Vederkast – And In The Abyss They Sleep

„Nordischer harter Prog Rock“

Artist: Vederkast

Herkunft: Tromsø / Norwegen

Album: And In The Abyss They Sleep

Spiellänge: 55:35 Minuten

Genre: Progressive Rock, Hard Rock, Stoner Rock, Doom Metal

Release: 16.11.2018

Label: Rock Mules Records

Link: http://www.vederkast.com/

Bandmitglieder:

Gesang, Bass – Paul Aronsen
Gitarre, Hintergrundgesang – Finn Fodstad
Gitarre – Sindre Bakland
Schlagzeug – Magnus Tomensis

Tracklist:

01 In The Abyss
02 Hope Lost
03 Echoes Diminish
04 Reflections Linger
05 Yearning
06 Searching
07 In The Waves
08 Blindfolded
09 In The Abyss They Sleep

Eine Neuentdeckung für mich sind die Norweger Vederkast. Vederkast gründeten sich Ende 2013 im norwegischen Tromsø. And In The Abyss They Sleep ist nach Northern Gothic (2016) bereits der zweite Longplayer der norwegischen Progrocker.

Erschienen ist das Album als CD und als Album bei Rock Mules Records.

Den Vorgänger Northern Gothic kenne ich leider nicht, da muss ich später mal reinhören. Daher bin auch an dieses Werk der Norweger völlig unbelastet rangegangen. Direkt nach dem ersten Durchhören musste ich feststellen, dass die Jungs mit ihrem progressiven Hardrock in ihrer eigenen nordischen Couleur richtig stark rangehen.

Lässt man einmal das Intro außer Acht, das nur dreißig Sekunden lang ist, dann befinden sich auf dem Album acht sehr starke Songs. Zuerst habe ich mir gedacht, das Intro In The Abyss They Sleep hätten sie doch einfach weglassen können. So im Nachhinein denke ich mir, das muss einfach als Einführung in den Abgrund vorhanden sein. Ich denke schon, dass dieses dreißig-Sekunden-Intro wichtig für den Longplayer ist.

Es folgen fast sieben Minuten Hope Lost. Ein sehr melancholischer Song, der aufwühlt. Eindrucksvoll, nicht nur in diesem Song, die Stimme von Sänger Paul Aronsen. Für mich eine Stimme mit sehr hohem Wiedererkennungswert und daher einprägsam. Hope Lost ist ein Song, der, wie die Stimme, durch alle Höhen und Tiefen der norwegischen Fjorde geht.

Ziemlich aufgewühlt und an Fahrt gewinnt Echoes Diminish. Der kracht richtig und besitzt verstärkt Hardrock Elemente, wobei die progressiven Akzente nicht fehlen. Massive tiefe Lines sind zu hören. Eigentlich müsste ich jetzt schon wieder etwas zur Stimme von Paul Aronsen sagen. Aber das müsste ich dann zu jedem Song. Paul Aronsen ist der Gegenpart zu den harten Riffs seiner Bandkollegen. In der Stimme liegt irgendwie etwas Träumerisches und eine Leichtigkeit. Echoes Diminish ist mit seinen elf Minuten ein heftiger Brocken.

Reflections Linger hat dann trotz der Schwere einiges an Leichtigkeit und wirkt wie ein Flug über die norwegischen Wälder und endet in der Sehnsucht.

Yearning geht dieser Sehnsucht dann mit aller Macht nach und ist wirklich schwer und hart mit eingeschobenen träumerischen Progressivelementen. In ähnlicher Weise geht es mit Searching weiter.

Einem Sprung in die Weiten des Wassers der Fjorde gleich kommt In The Waves. Tiefes Luftholen, lange Atemzüge und erneutes Auftauchen.

Blindfolded, also mit verbundenen Augen, steht man gegen Ende des Albums wahrlich vor dem Abgrund. Melodisch melancholisch zeigen sich hier die Jungs von Vederkast.

Ob sie wirklich im Abgrund schlafen sei mal dahingestellt. Auf jeden Fall beginnt And In The Abyss They Sleep langsam und sphärisch, wobei er eine kaum beschreibare dunkle Note beibehält. Irgendwie doomig, blumig.

Nach etwas mehr als die Hälfte legt der Song einen drauf und wirkt aufgewühlter. Starke Gitarren treiben ihn vor sich herum. Naja und zur Stimme muss ich jetzt wirklich nichts mehr sagen. Fast hymnisch geht es hier zur Sache, bevor der Song nach neun Minuten in Wellenrauschen verschwindet.

Fazit: And In The Abyss They Sleep ist eine großartige Platte der Norweger geworden. Sie vereinen hier Elemente des Hard Rock, Stoner Rock und Progressive Rock mit einem Schuss doomiger Schwere zu einem eigenen Northern Rock. Starke Stimme des Bassisten und Sängers Paul Aronsen, die sich mit träumerischer, melancholischer Leichtigkeit den Riffs seiner Bandkollegen entgegenwirft. Northern Rock Music, die uns die Natur der Norweger erschließt.

Anspieltipps: Hope Lost, Echoes Diminish, Searching 9.2
Juergen S.
9.2
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