The Last Stand am 31.10.2017 in der Schützenhalle in Niedermendig

Eventname: Last Stand

Bands: Anchors Lost, Horrizon, I.M. Nail, Addict, Korben Dallas

Ort: Schützenhalle, 56743 Niedermendig

Datum: 31.10.2017

Kosten: 10 € VK, 13 € AK

Genre: Heavy Metal, Groove Metal, Metal Core, Thrash Metal, Melodic Death Metal

Besucher: ca. 100

Veranstalter: Associations of Music http://www.associations-of-music.de/index.php/aom-mendig.html

Link: https://www.facebook.com/TheLastStandMetalHardRockFestival/

Setlisten:


1. Bloody Rage
2. Abaddon
3. We Are Antisocial
4. Storm Of The Dead
5. Sick Masses
6. Bang Or Die
7. Depression Is Killing Me
8. Endtime
9. I Want More
10. Breaking The Law


1. The Plaque
2. Why?
3. United Nothing
4. The Gates
5. T.N.I.D.A.F.O.T
6. Unbroken
7. Father’s Lie
8. Bastion


1. Northern Winds
2. Journey To Valhalla
3. Far Beyond The Horizon
4. The world’s Demise
5. From The Abyss Of Hell
6. World Of Pain
7. Last Masquerade
8. Labyrinth
9. Fading Away
10. Dwelling Within
11. Realm of Ice


1. Prayers
2. Heartwire
3. Darkness
4. Bitter Pill
5. Twin
6. Hyena
7. Joyrider
8. New Born
9. Hell
10. Under The Gun


1. Inspektor Mosh
2. No Al
3. Stirb
4. Rocky
5. Das Nest
6. Elvk
7. Jetzt Nicht
8. Sichtweise
9. Vielleicht Morgen
10. Scheißegal

Zum sechsten Mal erfolgt der Aufruf zum Last Stand nach Niedermendig in die Schützenhalle. Ich vertrete Time For Metal beim letzten Gefecht in Mendig!
Dieses Jahr steht besonders Gerhard „Gerd“ Loeb im Mittelpunkt der Veranstaltung. Gerd, Initiator und Mitbegründer des Last Stand verstarb während der Vorbereitungen im Sommer. Er, ein besonderer Förderer des Underground Metals, wird bei allen Bands heute Anerkennung finden und posthum gewürdigt.

Toxic Waltz hatten ja im Vorfeld bereits frühzeitig die Veranstaltung abgesagt. Einen Tag vor dem Event kommt es noch dicker: Souldrinker mussten kurzfristig wegen eines Arbeitsunfalls eines Bandmitglieds absagen. Shit happens. Veranstalter Mario Korn ist gefordert. Auch diesen Schicksalsschlag meistert er. Ihm gelingt es innerhalb 24 Stunden, mit Anchor‘s Lost einen mehr als gleichwertigen Ersatz für den heutigen Abend zu verpflichten.

Pünktlich um 20:00 Uhr, dem offiziellen Beginn, bin ich angekommen. Vor der Schützenhalle erwarten mich schon einige gruselige Gestalten. Es sind Bandmitglieder von Anchor’s Lost und Korben Dallas. Also kein Problem, ich komme an ihnen vorbei in die Halle.

Drinnen am Einlass treffe ich Mario Korn und sage Hallo. Es dauert noch ein wenig, bis dann die erste Band anfängt zu spielen.

Mit Addict als Opener für den heutigen Abend geht es auch schon fulminant los. Addict kommen aus Mülheim-Kärlich und der Koblenzer Gegend. Sie bringen den Spirit des klassischen Thrash Metal der 80er und 90er auf die Bühne. Richtig schöner geiler Old School Thrash, der die Headbanger aufwärmt und die Haare (so sie noch da sind) zum Fliegen bringt. Ihre Show beginnt mit dem Song Bloody Rage ihrer EP Storm Of The Dead. Insgesamt stehen 5 Songs ihrer EP auf der Setlist, hinzu kommen 5 neuere Songs. Die Jungs um Frontmann Pat Schoene wissen zu unterhalten. Thrash, Thrash, Thrash … Bang or die. Zwischendurch wird einer auf Gerd gehoben. Gerd hätte sich über den Auftritt der Jungs sehr gefreut. Mit Breaking The Law ist der sehr kurzweilige Gig dann zu Ende. Beim letzten Song gibt es noch eine kleine Showeinlage. Der Leibhaftige ist auf der Bühne und bangt mit. Dann gibt es vom Leibhaftigen noch Freibier für einige Fans direkt vor der Bühne. Toller Gig von den Jungs. Noch ein paar Schwätzchen gehalten. Sie geben mir ihre EP Storm Of The Dead mit, die sich momentan bei mir zu Hause dreht und den Halloweenabend in Niedermendig in Erinnerung hält.

Umbauphase, also kurz nach draußen und Luft schnappen. Dort ein paar Jokes mit den Jungs von Korben Dallas, die ein lustiger Haufen sind. Bin mal gespannt, ob die nachher auf der Bühne auch so lustig sind.

Weiter geht es mit Anchor‘s Lost aus Höhr-Grenzhausen, so wie sie es offiziell angeben. Mittlerweile sind die Bandmitglieder jedoch etwas verstreut. Anchor’s Lost kenne ich gut. Ich hatte sie im Frühjahr bei mir auf den Big Simonski Hardcore Dreams. Dort haben sie richtig abgeräumt. Sie zählen mittlerweile im Raum Koblenz zu einer festen Größe im Melodic Death Metal / Metalcore Bereich. Sie sind ganz kurzfristig am heutigen Abend für Souldrinker eingesprungen. So, wie sie mir mitteilen, der zweite kurzfristige Gig innerhalb von vier Tagen. Also sehr spontan die Jungs. Opener ihrer Setlist ist The Plaque, welchen sie auch als offizielles Video 2016 veröffentlicht haben. Anchor’s Lost sind natürlich als zweite Band ein totaler Stilbruch gegenüber der ersten Band Addict. Ob das gut geht? Ja, das geht überraschenderweise sehr gut. Man merkt dem Publikum an: In Metal We Trust. Toller Metalcore wird da am heutigen Abend zelebriert. Ganz besondere Leckerbissen gibt es auch an der Gitarre mit Soloparts von Philipp. Das Publikum wird immer wieder von Shouter Adrian während der Pausen unterhalten, auch von Bengt. Aber Bengt ganz im Westerwälder Platt versteht niemand. Aber egal, alle haben sichtlich Spaß. Geile Songs werden hier rauf und runter gebolzt. Das machen die Jungs von Anchor’s Lost sehr gut und die Fans gehen richtig gut mit. Mit Bastion ist dann Schluss. Dem Publikum hat es gut gefallen und es gibt viel Applaus.

Jetzt kommt der nächste Stilbruch. Horrizon habe ich vorher noch beim Schminken für die Show erlebt und ich musste etwas schmunzeln dabei. Mit Schmunzeln ist es jetzt aber vorbei. Wow, was für ein fettes Brett. Horrizon kommen direkt aus der Nachbargemeinde Ochtendung. Heute Abend gibt es einen geilen martialischen Auftritt. Besonders im Vordergrund Sänger Martin Gerloff. Klasse Stimme. Das gibt dem Ganzen, ebenso wie das restliche Outfit, einen Schuss Blackened. Es gröhlt und growlt und stampft und bebt. Gespielt werden die Songs der beiden Longplayer Time For Revenge und Dwelling Within. Mit World Of Pain haben die Jungs einen neuen Song im Gepäck. Zum Teil richtig geile Geschosse die Songs und für Fans von Düstermucke was extrafeines. Seit 2005 gibt es Horrizon, durch einige Lineup Wechsel immer wieder zurück geworfen und wie Phönix aus der Asche gestiegen. Wollen wir hoffen, dass das offizielle Lineup länger hält. Ich denke, dann werden wir von Horrizon noch öfter hören. Absolutes tolles Konzerterlebnis heute Abend. Ich werde sie mal Helmuth von Belphegor als Vorband empfehlen.

Weiter geht es mit I.M. Nail aus Koblenz. Nicht einfach nur Metal, sondern in diesem Fall ein Besonderes: Titanium aus Koblenz. Der Bandname wurde lt. Bekunden der Band in Anlehnung an ein medizinisches Produkt mit dem Namen Intramedullary Nail (dt. Marknagel) gewählt, das zur Fixierung von Frakturen ins Knocheninnere implantiert wird. Und diesen Marknagel benötigen wir nun auch. Ihr Sound geht durch Mark und Bein! Also jetzt werden die faulen Knochen durchgeschüttelt. Die Band um Danny und Mike Klockner überzeugt mit einem eigenen Stil, am ehesten basierend auf Heavy Metal und Rock, lässt jedoch auch andere Einflüsse zu. Da geht es richtig ab und es groovt. Die Band bringt das Publikum ganz schön in Wallung. Sie geben Stücke ihrer EP Darkness For Rent und des Mini Albums Hyena Sunrise mit weiteren Stücken zum Besten, die wir dann hoffentlich auch einmal auf einem Silberling vorfinden werden. Sie befeuern das Publikum mit ihren Songs regelrecht, welches dann auch stilecht mit dem Titel Under The Gun den Rest bekommt. Großer Applaus für einen großartigen Gig.

Korben Dallas aus Neuwied bringen als letzte Band Panda Core auf die Bühne. Jetzt wird sich jeder fragen: Was ist Panda Core? Weiß ich auch nicht. Aber genau das ist es, was Korben Dallas da oben auf der Bühne machen. Und das ist saumäßig geil. Korben Dallas verbinden harmonische Melodien, tiefgestimmte Gitarren, böse Growls und Clean Vocals zu einem einzigartigen Hardcore Mix mit weiteren Stilelementen. Und das auch noch mit deutschen Texten. Das nicht allzu ernst und mit sehr sehr viel Spaß. Ich durfte sie ja vorhin schon mehrmals in den Umbaupausen draußen erleben. Die Bühnenumsetzung ist phänomenal. Leider haben einige Fans vorher schon das Zeitliche gesegnet, bzw. sind sie verschwunden. Das tut der guten Stimmung der noch Anwesenden aber keinen Abbruch. Axel, der Inspector Mosh, am heutigen Abend ist er der Captain Mosh. Stilecht in Kapitänsmütze bringt er sein Fußvolk dazu, in Mendig das Publikum mit Panda Core zu beglücken. Und das Publikum ist beglückt und verzückt. Hier geht es richtig ab. Die, die bereits gegangen sind, haben wahrlich was verpasst. Trotz ausgelassener Stimmung gehen auch hier wieder, wie auch bei den vorangegangenen Bands Grüße an Gerd, der dem Last Stand am heutigen Abend beiwohnt. Ich denke, er hätte das heutige Halloween besonders geliebt.


Das Set beginnt mit Inspektor Mosh, auch auf dem 2012er-Album Schwarz Auf Weiss. Punkt! drauf. Dann gibt es fast ausschließlich nur neue Songs. Mit Scheißegal endet das Set und eine Saite auf der Gitarre reißt. Eine Zugabe soll eigentlich noch gespielt werden. Captain Axel Mosh versucht sein Fußvolk zu überzeugen, dass eine Saite doch scheißegal ist. Er schafft es aber nicht, seinen Gitarristen zu überzeugen. Also Ende dieses großartigen oder vielleicht auch eigenartigen (im positiven Sinne) Auftritts.

Mit den Jungs anschließend noch ein paar Jokes gemacht. Sie haben mich auf ihr eigenes Bandfestival im März 2018 eingeladen. Sie erzählen mir, dass 2018 ein Album in Planung ist. Da bin ich ja mal gespannt. Das Album Schwarz Auf Weiss. Punkt! Habe ich mir mitgenommen. Zusätzlich wurde mir von Ihnen ein „Tittenshirt“ aufgeschwatzt, was ich dann auch noch unbedingt mitnehmen musste.

Fazit: Sehr schönes Halloween mit einem tollen Mix Match aus verschieden Metal Genres. Es hat viel Spaß gemacht an diesem Abend. Einen echten Headliner hatte das Last Stand eigentlich nicht. Dafür waren die einzelnen Bands in ihrem jeweiligen Genre zu gut. Wenn man dem Metal gegenüber in seinen verschiedenen Genres offen ist, dann kam man heute richtig voll auf seine Kosten. Vielen Dank an Organisator Mario Kern, der dies mit seinen fleißigen Helfern möglich gemacht hat. Gerhard „Gerd“ Loeb hätte man nichts Schöneres bieten können.