Bands: The Necromancers, Mudfinger
Ort: Lucky‘s Luke, Luxemburger Straße 6, 54294 Trier
Datum: 30.06.2023
Kosten: 10, 12, 15 € AK
Genre: Heavy Doom Metal, Sludge, Stoner Doom
Besucher: ca. 50 Besucher
Veranstalter: Vinyl4Charity e.V., Lucky’s Luke
Link: https://www.facebook.com/events/4237126823179916
Setliste Mudfinger:
- Trinity
- Whales
- Devil’s Letter
- TBABTO
- Waiter
- Fahrenheit
- Napalm In My Bong
- Gravity
Setliste The Necromancers:
- Salem Girl Pt I
- Salem Girl Pt II
- Secular Lord
- Orchard
- Tjhe Needle
- Erzebeth
- Crimson Hour
- Black Marble House
Heute geht es mal wieder ins Lucky’s Luke nach Trier. Trier ist mittlerweile so etwas wie ein Dauerbrenner für mich. Wenn es um Black und Death Metal geht, ist es der Mergener Hof. Wenn es um Stoner/Dom/Psych geht, kommt man an Lucky’s Luke nicht vorbei. Der Veranstalter Vinyl4Charity e.V. ist im Übrigen non Profit orientiert und spendet seine Eintrittsgelder für humanitäre/soziale Zwecke. An dieser Stelle ein großes Danke an Vinyl4Charity e.V., dass ich bei euren Veranstaltungen dabei sein darf.
Heute, an einem Freitag im Sommer, ist man mit The Necromancers aus Frankreich wieder international. Da denkt man, dass es mal wieder so richtig voll werden kann. Leider spielt heute Abend das (Trierer) Publikum nicht wie erhofft mit, so bleibt es recht übersichtlich. Das mindert den Spaß der anwesenden Bands und auch der Fans nicht. Mit dem Sänger von The Necromancers unterhalten wir uns vor dem Gig noch und sagen ihm, dass es wahrscheinlich doch übersichtlich bleiben könnte. Der sieht das locker und sagt, manchmal sind weniger Leute da, manchmal mehr. So ist das eben. Ziemlich coole Aussage von einer Band, die extra aus der Mitte Frankreichs zu uns hochgekommen ist, um in Trier und in Passau beim Blackdoor Festival einen Gig zu bestreiten. Das von einer Band, die bereits auf dem Hellfest gespielt hat.
In der Lucky’s Luke treffe ich auf Jeffrey, den ich von vielen Konzerten und Festivals her kenne, ihm allerdings noch nie bei einem Stoner Event begegnet bin. Dem sage ich, dass ich mit ihm jetzt überhaupt nicht gerechnet habe. Na ja, das hätte ich aber sollen, denn Jeffrey ist der Gitarrist des Supports Mudfinger; das hätte er mir ja mal sagen können. 😀
Pic by Big Simonski
Wir warten noch eine Weile, in der Hoffnung, dass ein paar weitere Fans kommen. Mudfinger fangen dann mit etwas Verspätung an. Ich muss gestehen, dass die bisher an mir irgendwie total vorbeigegangen sind. Joe begrüßt die anwesenden Fans und Bands und stellt Mudfinger als geile Stoner Band aus Koblenz vor. Ok, Koblenz hat sich bis in den Westerwald ausgedehnt. Ich habe mal nachgeschaut, die kommen so aus Richtung Deesen und Ransbach-Baumbach. Aber ansonsten hat Joe recht, denn Mudfinger entpuppen sich hier als geile Stoner Band mit leichtem Sludge Einfluss. Seit 2014 praktisch an mir vorbeigegangen. Schlagzeuger, Bassist/Sänger und eben Gitarrist Jeffrey. Da scheint es allerdings auch schon Wechsel im Line-Up gegeben zu haben und irgendwie sind es wohl auch mal vier Leute gewesen. Aber egal, heute Abend rocken sie zu dritt den Laden hier. Jeffrey hat seine Haare wie Rapunzel herniedergelassen und muss aufpassen, dass er nicht auf diese tritt. Die Bühne ist ja klein und von daher nicht so viel Bewegung möglich. Sänger/Bassist Marcus nimmt zwischen den Pausen der Songs das eine oder andere Bier und unterhält sich mit den Leuten. Bei einem Song reißt die obere Basssaite. Aus dem Publikum kommt gleich Hilfe. Währenddessen unterhalten Gitarrist Jeffry und Drummer Oli das Publikum vorzüglich mit ihrem Spiel weiter.
Pic by Big Simonski
Mit Psychonaut hat die Band bisher erst eine Scheibe herausgebracht, von der einige Songs gespielt werden. Die restlichen Titel sind wohl neuere Sachen. Die Jungs sind echt gut drauf, ebenso wie die Fans vor der Bühne, die den Gig regelrecht genießen. Da kann man mal sehen, wie man auch bei einer geringen Anzahl von Konzertbesuchern eine Menge Spaß haben kann. Nachdem Mudfinger die Bong ausgepackt und diese mit Napalm gefüllt haben, also den Song Napalm In My Bong spielen, ist mit Gravity auch schon Schluss.
Echt ein heißer Abend, auch vom Wetter her. Die meisten Fans gehen dann auch mal raus Luft schnappen, um nach der kurzen Umbauphase wieder pünktlich bei The Necromancers vor der Bühne zu sein. Die sind gerade noch beim Soundcheck und da kann man bereits erahnen, dass gleich ein geiler Gig auf uns zukommt. Die aus dem südwestlichen Poitiers stammenden Franzosen haben seit ihrem Erscheinen 2015 die Szene bereits mit den drei tollen Alben Servants Of The Salem Girl (2017), Of Blood And Wine (2018) und Where The Void Rose aufgemischt.
Pic by Big Simonski
Ihr Mix aus Heavy Doom Metal und Hard Rock mit okkultem Anstrich hat schon etwas und ist ganz mein Ding. Das äußerst sympathische Quartett Basile Chevalier-Coudrain (Gitarre, Gesang), Robin Genais (Gitarre), Benjamin Rousseau (Schlagzeug) und Simon Evariste (Bass) kann vom ersten Takt an überzeugen. Die überschaubare Menge an Zuschauern wird direkt gebeten, doch ganz nah an die Bühne zu kommen, damit man hier einen Pakt mit dem Teufel, sorry, mit der Band eingehen kann.
Die Band beginnt mit den beiden Teilen des Salem Girl vom allerersten Album Servants Of The Salem Girl. Als düster, treibend und progressiv kann man ihre Musik bezeichnen. Und live absolut zum Mitgehen. Frontmann Basile Chevalier-Coudrain kann mit einer tollen Stimme überzeugen und das Publikum regelrecht mitnehmen. Robin Genais ist der Teufelsanbeter, wenn es um geniale Soli geht. Das teuflische Grinsen von Benjamin Rousseau ist unübersehbar, spiegelt der Mann am Schlagzeug sich hier doch (wie gewohnt) mehrfach in den angebrachten Spiegeln hinter ihm. Diesem teuflischen Grinsen, welches auch den Spaß unterstreicht, den nicht nur er hier hat, folgt auch Bassist Simon Evariste mit seinem Gesichtsausdruck, vielleicht noch um einiges dezenter als sein Kollege.
Pic by Big Simonski
Ein Necromancer bezeichnet einen Magier, welcher sich der Lehre der Totenbeschwörung und Weissagung durch die Welt der Toten widmet, auch als Schwarze Magie oder Hexerei bekannt. Wir haben mit der Band dann gleich vier Necromancers hier. Die Beschwörung der Fans gelingt ihnen außerordentlich gut, denn diese zappeln wie Voodoopuppen vor der Bühne umher, auch wenn die Bandmitglieder da oben auf der Bühne Secular Lords sind. Secular Lord ist dann auch der nächste Titel, der auf Salem Girl Pt II folgt und vom Album Of Blood And Wine stammt. Von diesem Album stammt auch noch das geniale, fast dreizehnminütige Erzebeth. Auf dem letzten Album Where The Void Rose befinden sich die Titel Orchard, The Needle und Crimson Hour, die heute Abend auf der Setliste stehen. Mit den beiden Teilen von Salem Girl vom Album Servants Of The Salem Girl haben die Franzosen uns zu Beginn verzaubert. Zu diesem gehen in das Black Marble House am Ende dieses großartigen Gigs auch wieder zurück.
Pic by Big Simonski
Toller okkulter Rockabend heute in der Lucky’s Luke, der weitaus mehr Fans verdient hätte. Die hier anwesenden Fans sind allerdings voll auf ihre Kosten gekommen. Im Anschluss am Merchstand noch einiges mitgenommen, von der Band und den Veranstaltern verabschiedet. Herzlichen Dank an Vinyl4Charity e.V. für die Ausrichtung dieses tollen Abends und die Einladung.