Unfathomable Ruination – Decennium Ruinae (EP)

Ein Schlag in die Magengrube - technisch und brutal!

Artist: Unfathomable Ruination

Herkunft: England

Album: Decennium Ruinae (EP)

Spiellänge: 19:07 Minuten

Genre: Technical Brutal Death Metal

Release: 28.05.2021

Label: Willowtip Records

Link: https://unfathomableruination.bandcamp.com/

Bandmitglieder:

Gesang – Ben Wright
Gitarre – Daniel Herrera
Gitarre – Rosario Piazza
Bassgitarre – Jake Law
Schlagzeug – Doug Anderson

Tracklist:

  1. Suspended In Entropic Dissipation
  2. A Withered Embrace
  3. The Great Contaminator
  4. Disciples Of Pestilence

Die in London beheimatete Band Unfathomable Ruination ist nun auch schon seit 2010 dabei und hat drei ehemalige Fleshrot Mitglieder in ihren Reihen. Auch Drummer Doug Anderson dürfte dem einen oder anderen Freak ein Begriff sein, denn er hat u.a. schon für Viscera, Bloodshot Dawn oder Prostitute Disfigurement getrommelt. Mittlerweile hat man es auf drei Alben geschafft, wobei besonders das 2019er Album Enraged & Unbound zu erwähnen ist, denn dieses hat echt Spuren hinterlassen.

Langsam eröffnet man den Spaß. Suspended In Entropic Dissipation eröffnet mit einem schnellen Groove. Die Drums drücken und ballern jetzt schon ordentlich und machen Laune. Es geht gleich fix zur Sache. Kurzes Break und ab in die Blastbeatattacke. Dabei verwendet man feines, schönes technisches Riffing, welches aber nicht übertrieben wird. Das Tempo wird ein wenig runtergefahren, ist aber noch schnell und dann kommt der übliche Beatdown. Dieser wird genretypisch vorgetragen. Die Vocals sind natürlich tief wie sonst was. Zum Glück gehen die Burschen nicht stumpf zur Sache. Danach geht man wieder in einen fulminanten Blastbeatpart und zertrümmert alles. Ein wilder Riff folgt und man groovt sich danach wieder ein. Aber auch hier geht man sehr technisch vor. Nach einigen Vorspielern gehen die Engländer wieder zur vollen Attacke über, aber nur kurz. Mit Stakkatoriffs wird ein Break erzeugt, welches dann wieder niedergeballert wird. Das wiederholt sich und am Ende holt der Sänger noch einmal alles aus sich raus. Das Tempo wird noch einmal variiert und Feierabend.

Hier wird auf technisch hohem Niveau gearbeitet, allerdings bleibt man dabei recht geradlinig. Das gefällt mir gut. Auch der Sound haut mich um, da er nicht so klinisch und gekünstelt klingt. Der drückt an allen Ecken und Kanten und alle Instrumente kommen sehr gut zur Geltung!

A Withered Embrace macht einfach dort so weiter. Kurzer druckvoller Beginn und ab in die nächste Zerstörungsrunde. Es folgt ein Beatdown, der mit schrillem Riffing und kompliziertem Drumming kombiniert wird. Nachdem man einen technischen Groove herausgeholt hat, ballert man wieder los und wechselt zurück. Eine spacige Gitarre erklingt kurz und weiter geht es mit einem Blastbeatpart. Es geht hin und her. Das Tempo bleibt dabei hoch, aber man variiert dieses. Und dann groovt man wieder. Vertracktes Riffing und Drumming mögen sie anscheinend sehr gerne. Kommt gut.

Kurze Anspieler und dann in einen absolut zerstörenden Blastbeatpart. So geht es bei The Great Contaminator los und so geht es auch weiter. Hier gibt es Gitarrenquietscher zu hören, so wie man es von Dying Fetus her kennt. Auch hier geht man sehr verspielt und anspruchsvoll zu Werke. Natürlich kommen einem immer Suffocation in den Sinn, aber die Burschen gehen noch ein Stück verspielter zu Werke. Aber auch hier hat man den roten Faden jederzeit im Blick und verliert diesen nicht aus den Augen. Nach ca. 02:30 Minuten kommt ein heftiger Groovepart mit anschließendem Blastbeatgewitter und das Ende ist auch ziemlich fett, sowohl musikalisch als auch gesanglich.

Und nun wird es romantisch, zumindest zu Beginn des Songs Disciples Of Pestilence. Eine Cleangitarre erzeugt romantische und atmosphärische Klänge. Nach ca. 60 Sekunden wird dieser Vorgang natürlich unterbrochen und ein Gewitter bricht kurz ein, aber dann zeigt man sich sehr experimentell. Das Riffing ist teilweise melodisch und das Tempo langsam. Hier toben sie sich mal richtig aus. Sie kommen zwar auch wieder zu ihrer gewohnten Spielweise zurück, klingen aber dann wieder total verschachtelt und kompliziert. Ist mir dann zu viel des Guten. Das Zuhören fällt mir schwer und strengt mich sehr an. Mir ein wenig zu proggig.

Es gibt eigentlich nicht viel zu nörgeln. Wer also auf Suffocation und Defeated Sanity abfährt, sollte sich diese EP durchaus ins CD-Regal stellen.

Unfathomable Ruination – Decennium Ruinae (EP)
Fazit
Die neue EP der Engländer stellt eine gute Mischung aus Brutalität und Technik dar. Der Technical Brutal Death Metal wurde mit einer hellen Produktion versehen und entfacht somit ein gewisses Feuer. Griffige Hooklines, technische und wilde Riffs, komplexes Drumming und fette Growls verfeinern den Spaß.

Anspieltipps: Suspended In Entropic Dissipation und The Great Contaminator
Michael E.
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