The Unity – The Unity

“Eine weitere Allstar-Truppe bereichert das Jahr!“

Artist: The Unity

Herkunft: Hamburg, Germany

Album: The Unity

Spiellänge: 58:36 Minuten

Genre: Melodic Metal, Hard Rock

Release: 05.05.2017

Label: Steamhammer / SPV

Link: http://www.unity-rocks.com

Produktion: Psychosomatic Recording Studio, B Castle Studio von Gitarrist Stef E

Bandmitglieder:

Gesang – Gianba Manenti
Gitarre – Henjo Richter
Gitarre – Stef E
Bassgitarre – Jogi Sweers
Keyboard – Sascha Onnen
Schlagzeug – Michael Ehre

Tracklist:

1. Rise And Fall
2. No More Lies
3. God Of Temptation
4. Firesign
5. Always Just You
6. Close To Crazy
7. The Wishing Well
8. Edens Fall
9. Redeemer
10. Super Distortion
11. Killer Instinct
12. Never Forget

Bei The Unity handelt es sich um ein eigentlich nicht ganz unbekanntes Sextett der Metalszene und doch hat wahrscheinlich bis dato noch keiner wirklich etwas von dem Namen gehört (außer vielleicht der ein oder andere BVB-Fan). Dies sollte sich aber spätestens nach dem Hören der ersten Single ändern. Der Kopf oder eher gesagt die Köpfe der Band bestehen nämlich aus den bekannten Gamma Ray Gesichtern Michael Ehre am Schlagzeug und Henjo Richter an der Gitarre. Obwohl es um die deutsche Kult – Power – Metal – Band seit dem Release Ihres letzten Albums Empire Of The Undead anno 2014 ziemlich ruhig geworden ist, scheinen die beiden sich nicht auf die faule Haut gelegt zu haben. Stattdessen haben sie sich gedacht, den Rest der Band mit „alten“ Freunden aus LOVE.MIGHT. KILL. aufzufüllen, um zusammen an neuen Ideen zu schreiben. Die mittlerweile bereits aufgelösten LOVE.MIGHT. KILL. sind dem ein oder anderen, der die Laufbahn von Drummer Ehre verfolgt hat möglicherweise bekannt, neben diversen anderen Projekten war nämlich auch das ein Projekt von Ehre. Durch den Sänger Gianba Manenti hat sich die Band eine kraftvolle und zugleich wunderschöne Stimme ins Boot geholt, welche den Punkt zwischen Hard Rock und Melodic Metal kaum besser treffen könnte.

Nachdem was jetzt von mir beschrieben wurde, kann das Album in seinem Gebiet doch nur zu den besten Alben des Jahres zählen oder? Musikalische Größen wie Jorn Lande oder der Ausnahmegitarrist und Produzent Magnus Karlsson mit seinem ebenfalls neuen Projekt The Ferrymen haben in dem Gebiet bereits gut vorgelegt. Mal sehen, ob The Unity mit ihrem Debütalbum dort mithalten können …

Das Album beginnt mit einem richtigen Kracher Rise And Fall – hier bekommt man genau das, was man glaubte zu erwarten, nämlich ein Stück wo der Mix zwischen Power und Melodic Metal nicht besser hätte sein können. Gefolgt von der ersten Single der Scheibe No More Lies (und nein, es handelt sich nicht um ein Maiden Cover) zeigt die Band, worauf gesetzt wird, nämlich auf eingängige Melodien, untermauert von einer handfesten Stimme, die im Ohr hängen bleiben.

Im Gegenzug zeigen die folgenden zwei Songs, wie facettenreich die Band ist: Der dritte Song der Scheibe weht mit einem symphonisch angehauchten Wind durch die Boxen, dicht gefolgt von dem sehr hymnischen Firesign. Die leider etwas schleppende Ballade Always Just You hat so seine Höhen und Tiefen, wo es dem Hörer schon mal etwas schwierig fallen kann reinzufinden, obwohl er gegen Ende etwas aus seiner dunklen Höhle aufleuchtet, erlischt das Feuer dann doch irgendwie schnell wieder. Wer trotzdem noch auf der Suche nach einer schönen Power Ballade ist, kann ich beruhigen … Diese findet ihr eindeutig im hinteren Teil des Albums bei Songs, wie The Wishing Well oder dem achten Titel der Scheibe Edens Fall. Diese können auf ganzer Linie überzeugen und zeigen wie Sänger Manenti weiß seine Stimme einzusetzen – mit ganz viel Gefühl an den richtigen Stellen.

Wer von euch beim Anhören der Komposition Close To Crazy auch denkt „Irgendwie erinnert mich der Song an einen Helloween Track“… Genauso ging es mir auch – das Lied hat irgendwie gewissermaßen einen leichten Touch von dem Stück Stay Crazy des 2015 erschienenen Werkes My God-Given Right (was aber nicht an der Namenähnlichkeit liegt). Aber das war noch nicht alles – auch nach dem Lauschen des Hits Redeemer kamen bei mir alte Erinnerungen an Rainbow‘s – Man On The Silver Mountain hoch. Der Riff, sowie der Refrain überseht von der in dem Song sehr Rockigen Stimme Manentis zeigen sehr wohl, wo die Inspirationen der Musiker herkommen.

Nach dem einminütigen Zwischenspiel Super Distortion will die Truppe von The Unity noch einmal genauso aufhören, wie sie das Album angefangen haben. Mit dem einfachen aber doch sehr wiedererkennenden Riff in The Killer Instinct und den darauffolgenden starken Gitarren und Keybordsolos schieben Sie mit dem letzten Stück der Scheibe Never Forget einen würdigen Abschluss ihres ersten Albums hin.

Fazit: Wer schon sehnsüchtig auf das nächste Gamma Ray Album wartet, ist bei The Unity nur bedingt richtig. Zwar sind die Herren Richter und Ehre auf dem Album vertreten, gehen aber doch ganz eigene Wege. Und die gehen sie gut – wer endlich mal wieder ein gutes Melodic Metal Album mit leichten Rock und hin und wieder kleinen symphonischen Einfluss sucht ist hier genau richtig. Die Jungs zeigen, dass sie schon länger im Musikbusiness unterwegs sind und ihre Instrumente einfach beherrschen. Ob man das Album nun gesanglich, textlich oder nach dem rein musikalischen Können der Truppe betrachtet wird man nicht enttäuscht. Es gibt hier und da eins, zwei schwächere Lieder, welche trotz alle dem das Album keines Weges schwächer machen. Kein Wunder, dass Edguy die Band gleich als Support mit auf die kommende Tour nimmt.

Anspieltipps: Rise And Fall, Edens Fall und Redeemer
Julian N.
7.5
Leser Bewertung1 Bewertung
8
7.5