Ultima Ratio Fest 2023 am 11.10.2023 im Capitol Hannover

Mit Paradise Lost, Primordial, Omnium Gatherum und Harakiri For The Sky

Event: Ultima Ratio 2023

Künstler: Paradise Lost, Primordial, Omnium Gatherum, Harakiri For The Sky

Ort: Capitol Hannover

Datum: 11.10.2023

Genre: Gothic Metal, Pagan Metal, Melodic Death Metal, Post Black Metal

Besucher: ca. 600

Veranstalter: Decibel Touring

Link: https://ultima.deinetickets.de/

Primordial

Schon im letzten Jahr begeisterte mich das Ultima Ratio Fest mit seinem grandiosen Line-Up. 2022 machte die Tour auch in Berlin Halt und bescherte einen epischen Abend mit Moonspell, Insomnium, Borknagar und Wolfheart. Wir haben hier berichtet. Umso erfreuter war ich, als auch in diesem Jahr wieder Termine angekündigt wurden. Und auch diesmal mit einem unvergleichlichen Line-Up. Paradise Lost, Primordial, Omnium Gatherum und Harakiri For The Sky! Eine Mischung, die wunderbar zusammenpasst, auch wenn sie genretechnisch etwas unterschiedlich sind. Leider blieb Berlin dieses Jahr zwar nicht Bestandteil, aber für so einen Abend fahre ich auch einmal etwas weiter und so befinde ich mich am Vormittag des 11. Oktobers im Zug nach Hannover. Praktischerweise hatte das Time For Metal Team zwei Tage später das jährliche Seminar in der Umgebung geplant (hier nachzulesen). Das lässt sich wunderbar verbinden.

In Hannover angekommen und das Hotelzimmer bezogen, bin ich auch schon ziemlich pünktlich auf dem Weg ins Capitol. Der Beginn ist um 18:20 Uhr angekündigt und beginnt auch auf die Minute genau.

Harakiri For The Sky

Heute stehen Harakiri For The Sky als erste auch dem Programm. Zusammen mit Omnium Gatherum rotiert die beginnende Band von Stadt zu Stadt. Die Österreicher legen auch gleich gut los und Sänger J.J. stampft wie gewohnt über die Bühne. So viel Bewegung ist fotografisch schwer einfangbar, aber das eine oder andere Bild gelingt dann trotzdem. Das Publikum im Capitol ist zwar überschaubar, vom Security erfahre ich, dass aber grundsätzlich nur ca. 600 Tickets verkauft wurden. Das mag auch an der nicht so weit verbreitenden Werbung liegen. Ich führe ein Gespräch mit anderen Konzertbesuchern und mir wird berichtet, mit welchem Zufall diese überhaupt erfahren haben, dass neben Paradise Lost heute auch andere Bands spielen. Ich erinnere mich, dass auch 2022 nicht viele Konzertbesucher zum Ultima Ratio Konzert in Berlin waren und die Location eher ungewöhnlich klein für so ein Line-Up war. Das stört mich an sich nicht, aber wundert mich doch. Hätte ich doch mit viel mehr verkauften Tickets, vor allem in diesem Jahr gerechnet.

Omnium Gatherum

Nachdem Harakiri For The Sky eine Stunde alles gegeben haben, was aus ihren Instrumenten und Stimmbändern rauszuholen war, wird fleißig umgebaut. Omnium Gatherum stehen auch bald schon auf der Bühne und überzeugen mit einer mitreißenden Show. Ganz anders als ihre Vorgänger und doch passen die beiden Bands gut zusammen. Omnium Gatherum kommen aus Finnland und versprühen vom ersten Ton an pure Spielfreude. Das Publikum ist sofort infiziert und feiert mit den skandinavischen Todesmetallern entsprechend ausgiebig. Eine erfrischende Abwechslung neben der sonst eher melancholischen Stimmung der Kollegenbands. Omnium Gatherum spielen auch exakt eine Stunde, die irgendwie viel zu schnell vorbeigeht.

Primordial

Schon sind wir bei der vorletzten Band des heutigen Abends angekommen und meinem persönlichen Highlight. Primordial faszinieren mich schon lange und gehören zu einer meiner Lieblingsbands. So war es auch ihr Verdienst, warum ich das diesjährige Ultima Ratio Fest unbedingt miterleben wollte. Wie gewohnt starten die Iren gleich mit voller Energie und starten auch gleich mit dem Kracher As Rome Burns. In der knappen Stunde Spielzeit bleibt nicht viel Platz für alle Lieblingssongs, aber To Hell And The Hangman ist dabei und so bin ich glücklich. Primordials Sänger Alan zieht natürlich, wie man es von ihm gewohnt ist, durch seine Bühnenpräsenz die Blicke auf sich und genehmigt sich hier und da einen großen Schluck aus der bereitgestellten Weinflasche. Mit dem Song Empire Falls verabschieden sich Primordial leider auch schon und lassen ein zufriedenes Publikum zurück.

Paradise Lost

Am frühen Abend stehen dann auch schon Paradise Lost auf der Bühne im Capitol. Die Umbaupause hat dieses Mal etwas länger gedauert, dafür gibt es eine Art Intro, die den Auftritt einläutet. Lichttechnisch ist es schwer, die Band zu erkennen, denn von Scheinwerfern halten Paradise Lost nicht viel. Das macht auch das Fotografieren schwierig. Die Kolleg*innen im Fotograben sind gefrustet, geben aber ihr Bestes. Auch soundtechnisch muss ich leider Abzüge geben. Was bei den anderen Bands ganz ok war, läuft jetzt nicht mehr so richtig. So wirkliche Spielfreude zeigt an diesem Abend auch nur Gitarrist Aaron, der mit breitem Grinsen zumindest den Auftritt zu genießen scheint.  Im Großen und Ganzen ist die Show von Paradise Lost aber heute eher enttäuschend und kein Vergleich zum Konzert 2022 im Lido in Berlin. Sehr schade und in den aktuellen Zeiten eigentlich nicht vertretbar. Trotzdem hat sich die Fahrt nach Hannover für mich gelohnt, denn die anderen drei Bands sorgten für ein wohliges Bauchgefühl und so fahre ich glücklich wieder zurück ins Hotel. Ich bin gespannt, welches Line-Up die Ultima Ratio Veranstalter nächstes Jahr aus dem Hut zaubern werden. Ich kann nur empfehlen, die Augen offen zu halten.