Ursular – Preta

Saxo Doom aus Berlin als Highlight des Jahres

Artist: Ursular

Herkunft: Berlin, Deutschland

Album: Preta

Spiellänge: 38:34 Minuten

Genre: Psychedelic Doom Metal, Saxo Doom

Release: 21.07.2023

Label: OMN Label Services

Link:  https://www.facebook.com/UrsularDoom

Bandmitglieder:

Gesang, Saxofon – Babett Richter
Gitarre – Tim König
Bass – Kay Assel
Schlagzeug – Markus Baumbach

Tracklist:

  1. Siren
  2. Melediction
  3. Livores
  4. Golem

Endlich kann ich es herausposaunen: Preta, das Debütalbum der Berliner Ursular, erscheint am 21.07.2023. Die Freunde physischer Tonträgerkunst dürfen sich über eine Ausgabe auf CD und zwei Ausgaben auf Vinyl (black and blue) freuen.

Wieder mal so ein Fingerzeig meines Berliner Promo-Pitbull-Freundes Arne. Wenn ich dann noch sehe, dass es im Hidden Planet Studio in Berlin von Jan Oberg (Earth Ship, Grin) gemixt und von Magnus Lindberg (Cult Of Luna) bei VRTKL Audio in Stockholm gemastert wurde, werde ich schon hellhörig.

Für mich persönlich ist das Debütalbum Preta der Berliner Kapelle Ursular das erste Aufeinandertreffen mit der Band, die mit der selbst betitelten EP Ursular bereits 2018 ein erstes Ausrufezeichen setzte. Im Coronajahr 2021 legte man mit einem Livealbum mit dem Titel Babylon nach.

Als ich Psychedelic Doom Metal im Promosheet gelesen habe, war ich natürlich direkt gefangen bzw. befangen. Wie geil, denke ich noch und es kommt dann noch geiler, denn es ist nicht nur Psychedelic Doom, sondern Saxo Doom. Ich weiß nicht so recht, ob es dieses Subgenre des Dooms bisher gab, aber spätestens seit meinem Review gibt es nun Saxo Doom.

Das Saxofon wird von Babett Richter bedient, die nicht nur sehr gut Saxofon spielen kann, sondern auch noch den tollen Gesang dazu beiträgt, wenn sie das Blechinstrument mal aus der Hand legt.

Immer auf der Suche nach Außergewöhnlichem, bin ich da bei der Berliner Band dann auch genau richtig gelandet. Ganze vier schwerfällige (wie es sich für Doom halt gehört) Songs befinden sich auf diesem außergewöhnlichen Album.

Der Opener Siren mit seinen knapp acht Minuten verkündet zwar schon die doomige Botschaft, wobei man sich hier noch nicht richtig vorstellen kann, was in den weiteren drei Songs über uns kommen wird. Das mag vielleicht auch daran liegen, dass sich das Saxofon zu Beginn noch eine Weile zurückhält. Das muss es aber auch, denn Babett Richter entzückt uns zunächst mit ihrer tollen Stimme.

Das folgende, fast elfminütige Malefiction ist verflucht noch mal das Geilste, was ich lange gehört habe. Dem Song liegt sogar irgendwie ein gewisser Messa Style zugrunde, die gläubigen Doom-Jünger werden verstehen, was ich meine. Hier wird Doom nicht gespielt, sondern zelebriert!

Einen orientalischen Touch kann Livores nicht verhehlen. Der Geist aus der Lampe vernebelt mir die Doom-Sinne. Ohr Ursular, oh Ursular nimm mich mit auf dem fliegenden Teppich …

Der Golem ist nach der jüdischen Sage ein aus Lehm oder Ton künstlich erschaffenes, stummes menschliches Wesen, das oft gewaltige Größe und Kraft besitzt. Bei Ursular ist Golem ein Song von gewaltiger Größe und Kraft, der sich auf über elf Minuten erstreckt.

Ursular – Preta
Fazit
Doom fasziniert mich in all seinen Facetten sehr. Immer wieder tauchen unter den unzähligen Doom-Bands jedoch Bands auf, die mich in ihrer Intensität und auch dem etwas anderen Stil direkt beim erstmaligen Hören unwahrscheinlich beeindrucken. Waren dies vor ein paar Jahren die Italiener Messa, so sind es anno domini 2023 die Berliner Ursular mit ihrem Saxo Doom, die mich dazu bewegen niederzuknien! Die bei uns üblichen drei Anspieltipps muss ich hier dann auch übergehen. Bei Preta sind es vier Songs, also alle Songs des Albums.

Anspieltipps: Siren, Malediction, Livores und Golem
Juergen S.
10
Leser Bewertung9 Bewertungen
7.2
10
Punkte