Stillbirth – Revive The Throne

Aus der Steinzeit in die postapokalyptische Zukunft

Artist: Stillbirth

Herkunft: Hagen, Deutschland

Album: Revive The Throne

Genre: Brutal Death, Deathgrind

Spiellänge: 36:29 Minuten

Release: 07.08.2020

Label: Unique Leader Records

Link: https://www.stillbirthparty.de/

Bandmitglieder:

Gesang – Lukas Swiaczny
Bass – Dominik Koenig
Bass – Lukas Kaminski
Gitarre – Simon Stuermlinger
Gitarre – Jens Strack
Achlagzeug – Martin Grupe

Tracklist

  1. Degraded To Mutilation
  2. Revive The Throne
  3. Degeneration
  4. Mans Tormentor
  5. Panem Et Circenses
  6. Breed Of Bestiality
  7. Eating Flesh Of The Objector
  8. Revolt Of The Weak
  9. Echoes Of The Trumpets
  10. Unleash The Mutation
  11. Dethrone The King

Schon wieder was Neues von den selbst ernannten Surfgrindern Stillbirth aus Hagen. Revive The Throne ist das dritte Album der Band innerhalb von zwei Jahren. Auf Annihilation Of Mankind (2018) folgte im letzten Jahr Back To The Stone Age. Bei Back To The Stone Age handelte es sich um Songs, die bis auf einen (Legalize It) aus der früheren Historie der Band stammen und von der Band wieder neu aufgenommen wurden. Praktisch alles Songs in der Version 2.0, also von der Steinzeit in die postindustrielle Gesellschaft hinein katapultiert!

Nun knapp ein knappes Jahr später mit Revive The Throne ein neues Album mit neuen Songs. Ganze elf Songs sind auf dem Album, dessen Cover uns wohl eine postapokalyptische Gladiatorenszene vermitteln will.

Revive The Throne wird, wie Annihilation Of Mankind auch, erneut über Unique Leader Records vertrieben. Verfügbar sein wird es als CD und als limitierte goldene Vinyl.

Mit Revive The Throne wird der Thron des Surfgrinds natürlich erneut von den Hagenern bestiegen. Die mir seit Jahren liebgewonnene Badehosenfraktion, mittlerweile auf ein Sexttett angewachsen, legt sich nicht faul in ihren grellen Hawaiishorts auf die Pelle. Nein, sie haut mal wieder ein wahnsinniges (Surf)Brett raus. Auf die faule Haut legen geht in diesem Fall sowieso nicht, denn die stets ohne Leibchen bekleideten Jungs würden sich sonst einen Sonnenbrand holen. Dann mal lieber wieder auf die bei den Fans so beliebten, selbst beklebten Merch-Scheißhausbrillen setzen und einen raushauen.

Nachdem man sich mit Back To The Stone Age in die Steinzeit zurückkatapultiert hatte (wenngleich in der Version 2.0), beamt man sich nun in die Zukunft, die geplagt ist von Fallout und Anarchie. Praktisch ins Inferno der Postapokalypse.

Diese Postapokalypse bahnt sich beim Hören durch die Boxen, oder auch Kopfhörer des Fans. Ein Mix aus Brutal Death, Grindcore, Deathcore und Slam. Extreme Metal Fan, was willst du mehr!? Du willst das Inferno, hier hast du es. Stillbirth sind auf ihren Surfgrindbrettern in der Zukunft des Extreme Metals angelangt und lassen es unheimlich krachen.

Mächtige Growls und irre Squeals zerstören jede Tristesse. Wenn man den Gitarrenläufen mal wirklich ein Ohr schenkt, hört man, dass die Jungs hier technisch immer versierter werden, und sogar einige Technical Death Ansätze in ihr Werk einbringen.

Und einen mächtigen Groove gibt es sowieso. Das sind wir von der Combo gewohnt. Wer sie jemals auf der Bühne gesehen hat, könnte meinen, dass die Jungs alle Ballettunterricht genommen hätten, wenn sie sich elfengleich zu den schweren Death Metal Riffs bewegen!

Ein Album mit einem großen Spannungsbogen und voller irrer Überraschungen! Die Songs allesamt genau richtig in der Länge, damit es in den kurzen Pausen Verschnaufpausen gibt, bevor das postapokalyptische Inferno in einem neuen Song wieder ausbricht.

Das Album, welches fast martialisch/theatralisch mit Degraded To Mutilation beginnt, kann man mit den Songtiteln bzw. Teilen dieser beschreiben. Revive The Throne ist voller Mutationen, degeneriert, bestialisch und voller Revolte! Für mich der irrste Song auf dem Album ist Breed Of Bestiality, welchen den vorangegangenen Track Panem Et Circenses noch einmal toppt. Unbeschreiblich, was die Jungs da betreiben!

Auf mindestens zwei Liveauftritte von Stillbirth (Death Feast, Dark Side Of The Huhn) musste ich dieses Jahr wegen der aktuellen Situation bereits verzichten. Auch den geplanten Livestream Stillbirth: destroyes Corona mussten die Jungs absagen (sie waren eine der ersten Bands mit der Idee eines Livestreams überhaupt). Da ist demnächst dann doch einiges nachzuholen. Ich freue mich auf jeden Fall auf die Jungs.

Stillbirth – Revive The Throne
Fazit
Revive The Throne hat alles, was Fans von Deathgrind, Brutal Death und Slam lieben und sogar noch einiges mehr. Obwohl sie für ihren Klamauk auf der Bühne (was durch ihre Outfits noch bekräftigt wird) bekannt sind, zeigen sie hier, dass sie sich technisch geradezu auf einem hohen Level bewegen. Man darf gespannt sein, wo sich das Ganze noch hin entwickelt. Stillbirth sind auf jeden Fall keine Totgeburt!

Anspieltipps: Degeneration, Breed Of Bestiality und Unleash The Mutation
Juergen S.
9.6
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