In dieser Kolumne präsentieren wir euch die „besten Alben aller Zeiten“. Direkt aus den Plattenregalen unserer Redakteure und ungeachtet der Erfolge oder dem Einfluss auf die Musikszene. Persönlich geschrieben, für die schönste Nebensache der Welt.
Wie bist du zum Metal gekommen?
Zu Fuß, so blöd sich das auch anhört. Es muss irgendwann im Frühjahr 1983 gewesen sein, da war ich gerade zarte 13 Jahre jung. Ich lief mal wieder quer über den sehr nahe gelegenen Sportplatz zu meinem Kumpel rüber. Einfach wie so oft. Als ich sein Zimmer betrat, hörte er gerade harte und für meine Ohren zunächst schrille Musik. Über seinem Bett hingen, wie schon länger, einige Vinyl Scheiben, eingefasst in zwei Holzschienen, damit die edlen Teile nicht rausfliegen konnten. Sofern mich meine Erinnerung nicht trübt, waren das Motörhead – Ace Of Spades, Rainbow – Rising und Rush – Hemispheres. Aus den Boxen kam damals The Number Of The Beast von Iron Maiden. Tja, und so kam ich zum Heavy Metal und darüber hinaus in eine Gruppierung, die sich zu dieser Musik hingezogen fühlte. Viele Tage verbrachten wir und noch andere einige Mittage zusammen und hörten diese Musik. Um ganz ehrlich zu sein, war es damals die Atmosphäre, die herrschte und dazu eben die Musik, die mich sozusagen sofort elektrisierte. In Verbindung mit den jeweiligen Coverartworks der Scheiben fühlte sich die ganze Geschichte extrem rund und stimmig an. Ich wollte mehr davon wissen und natürlich auch hören. So nahm meine Geschichte mit dem Heavy Metal dann seinen Lauf. Bis heute.
Band: Queensrÿche
Album: The Warning
Release-Datum: 07.09.1984
Genre: Heavy Metal, Progressive Metal
Was verbindest du mit dem Album?
The Warning fasziniert mich heute immer noch, und zwar deshalb, da Queensrÿche am 23.10.1984 Vorband von Ronnie James Dio in der Böblinger Sporthalle waren. Es war mein erstes Konzert überhaupt und Queensrÿche kamen mit The Warning im Gepäck auf Tour. Das gesamte Konzert war ein ganz besonderes Erlebnis, vor allem aber war es Geoff Tate, der mich mit seiner Stimme und Performance seinerzeit vollkommen überzeugte.
Band: Black Sabbath
Album: Mob Rules
Release-Datum: 04.11.1981
Genre: Doom Metal, Heavy Metal
Was verbindest du mit dem Album?
Für mich war und ist Ronnie James Dio der charismatischste und wohl talentierteste Sänger im Heavy Metal. Seine einzigartige Art der Modulation und die Art und Weise, wie er Botschaften und Emotionen übertragen konnte, suchen in meinen Augen bis heute ihresgleichen. Ob es nun bei Rainbow, in seiner eigenen Formation oder eben bei Black Sabbath gewesen sei. Insbesondere aber auf Mob Rules sind alle Attribute, die Dio in seiner Perfektion ausmachten, versammelt und in hervorragender Weise in ebenso legendären Songs dargeboten. Ein wahres Meisterwerk, das für mich nur Stärken aufweist.
Band: Iron Maiden
Album: Seventh Son Of A Seventh Son
Release-Datum: 11.04.1988
Genre: New Wave Of British Heavy Metal, Heavy Metal
Was verbindest du mit dem Album?
Mit Seventh Son Of A Seventh Son waren Iron Maiden 1988 meiner Meinung nach auf dem Zenit ihres Schaffens angekommen. Hatte ich mich mit Somewhere In Time damals noch etwas schwergetan, sollte diese Scheibe in jeglicher Hinsicht alles bisher Dagewesene nochmals auf ein neues Level heben. Die Experimente, die auf Somewhere In Time noch nicht zu 100 % zündeten, wurden mit dieser grandiosen Scheibe in den Arrangements und im Songwriting in absoluter Güte vollendet und perfekt umgesetzt. Ich meine mich zu erinnern, dass ich Maiden alleine während dieser Tour insgesamt dreimal live erleben durfte.