Toxik - Dis Morta (Covergrafik)

Toxik – Dis Morta

Erneuter Spagat zwischen Prog, Power, Speed und Thrash - mal wieder anders, aber total geil!

Artist: Toxik

Herkunft: Westchester County, USA (Bundesstaat New York)

Album: Dis Morta

Spiellänge: 44:31 Minuten

Genre: Technical Speen Metal, Thrash Metal

Release: 05.08.2022

Label: Massacre Records

Links: http://toxikmetal.net/
https://www.facebook.com/toxikmetalofficial

Produktion: Co-recorded, co-engeneered und co-produced: Toxik
Mix: Martin Furia, MartinFuria’s Studio (Antwerpen, Belgien)
Master: Maor Appelbaum Mastering, Kalifgornien, USA

Bandmitglieder:

Gesang – Ron Iglesias
Leadgitarre – Josh Christian
Rhythmusgitarre – Eric van Druten
Bassgitarre – Shabe Boulos
Schlagzeug – James DeMaria

Tracklist:

  1. Dis Morta
  2. Feeding Frenzy
  3. The Radical
  4. Power
  5. Hyper Reality
  6. Creating The Abyss
  7. Straight Razor
  8. Chasing Mercury
  9. Devil In The Mirror
  10. Judas

Toxik - Dis Morta (Covergrafik)

Wenn es in der genreübergreifenden Sparte des progressiven Speed/Thrash Metals eine Band gibt, die quer durch ihre ganze Geschichte immer wieder überraschen konnte, dann sind das definitiv Toxik. Mit ihrem Debüt 1987 eröffneten die New Yorker gewissermaßen den Prog-Sektor im Thrash Metal und konnten nach einem Wechsel am Mikro mit dem Nachfolgealbum 1989 ihre Qualität noch spürbar steigern. Danach blieb es um die Band bis auf einige Re-Releases der beiden Platten leider sehr ruhig. Eigentlich mehr durch Zufall fiel mir vor Jahren eine Toxik-Box mit gesammelten Lebenszeichen der Band in die Hände, deren Mischung unterschiedlicher gar nicht hätte ausfallen können. Das Besetzungskarussell hatte sich nun in all der verstrichenen Zeit unermüdlich weitergedreht, aber zumindest ich hatte von besagten Veröffentlichungen, die in der Box enthalten waren, in den Szenemedien kein Wort gehört.

An das nun vorliegende Studioalbum, das auf den mehr oder weniger klangvollen Namen Dis Morta hört, hatte ich nicht mehr unbedingt so viele Erwartungen. Der Spirit, den Toxik in den Achtzigern verströmt hatten, war mit den Zweitausender Releases irgendwie einem anderen Zeitgeist gewichen, der zwar irgendwie gut war, aber wenig haften geblieben ist. Umso erfreulicher war bereits der erste Durchlauf der aktuellen Scheibe. Das chaotische Songwriting der neuen Ära herrscht zwar immer noch weitestgehend vor, bedient sich aber Riffs, die doch sehr an den ersten Frühling der Band erinnern.

Der Opener, gleichzeitig Titeltrack, steigt nach einer kurzen Introphase mit einem schnellen Riffing ein, der vormals absolut Toxik-typisch gewesen ist. Feeding Frenzy schließt nahtlos mit ebenso fließenden Riffs und einer kontrolliert-chaotischen Songstruktur an. Bereits hier feiern sich die Quasi-Erfinder des progressiven Speed-Thrash selbst. Die Band geht im Verlauf der Platte nur in wenigen Momenten vom Gas und dank der markanten Stimme von Frontshouter Ron Iglesias kommt es mir oft so vor, als ob ich einer Verschmelzung von Agent Steel und den alten Toxik lauschen würde.

Das gesamte Werk ist sehr modern produziert, was den Songs aber keinerlei Abbruch tut.

Toxik - Dis Morta (Covergrafik)
Toxik – Dis Morta
Fazit
Fans, die hauptsächlich auf die Thrash-Schiene der Band schielen, werden sicherlich die eine oder andere Enttäuschung einstecken. Bei der gebotenen Bandbreite und der doch sehr modernen Produktion benötigt man eher eine geschmacklich offene Einstellung, bekommt dafür aber einen absoluten Knaller geliefert. Ich jedenfalls gebe der Platte gleich noch eine Umdrehung!

Anspieltipps: Dis Morta, Feeding Frenzy, Chasing Mercury und Judas
Markus P.
9.5
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