Steak – Slab City

„Verloren in der Wüste…“

Artist: Steak

Herkunft: London, UK

Album: Slab City

Spiellänge: 48:12 Min.

Genre: Stoner Rock, Desert Rock

Release: 05.09.2014

Label: Napalm Records

Link: https://www.facebook.com/steakuk

Bandmitglieder:

Gesang – Kippa

Gitarre – Reece

Bassgitarre – Cam

Schlagzeug – Sammy

Tracklist:

1. Coma

2. Liquid Gold

3. Slab City

4. Pisser

5. Quaaludes and Interludes

6. Roadhead

7. Machine

8.Hanoid

9. Rising

10. Old Timer D.W.

steak - slab city

Wer Sean Penns “Into The Wild” gesehen hat, wird sich sicherlich an die Szene erinnern, in der Alex Supertramp seine beiden Hippie-Freunde Jan und Rainey in der Wohnwagen-Kommune in Slab City besucht – und wie Rainey erklärt, wie die „Stadt“ zu ihrem Namen kommt: Er leitet sich von den Betonplatten (concrete slabs) einer aufgegebenen Militärbasis aus dem Zweiten Weltkrieg her.

Die Romantik eines solchen wilden Ortes spricht (wie man es auch im genannten Film sieht) auch Musiker an. Und da profitieren natürlich vor allem jene von, die sich und ihre Musik ohnehin der Wüste verschrieben haben, in der die Betonstadt liegt. So auch die britischen Rumpelrocker von Steak, die ihr neues Album einfach direkt nach der Slab City benannt haben. Als Londoner hatten sie natürlich auch nicht gerade die passende Region vor der Haustür, um die Musik von Kyuss und Co an eigenen Erfahrungen fest machen zu können. Wie die Band aber mit einigen Fotos belegen konnte, war sie mittlerweile vor Ort und hat die Stimmung des Ortes auch hörbar in ihr neues Album verwoben.

Dabei klingt Slab City weniger nach nach romantischer Beschaulichkeit, als viel mehr nach wilder Freuheitsfreude und dicker Hose. Die unsagbar (und doch genretypisch) tief gestimmten Gitarren drücken die fetten Riffs mit ungeheurer Wucht durch den Wandler; der Bass rumpelt zusammen mit dem Schlagzeug ungefähr im Frequenzbereich, in dem Wale sich unterhalten und einzig die zornige Stimme von Sänger Kippa (die ein wenig an die von James Hetfield erinnert) macht es sich im oberen Frequenzbereich gemütlich. Immer wieder wagen Steak aber auch den Mut zur Langsamkeit – wie zum Beispiel in der epischen 8-Minuten-Single Rising, die sich leider im Laufe der Zeit ein wenig in seiner eigenen Größe zu verlieren scheint. Insgesamt bleiben leider häufig die Riffs und Melodien des Albums nicht länger als für die Dauer eines Songs im Gehörgang verhaftet – zu wenig Distinktionsmerkmale und erkennbare Melodie lassen den Hörer am Ende nur mit einer blassen Erinnerung an die rohe Gewalt des Albums und ein unbestimmtes Rumpeln zurück. Und auch nach mehreren Durchgängen gewinnt das Album nur marginal.

 

Fazit: Dass die Band in ihren Metalkutten vor dem Salvation-Mountain in Slab City posiert hat, ist leider auch schon das coolste Feature des Albums. Es bleibt eine klanglich starke, aber inhaltlich schwache (und übrigens recht düstere) Veröffentlichung, die vor allem Fans ansprechen wird. Anspieltipps: Slab City
Sören R.
6
6