindeutig wahrnehmen kann, klingt alles nach alte Schule. So soll es sein.

Was eben geil an diesen Snaresound ist, ist, dass man die einzelnen Schläge richtig wahrnehmen kann. Die gehen direkt in die Magengrube. Ravenous Psychotic Onslaught macht genauso weiter und klingt so, wie man als brutale Band klingen soll. Dabei ist der Spaß zu keiner Zeit stumpf oder langweilig. Okay, klar, wenn man auf schwedischen, englischen oder niederländischen Death Metal abfährt, fehlt hier natürlich die Atmosphäre. Dieses wollen die vier Texas Ranger aber auch überhaupt nicht. Hier muss es brutal sein und hin und wieder einmal groovig. Diese Mischung passt hier hervorragend. Läuft schön ins Ohr, denn der Gesang ist zwar penetrant, aber immer zur rechten Zeit.

Excrement Sarcophagus – welch ein Geballer. Hier geht man schon fast in grindige Gefilde, bietet aber Platz für einen richtig geilen Groove und der schnellen Uftata zwischendurch. Das Tempo wird verschleppt, bleibt aber sehr druckvoll. Gerade das Drumming ist exzellent. Geiler Song. Im Highspeed wird man hier ordentlich verprügelt.

Gutted By The Beast beendet das Vergnügen. Langsam, mit durchlaufender Doublebass legt man los und gleich folgt die Attacke, diese hält nur kurz an und wird dann mit einem längeren Groove kombiniert. Natürlich holt man auch hier ordentlich den Knüppel aus dem Sack. Mit zermarterten Riffs und bösartigen Hooks bewaffnet, jagt man alles, was bei 666 nicht auf den Bäumen ist, und das ist auch gut so. Der Song ist nicht ganz so eingängig, knallt aber trotzdem ohne Ende. Und dann ist auch schon Schluss mit diesem Part. Den Finger auf die Repeattaste und die ganze Zerstörung geht von vorne los.

Stabbing – Ravenous Psychotic Onslaught (EP)
Fazit
Dieses Quartett aus Texas macht auf seiner ersten EP so ziemlich alles richtig. Es fehlt natürlich die Abwechslung, aber die hört man beim old schooligen brutal Death Metal amerikanischer Natur ja eh eher selten. Mit blechender Snare ausgestattet und ein gutes Gespür für das Songwriting werden sie insbesondere Fans von Brodequin begeistern können.

Anspieltipps; Splatter Pit und Ravenous Psychotic Onslaught
Michael E.
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