Gravesend – Gowanus Death Stomp

Rohe, hungrige und aggressive Mischung aus Black Metal und Grindcore

Artist: Gravesend

Herkunft: USA

Album: Gowanus Death Stomp

Spiellänge: 36:06 Minuten

Genre: Black Metal, Grindcore

Release: 27.10.2023

Label: 20 Buck Spin

Link: https://warforgravesend.bandcamp.com

Bandmitglieder:

Gesang, Synthesizers, Bassgitarre -S
Gesang, Gitarre, Synthesizers – A
Schlagzeug – G

Tracklist:

1. Deranged
2. 11414
3. Even A Worm Will Turn
4. Festering In Squalor
5. Code Of Silence
6. Gowanus Death Stomp
7. Streets Of Destitution
8. Make (One’s) Bones
9. Crown Of Tar
10. Thirty Caliber Pesticide
11. The Third Rail
12. Mortsafe (Resurrection Men)
13. Lupara Bianca
14. Carried By Six
15. Vermin Victory
16. Enraged

Dieses Trio aus New York, New York, ballert seit 2020 herum. Ruckzuck wurden die ersten Songs aufgenommen und ein Demo veröffentlicht. Kaum ein Jahr später folgte schon das Debüt namens Methods Of Human Disposal. Dieses Album erschien bei 20 Bucks Spin und der weltweite Underground hat dieses durchaus positiv zur Kenntnis genommen. Also macht man weiter und knallte Ende 2021 noch eine EP mit zwei Songs heraus. Gleich wieder in den Proberaum und weiter geht es. Nun also Album Nummer zwei, wieder erschienen bei 20 Bucks Spin. Never change a winning team – oder so ähnlich.

Wenn Fliegen fliegen, fliegen Fliegen und fliegen herum. So könnte der Anfang von Deranged lauten. Hinzu kommen einige schimpfende Stimmen aus dem Hintergrund und eine Geräuschkulisse. Fertig ist das Intro.

Mit druckvollem Gitarrensound und einzelnen Drumbetonungen geht es dann bei 11414 los. Nach 45 Sekunden wandelt sich das Blatt und es geht in Richtung Grindcore, wobei das Tempo noch nicht wirklich hoch ist. Der düstere Screamgesang setzt ein und ein dunkles Szenario wird geschaffen. Deathige Gitarrenriffs fetzen ohne Ende und man geht schleppend zu Werke. Tempoverschärfung, dann im Midtempo grooven und wieder auf die Zwölf. Nun verwendet man auch ein blackiges Riff. Kommt geil und am Ende schleppt man wieder vorwärts. Da ist Druck auf dem Kessel.

Die richtige Grindattacke gibt es denn bei Even A Women Will Turn. Ja, die Gitarren spielen kurz vor und dann Alarm. Hier gibt es keine Gefangenen. Man wechselt aber das Tempo, eine Uftata darf sich austoben und dann nimmt man das Tempo heraus, liefert ein atmosphärisch angehauchtes blackiges Riff und lässt dieses durchlaufen. Sehr geil und dann ab in einen Midtempo-Stampfer. Natürlich nicht wirklich etwas Neues, aber absolut effektiv. Kurz und knackig, so mag ich es.

Bei Festering In Squalor schwirrt die Gitarre erst einmal im Raum herum und leitet den grindigen Untergang ein, der danach folgt. Aber nur kurz, denn danach groovt man wieder dunkel. Die screamige Gesang passt total geil dazu, dann greift man erneut zur Abrissbirne und lässt diese regieren. So geht es zwischen Geschwindigkeit und tanzbaren Momenten hin und her. Besonders live funktioniert so etwas sehr gut.

Ja, das gefällt mir im Ganzen echt gut, denn ich mag es, wenn man kurz eine Vorwarnung an die Gemeinde sendet und dann den Knüppel herausholt. So zu hören bei Code Of Silence. Aber auch hier geht man dazu über, nicht nur die Grindattacken zu reiten, sondern dem Zuhörerpferd auch einmal eine Pause zu gönnen. Diese langsamen und schleppenden Momente, die sehr oft auf dem Album vorkommen, klingen im Allgemeinen aber sehr düster, bösartig und druckvoll. So soll es sein.

Musikalisch bewegt man sich zwischen Grindcore, Black Metal, Crust und Death Metal. Dieses kann man ganz gut beim Song Gowanus Death Stomp hören. Zu Beginn agiert man mit blackigem Riffing und wiederholt dieses auch. Das Tempo ist dann gediegen und man erzeugt dadurch eben diese schwarze Atmosphäre, wie man es von Black Metal gewohnt ist. Das Riffing ist echt sehr geil, auch wenn man vieles natürlich von der einen oder anderen Gruppe schon einmal vorher gehört hat. Die Mischung macht es wie immer aus.

Und so geht es weiter und immer weiter. Die nachfolgenden Songs verarbeiten die genannten Zutaten zu einer insgesamt fiesen und brutalen Angelegenheit.

Die gerade angesprochene Mischung ist echt intensiv und ausgewogen. 16 Songs in knappen 36 Minuten sprechen eine eindeutige Sprache. Durch das Mischen der Musikrichtungen erzeugt man eine düstere Grundstimmung und ein hohes Aggressionspotenzial. Das Songwriting ist gut durchdacht und ausgearbeitet. Diese Wildheit, die die Band innehat, erinnert mich an Napalm Death und diese schwarzen und langsamen Parts, mit denen sie diese atmosphärischen Momente erschaffen, erwecken bei mir Erinnerungen an Sartyricon.

Gravesend – Gowanus Death Stomp
Fazit
Gravesend führen ihre Reise gnadenlos fort. Das Debütalbum Methods Of Human Disposal ist damals sehr gut angekommen und diese derbe Mischung aus Grindcore und Black Metal klingt auch auf dem Nachfolgewerk sehr geil. Ein bisschen Death Metal dazu, ein wenig Crust und eine dreckige Produktion und fertig ist diese wilde und rohe Angelegenheit, die besonders live sehr gut funktionieren wird. Fettes Teil!

Anspieltipps: Even A Worm Will Turn und Gowanus Death Stomp
Michael E.
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