Obwohl es zum Jahresanfang schon einige tolle Veröffentlichungen gibt, geht mein Griff noch einmal kurz in die Kiste der liegen gebliebenen Alben des Jahres 2023. Es könnte ja sein, dass mir da etwas Sensationelles verborgen geblieben ist.
In den Händen halte ich das Album Chiaroscuro der Band Closet Witch. Tatsächlich bisher noch nichts von mitbekommen. Vom Cover (für das sich Gitarrist Alex Christ verantwortlich zeigt) und vom Namen her könnte man wohl auf eine Stoner Band schließen. Allerdings weit gefehlt, denn Closet Witch machen räudigen Grindcore in seiner puren Form.
Chiaroscuro ist nach dem selbst betitelten Debüt von 2018 das zweite Album der 2014 in Iowa (USA) gegründeten Band. Das Line-Up besteht aus Royce Kurth (Schlagzeug), Cory Peak (Bass), Alex Christ (Gitarre) und Sängerin Mollie Piatetsky.
Anfang November letzten Jahres ist Chiaroscuro bereits veröffentlicht worden und über das Label Moment Of Collpase Records als Kassette, CD und in den Vinylvarianten purple + black smoke w/red splatter (limitiert auf 250 Stück) und red/white merge (limitiert auf 250 Stück) erhältlich.
Ein Album von nur 18 Minuten!? Ja, richtig, im Genre des Grindcore ist das ja nicht unüblich. 13 Tracks (inkl. Intro) sind es, von denen die meisten kaum länger sind als das Intro und eine einminütige Länge kaum überschreiten. Lediglich Track Nr. 7 You Me & Venus In Decay und der letzte Track To The Cauldron fallen hier mit ihrer Spieldauer von 02:20 Minuten und 04:06 Minuten extrem aus dem Rahmen. Die Tracks gehen übergangslos von einen in den nächsten.
Für mich ein total faszinierendes Album. Die Kleiderhexe wirkt auf Chiaroscuro total chaotisch, aggressiv und kathartisch. Eine wunderbare Grindcore und Power Violence Kakophonie, die mir persönlich runter geht wie Öl. Easy-Listening ist etwas anderes und Chiaroscuro einfach nebenbei zu hören ist nicht möglich.
Ein besonderes Trademark sind die Vocals, oder soll ich einfach sagen das Gekeife von Sängerin Mollie Piatetsky, die sich wie Schnitte in der Haut anhören. Die Saitenakrobaten Alex Christ und Cory Peak behandeln ihre Instrumente mit einer besonderen Bösartigkeit und Drummer Royce Kurth wirbelt den Speed aus seinem Werkzeug absolut organisch heraus. Zudem gibt es noch ein paar Gastauftritte befreundeter Musiker. Authentischer geiler Scheiß ist das, das musste ich jetzt loswerden. Eine besondere Empfehlung für alle Extrem Metaller
HIER! geht es für weitere Informationen Closet Witch – Chiaroscuro in unserem Time For Metal Release-Kalender.
