Vermocracy – Age Of Dysphoria

Der Verfall der Gesellschaft, verpackt in einem melodischen und düsteren Death Metal Gewand

Artist: Vermocracy

Herkunft: Österreich

Album: Age Of Dysphoria

Spiellänge: 35:16 Minuten

Genre: Melodic Death Metal

Release: 30.09.2022

Label: Black Sunset / MDD

Links: https://www.facebook.com/Vermocracy
http://vermocracy.at/

Bandmitglieder:

Gesang – Michael Frick
Gitarre – Morgane Rake
Gitarre – Andreas Huber
Bassgitarre – Hannes Sandrinie
Schlagzeug – Roman Kolesnik

Tracklist:

  1. Intro
  2. Necrocracy
  3. World Of Wounds
  4. The Void’s Embrace
  5. Opposed Evolution
  6. Grace Of Hypnos
  7. Perpetual Flood
  8. The Pyre
  9. In Darkness Let Me Dwell

Vermocracy aus Wien gründeten sich im Jahre 2017. Auf ein Demo oder so etwas verzichtete man und haute im Jahre 2020 gleich ein komplettes Album namens Vermocracy heraus. Damit konnte die Band für einiges Aufsehen im Underground sorgen. Wahrscheinlich davon angetrieben, machte man sich auf dem Weg, neue Songs zu schreiben. Neun neue Schlachtfetzen sind dabei herausgekommen. Aufgenommen, produziert und gemastert wurde Age Of Dysphoria im Studio von Norbert Leitner in Wien, welcher der Band einen mehr als druckvollen Sound beschert. Das eindrucksvolle Coverartwork stammt von Armin Stocker.

Mit einem klassisch vorgetragenen, stimmungsvollen und dramatischen Intro, welches eine gewisse Schwermütigkeit in sich trägt, geht die Reise los, die nahtlos mit Necrocracy fortgeführt wird. Melodisch geht es zur Sache. Gevatter Death Metal eilt netterweise zu Hilfe. Der Gesang wird gedoppelt. Growls und Screams gehen Hand in Hand. Im Midtempo agiert man recht einfallsreich und klingt zu keiner Zeit stupide. Der eine oder andere Part ist ein wenig vertrackt. Es gibt eine kurze Tempoverschärfung. Gute Idee, die eine gelungene Abwechslung mit sich bringt. Die Melodie kommt ganz geil herüber. Ein guter Song.

Auch World Of Wounds zeigt schnell, was die Burschen im Sinne haben und woher sie kommen. Der Einfluss der Neunziger ist klar zu hören und vor allem, nicht zu überhören. Eine prägende Melodie, ein kleiner Sprechgesang, ein Growl und dann geht die Reise los. Im Midtempo treibt man sein Unwesen und bleibt natürlich sehr melodisch. Der drückende Death Metal und das recht ansprechende Riffing erledigen dann den Rest. Dabei geht man recht düster und technisch anspruchsvoll zu Werke. Ein wenig Groove dazu und fertig ist die Geschichte. Sicherlich jetzt kein Meilenstein, aber schon ein Song, der Laune macht und schön treibend ist. Die Growls und die Screams werden hervorragend in Szene gesetzt.

Ein wenig zügiger und aggressiver, aber zugleich auch verspielter gehen sie bei The Void’s Embrace zur Sache. Aber auch hier vergessen sie nicht, groovige und natürlich melodische Elemente mit einzubauen. Auffallend ist, nicht nur bei diesem Song, das abwechslungsreiche und durchaus gelungene Songwriting. Man kann nie vorhersehen, was als Nächstes kommt. Hier trifft knallendes und wütendes Drumming auf filigranes und melodisches Riffing. Sehr stark und dazu dann die Screams und die Growls, die gezielt und gekonnt platziert werden und eine gelungene Symbiose ergeben.

Eine richtige Hommage an die Neunziger ist dann der fetzende und drückende Song Grace Of Hypnos. Hier werden Schweden zitiert. Diese Melodie ist einfach nur sehr geil. Der ganze Song ist treibend. Es wird zwischenzeitlich auch gegroovt. Passt zusammen. Trotz aller Nostalgie bleibt man seinen Skills treu und bietet wieder was Eigenständiges. Dieses Zwischengitarrenspiel erinnert z. B. an alte Sadist. Ansonsten regiert hier der gute, alte, melodische Death Metal. Brett. Herrlich, diese Melodie gleich zu Beginn und dann das schnelle Drumming. Genauso mag ich das. So muss es sein. Am Ende wird schön sinnig ausgefädet und der Beginn quasi neu in Szene gesetzt.

Die Österreicher können alle mitnehmen, die dem melodischen Death Metal zugeneigt sind.

Vermocracy – Age Of Dysphoria
Fazit
Wer auf düsteren und einfallsreichen melodischen Death Metal abfährt, ist hier genau an der richtigen Stelle. Die Neunziger stehen zwar im Vordergrund, aber es werden auch genügend eigen Ideen verwendet. Teilweise brutal, teilweise groovig, aber immer melodisch. Gutes Teil, welches Laune macht.

Anspieltipps: Necrocracy und Grace Of Hypnos
Michael E.
8
Leser Bewertung0 Bewertungen
0
8
Punkte