Escuela Grind – DDEEAATTHHMMEETTAALL (EP)

An Ode To Tradition – Vol.III

Artist: Escuela Grind

Herkunft: USA

Album: DDEEAATTHHMMEETTAALL (EP)

Spiellänge: 13:33 Minuten

Genre: Grindcore, Death Metal

Release: 12.01.2024

Label:  Eigenproduktion

Link: https://escuelagrind.bandcamp.com/album/ddeeaatthhmmeettaall

Bandmitglieder:

Gesang – Katerina Economou
Gitarre – Kris Morash
Bassgitarre – Tom Sifuentes
Schlagzeug – Jesse Fuentes

Tracklist:

1. Ball And Chain
2. Punishment Ritual
3. Abyssal Plane
4. Meat Magnet (w/ Napalm Death’s Barney Greenway)

Escuela Grind aus den USA sind im Underground dafür bekannt, dass sie durch die Clubs der Welt touren und sich live komplett verausgaben. Zwei Mädels, zwei Typen und sehr viel Energie. Mit drei Alben und zwei EPs kann man sich ja auch überall blicken lassen. Nun folgt eine weitere EP.

Langsame, schleppende Momente erwartet man im ersten Moment nicht von einer Grindcoreband bzw. Powerviolencecombo, aber so legen diese vier bei Ball And Chain los. Klingt alles sehr fett und man knüppelt dann nicht etwa, sondern groovt im Midempo, sodass es nur so spattert. Am Ende des Parts wird mal kurz geballert und man wechselt ins groovige Midtempo. Der Kopf des Zuhörers fängt automatisch an zu bangen, da die Drums die Uftata herausholen und auch ansonsten grooven ohne Ende. Es klingt trotzdem alles absolut aggressiv, da kurze Ballerpassagen das Ganze ein wenig auflockern. Ein schon beinahe technischer Part folgt und wieder ab in die Slowmotionecke. Ja, das gefällt mir gut. Geiles Ding, obwohl man eben nicht durchknüppelt. Hätte ich so nicht erwartet, aber ich irre mich gerne, wenn so ein Produkt dabei herauskommt.

Punishment Ritual geht da schon eine andere Richtung – nach einigen Beckenschlägen beginnt das Ritual und die Bestrafung folgt auf dem Fuße. Lange Screams und Geknüppel, aber auch nur kurz. Ab in den Keller und grooven, bis der Notarzt kommt und wieder geht. Wechsel ins Midtempo und weiter tanzen, zwischendurch wird kurz geballert. Die Gitarre spielt vorweg und man erwartet eine Attacke, welche aber nicht erfolgt, sondern man greift zur Midtempo-Uftata zurück. Dann ist aber auch Schluss mit dem Getanze. Die Gitarre darf vorweg arbeiten und dann wird der Knüppel aus dem Sack geholt. Wieder nur kurz. Uftata, es folgt ein langer Growl und dann der Ballerpart mit langem Scream, der wiederum mit einem langen Growl beendet wird. Geil, denn danach groovt man sich wieder durch das düstere Universum. Und zu keiner Zeit klingt man stumpf oder billig. Was ist denn hier los? Gefällt mir sehr gut.

Abyssal Plane fängt dann mal schnell an und geht in die Vollen. Was mich hier wirklich überzeugt, neben den fetten Riffs, dem geilen Drumming und den aggressiven Vocals ist der drückende und brutale Sound. Auch hier wechselt man zwischen groovenden Passagen und rasenden Attacken hin und her, legt aber mehr Wert auf aggressive Midtempoparts. Diese ziehen einen auch förmlich in den Abgrund. Die eine oder andere Slam-Kapelle darf hier gerne mal reinhören, lohnt sich definitiv. Immer wieder werden auch kleinere, technische Passagen mit eingebaut.

Meat Magnet setzt dann die Reise fort und diese EP hat man gerade an, da ist sie auch schon vorbei. Absolut schade, denn auch der Rausschmeißer kann mich überzeugen. Hier ist man dann auch wieder ein wenig mehr in Sachen Grind unterwegs, aber die Gewinner sind auch hier der Groove und das drückende Midtempo. Ein sehr rhythmischer Groove lädt extrem zum Bewegen ein und immer wieder diese Uftata, die geil klingt. Und dann dürfen alle Meat Magnet mitschreien, sich noch ein wenig bewegen und der Zug ist abgefahren. Ach ja. Ein gewisser Barney Greenway von Napalm Death durfte sein Stimmchen leihen.

Escuela Grind tendieren auf dieser EP mehr zum Death Metal. Cool! Ergibt ja auch Sinn, bedenkt man den Titel der EP und die Tatsache, dass vorher schon die EPs PPOOWWEERRVVIIOOLLEENNCCEE und GGRRIINNDDCCOORREE erschienen sind. An Ode To Tradition – geiles Konzept.

Escuela Grind – DDEEAATTHHMMEETTAALL (EP)
Fazit
Dieses Quartett aus New England hat eine musikalische Weiterentwicklung vollzogen, und das Ergebnis kann man auf dieser EP hören. Natürlich hört man noch die Grindcore- und Powerviolence-Einflüsse, aber mittlerweile tendiert man eher zum Death Metal hin. Hier wird gegroovt und geknüppelt, bis keiner mehr sitzt. Die Power, die die Band live auf die Bühne bringt, hört man auch bei diesen vier Songs. Total aggressiv, drückend und eben groovend. Ob diese Herangehensweise auch auf einem Full Length funktionieren würde, weiß ich nicht. Bei dieser EP klappt es absolut.

Anspieltipps: Punishment Ritual und Abyssal Plane
Michael E.
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