Verstorbene Helden 2023

Wir blicken zurück und erinnern uns

Silvester ist vorüber und die Welt hofft auf ein besseres 2024. Dennoch wollen wir noch einmal zurückblicken auf all jene, die 2023 die große Bühne des Lebens verlassen haben und nicht mehr auf den Jahreswechsel 2024 anstoßen konnten. Ihr Feuer ist erloschen, doch ihre Musik oder ihre Verdienste für die Musik leben weiter! Jeder Einzelne von ihnen hat sich in seiner Kunst schon einmal auf die eine oder andere Weise dem Tod zugewandt, nun haben sie die letzte Grenze überschritten und gesellten sich zu all den Legenden, die im Jenseits eine Kapelle sondergleichen auf die Beine stellen können. Die Liste ist lang und muss ständig erweitert werden. Viel zu früh machte der Tod begnadete Musiker zu dem, was sie heute sind, Rocklegenden! Der Tod macht weder beim Alter noch beim Bekanntheitsgrad Unterschiede …, der Tod ist eben ein Arschloch!

01.01.2023, Sebastian Marino

Sebastian Marino war ein US-amerikanischer Gitarrist, der als Mitglied von Overkill und Anvil bekannt wurde. Auch als Soundtechniker war er aktiv und hatte Silvesterabend noch einen Job. In den ersten Stunden des neuen Jahres musste er plötzlich ins Krankenhaus und verstarb dort mit nur 57. Diagnostiziert wurde Bauchspeicheldrüsenkrebs.

10.01.2023, Jeff Beck

Bereits früh im neuen Jahr ereilt das Schicksal, das jeden irgendwann trifft, Jeff Beck. Beck war ein britischer Rockgitarrist und mehrfacher Grammy-Preisträger. Bekannt wurde er als Pionier der elektronischen Gitarrenmusik und war einer der ersten Gitarristen, die mit elektronischer Fuzz-Distortion und Noise experimentierten. Seinen Durchbruch hatte er mit den Yardbirds. Später gründete er die Jeff Beck Group und war Teil der erfolgreichen Beck, Bogert & Appice. Er hat im Laufe seiner Karriere viele Alben veröffentlicht und mit vielen anderen Musikern zusammengearbeitet. Der Rolling Stone listete ihn 2011 auf Platz fünf der „100 größten Gitarristen aller Zeiten“.

12.01.2023, Robbie Bachman

Nur zwei Tage später erwischt es den nächsten Musiker. Robbie Bachman war ein kanadischer Schlagzeuger und der jüngste Bruder des Gitarristen, Sängers und Songwriters Randy Bachman. Er wurde am 18. Februar 1953 in Winnipeg, Manitoba, Kanada geboren und verstarb am 12. Januar 2023. Bachman war der ursprüngliche Schlagzeuger für die Bands Brave Belt und Bachman-Turner Overdrive. Er hat mit seinen Bands viele Alben veröffentlicht und mit vielen anderen Musikern zusammengearbeitet. Robbie Bachman hat Einfluss auf die Musikwelt gehabt und wird von vielen als einer der besten Schlagzeuger aller Zeiten angesehen.

18.01.2023, David Crosby

David Crosby war ein US-amerikanischer Gitarrist, Sänger, Songwriter und Schauspieler und gilt bis heute als einer der einflussreichsten Künstler der US-Rockmusik-Szene. Er war Gründungsmitglied der Byrds und von Crosby, Stills And Nash, die sich später mit Neil Young zeitweise zu Crosby, Stills, Nash And Young erweiterten. Nach diversen Drogenproblemen trennte sich die Band und Crosby musste eine einjährige Haftstrafe verbüßen. Nach dem erfolgreichen Entzug arbeitet Crosby in der Folge mit diversen Musikern zusammen. Unter anderem war er bei Phil Collins und auch David Gilmour, nutze sein Können bei Rattle Thast Lock. Auch auf der danach anstehenden Tour stand Crosby mit Gilmour zusammen auf der Bühne. Crosby hatte auch schauspielerisches Talent, unter anderem wirkte er bei Hook mit. Eine besondere Anekdote ist, dass Melissa Ethridge und ihre Freundin Julie Cypher zwei Kinder durch eine Samenspende von Crosby bekommen haben. Nach einer weiteren Verurteilung wegen Waffenbesitzes zerstritt sich David Cosby mit Nash und Young. Crosby starb am 18. Januar 2023 im Alter von 81 Jahren an den Folgen von Covid-19.

14.02.2023, Tim Aymar

Tim Aymar war ein US-amerikanischer Heavy-Metal-Sänger, der bekannt war als der Sänger der Progressive-Metal-Band Pharaoh und für seine Arbeit mit Chuck Schuldiner bei Control Denied. Aymar hatte seine Anfänge in der Band Triple X, einer Hard Rock Band aus Pittsburgh. Mit Pharaoh hat er insgesamt fünf Studioalben aufgenommen. Die Todesursache ist nicht bekannt. Seine Bandkollegen Chris Kerns, Matt Johnsen und Chris Black haben in einem Statement ihre Trauer ausgedrückt und ihre Erinnerungen an Aymar geteilt.

16.02.2023, Majk Moti

Ex Running Wild Gitarrist Michael Kupper, Alias Majk Moti ist mit 65 Jahren verstorben. Moti spielte von 1985 bis 1990 bei Running Wild und hat in dieser Zeit an fünf Alben mitgewirkt. Neben Branded And Exile sind das noch Under Jolly Roger, Ready For Boarding, Port Royal und Death Of Glory. Michael verdiente danach seine Brötchen in der IT-Branche als Programmierer. 2008 gründete er zusammen mit seiner Frau die Gruppe D’Orca. Des Weiteren spielte er in den Bands Metallian und Random.

27.02.2023, Hans-Joachim Behrendt

Ein weiterer Schlagzeuger segnet das Zeitliche. Hans-Joachim Behrendt, Drummer bei den Neue Deutsche Welle Ikonen von Ideal, ist in Berlin verstorben. Die größten Erfolge feierte er mit der Band in den 80ern und Songs wie Blaue Augen, Monotonie und Berlin machen ihn unsterblich. Vor Ideal war er bei weiteren Bands wie auch den Neonbabies, bei denen er mit Anette Humpe zusammenspielte. Nach Ideal wurde es ruhiger um ihn als Musiker und er gründete eine Baufirma. Gelegentlich tourte er als Gast mit Alphaville, deren Sänger Marian Gold er bei der Band Chinchilla Green kennenlernte. Behrendt hat einen sehr eigenwilligen Stil am Schlagzeug entwickelt, der von vielen als sehr perkussiv und groovy beschrieben wird. Mit diesem Spiel kann er die Riege der Drummer im Himmel sicherlich positiv ergänzen.

03.03.2023, David Lindley

David Lindley war ein US-amerikanischer Multiinstrumentalist und Sänger, der am 21. März 1944 in San Marino, Kalifornien geboren wurde. Bekannt wurde er durch sein Slide-Gitarren-Spiel, mit dem er unter anderem die Jackson Browne Band bekannt machte. Er spielte für und mit vielen Musikern zusammen. Um nur einige zu nennen: Linda Ronstadt, Ry Cooder, Bonnie Raitt, Warren Zevon, Curtis Mayfield und Dolly Parton. Später gründete die Rockband El Rayo-X und veröffentlichte viele Alben. Regelmäßig war er in Deutschland auf Tour. Einen etwas zweifelhaften Ruf bekam er durch seinen farbenfrohen, aber meist geschmacklosen Kleidungsstil, der ihm den Namen Prince Of Polyester einbrachte. Er wurde 73 Jahre alt.

05.03.2023, Gary Rossington

Gary Rossington war der Mitbegründer und Songwriter der legendären Southern-Rock-Band Lynyrd Skynyrd. Er wurde am 4. Dezember 1951 in Jacksonville, Florida geboren und verstarb nun als letztes Gründungsmitglied mit 71 Jahren. Die Band hatte mit Free Bird und dem unverwüstlichen Sweet Home Alabama sowie Simple Man und That Smell viele Hits aufzuweisen, die von Rossington nachweislich mitkomponiert wurden. Er selbst spielte noch Lead- und Rhythmusgitarre in der Band. Nach dem Flugzeugabsturz im Jahr 1977, bei dem Van Zant und andere Bandmitglieder ums Leben kamen, gründete Rossington die Rossington-Collins Band spielte aber auch weiterhin in einer neu formierten Lynyrd-Skynyrd-Formation

08.03.2023, Josua Madsen

Josua Madsen wurde als Schlagzeuger der dänischen Thrash Metal Band Artillery bekannt. Dieser schoss er sich im Jahre 2012 an und trommelte mit der Band noch vier Alben ein. Anfang des Jahres verließ Madsen Artillery und wurde durch einen tragischen Unfall aus dem Leben gerissen. Nach einer Probe mit seiner neuen Band wurde er nachts auf einer Landstraße von einem Bus erfasst und verstarb an den Folgen. Artillery widmeten ihm darauf den bereits für ihren verstorbenen Gitarristen Morten Stützer genutzten Song The Last Journey. Madsen wurde nur 45 Jahre alt.

08.03.2023, Jim Durkin

Mit nur 58 Jahren ist Jim Durkin, Gitarrist bei Dark Angel, verstorben. Er spielte während der ersten drei Studioalben bei den Thrashern aus USA, dann stieg er aus. Seit der Reunion der Band im Jahr 2013 war Durkin wieder mit an Bord. Einige Gigs musste er in jüngster Vergangenheit wegen Krankheit absagen. Vielen Musikern ist er als herzensguter Mensch in Erinnerung geblieben. Die Todesursache ist nicht bekannt.

11.03.2023, Norbert ‚Panza‘ Lehmann

Norbert ‘Panza’ Lehmann war ein deutscher Schlagzeuger, der am 10. Juni 1953 in Berlin geboren wurde. Seine ersten Lorbeeren verdiente er sich bei Karthago, einer deutschen Krautrockband, die vor allem durch ihre Liveauftritte bekannt wurde. Danach wechselte er zu Epitaph, die mehr im Hard Rock Bereich angesiedelt waren. Weiterhin spielte er bei Rudolf Rock & Die Schocker, Werner Nadolny’s Jane, Mother Jane, The New Nektar, der Jutta Weinhold Band und der Neil Landon Band. Lehmann war eine deutsche Drummer-Legende und verstarb nach kurzer schwerer Krankheit im Alter von 69 Jahren.

13.03.2023, Jim Gordon

Jim Gordon dürfte den meisten bekannt sein als Gründungsmitglied und Drummer von Derek & The Dominos. Des Weiteren hat er bei einigen berühmten Musikern die Trommelstöcke wirbeln lassen. So nahm George Harrison auf All Things Must Pass seine Dienste in Anspruch und bei den Beach Boys trommelte er Pet Sounds ein. Auch Zappa und Steely Dan griffen auf ihn zurück. Seine Karriere endete tragisch, als er nämlich an Schizophrenie erkrankte und 1983 seine Mutter tötete, weil ihm Stimmen dies befohlen hätten. Seit dieser Tat saß er in einer Nervenheilanstalt, in der er nun mit 77 Jahren verstorben ist.

22.03.2023, Tom Leadon

Tom Leadon war zusammen mit Tom Petty Gründungsmitglied von Mudcrutch. Petty gründete sechs Jahre später, also 1976, Tom Petty & The Heartbreakers. 1973 verließ Leadon bereits Mudcrutch, um bei der Country Rock Band Silver zu spielen. 2007 ging er zurück zu Mudcrutch und blieb dort noch zehn Jahre. Danach verdingte er sich als Gitarrenlehrer. Übrigens ist Tom Leadons Bruder Bernie als Eagles Gitarrist und Banjospieler bekannt geworden. Tom Leadon verstarb friedlich, eines natürlichen Todes.

22.03.2023, Wayne Swinny

Wayne Swinny war Gründungsmitglied und Gitarrist der Nu Metal Band Saliva. Sie spielten im Stile der Deftones oder auch von Creed. Die Band hat immerhin elf Longplayer auf den Markt gebracht. Swinny soll an den Folgen einer Hirnblutung verstorben sein.

28.04.2023, Tim Bachmann

Nachdem im Januar Robbie Bachman gestorben ist, hat es jetzt den Bruder Tim getroffen, der mit 71 an einem Krebsleiden verstarb. Er war zunächst Gitarrist bei Brave Belt, aus der dann Bachman – Turner Overdrive hervorgingen. Tim war eines der vier Gründungsmitglieder der erfolgreichen BTO, die weltweit fast 30 Millionen Alben verkauft haben. Er hat BTO im Jahr 1974, kurz nach der Veröffentlichung von Bachman-Turner Overdrive II verlassen. Er trat der Band jedoch 1984 wieder bei, um ein Reunion-Album und unterstützende Touren zu spielen.

14.05.2023, John Giblin

John Giblin dürfte zunächst einigen bekannt vorkommen, die die Simple Minds kennen. Dort hat er vier Jahre die vier Saiten gezupft. Aber nicht nur bei den Simple Minds war er ein gern gesehener Bassist, auch andere haben die Fähigkeiten des schottischen Musikers geschätzt. Er war eine anerkannte Koryphäe am Bass und vielseitig einsetzbar. Neben dem klassischen elektrischen Bass beherrschte er auch akustischen Bass, E-Bass und Kontrabass. Giblin arbeitete mit vielen bekannten Künstlern zusammen, darunter Kate Bush, Peter Gabriel, Phil Collins, Fish, John Lennon und Annie Lennox. Er war bekannt für seinen Stil, der in den 1980er-Jahren mit der Spielweise von Jaco Pastorius von Weather Report verglichen wurde.

17.05.2023, Algy Ward

Ein weiterer Bassist zieht in den Musikerhimmel ein. Algy Ward wurde bekannt als Bassist und Sänger von den Rockbands The Saints, The Damned und Tank. Letztere gründete Ward 1980 mit und war somit Teil der New Wave Of British Heavy Metal Bewegung. Nach dem Split von Tank spielte er aber in der von ihm gegründeten Algy Ward’s Tank weiter und veröffentlichte noch zwei Alben. Er war außerdem noch bei anderen Bands, wie z. B. Warfare aktiv. Ward starb im Alter von 63 Jahren in Royal Tunbridge Wells, England.

19.05.2023, Pete Brown

Pete Brown war ein britischer Musiker, der aber eher durch seine Rolle als Songwriter bekannt wurde. So hat er für Cream und Procol Harum Songs geschrieben und ist maßgeblich für I Feel Free, Sunshine Of Your Love und White Room verantwortlich. Er schrieb noch diverse Gedichtbände und spielte in den Bands Battered Ornaments, Piblokto und den Flying Tigers mit. Pete Brown wurde 82 Jahre alt.

19.05.2023, Andy Rouke

Andy Rourke war ein britischer Rockmusiker, der als Bassist der Band The Smiths bekannt wurde. Die hatten in den 1980er-Jahren eine außerordentlich erfolgreiche Phase. Rourke spielte auch als Session-Musiker und arbeitete mit vielen anderen Künstlern zusammen, darunter Sinéad O’Connor, Morrissey, Dolores O’Riordan und The Pretenders. Im Jahr 2005 gründete er zusammen mit Peter Hook (Joy Division/New Order) und Gary Mounfield (Primal Scream) die Bass-Supergroup Freebass. Nach fünf Jahren verließ er die Band und wurde Mitbegründer der Konzertreihe Manchester Versus Cancer. Nach seinem Umzug nach New York trat er in der Clubszene als Jetlag auf. Rourke starb am 19. Mai 2023 im Alter von 59 Jahren an Bauchspeicheldrüsenkrebs.

22.05.2023, Werner Nadolny

Der Keyboarder, Saxofonist und Komponist Werner Nadolny ist nach langer schwerer Krankheit im Alter von 76 Jahren in Hannover verstorben. Nadolny war Ende der Sechzigerjahre Mitglied der Band The J.P.’s, aus der dann nach einigen personellen Wechseln Jane wurde. Die Krautrocklegende spielte einige wegweisende Alben ein. Neben Together von 1972 war es gerade Fire, Water, Earth & Air und Jane Live, die unvergessen bleiben und bei denen Nadolny noch mitwirkte, obwohl er offiziell bereits nach der zweiten Scheibe ausgestiegen war. Später führte er die Combo dann zusammen mit dem Schlagzeuger und Sänger Peter Panka durch die nächsten Jahrzehnte und gründete einige Jahre nach dessen Tod seinen eigenen Ableger namens Werner Nadolny’s Jane, die ich einmal erleben durfte. Bis zu seinem Tod war Werner Nadolny noch musikalisch aktiv.

22.05.2023, Kirk Arrington

Der ehemalige Metal Church Schlagzeuger Kirk Arrington ist nun ebenfalls verstorben. Er war Gründungsmitglied von Metal Church und wirkte von 1980 bis 2006 bei der amerikanischen Thrash Combo mit. Aus gesundheitlichen Gründen musste er dann ausstiegen. Weitere Informationen liegen nicht vor.

23.05.2023, Mark Adams

Saint Vitus ist eine amerikanische Doom Metal Band, die einen nicht ganz so hohen Bekanntheitsgrad erreichte. Ihr letztes verbliebenes Gründungsmitglied und ehemaliger Bassist Mark Adams ist nun an den Folgen von Parkinson verstorben. Adams musste 2016 aussteigen und konnte nicht bei der Band spielen. Immerhin hat Adams bei allen Platten der Band mitgewirkt.

24.05.2023, Tina Turner

Heute ist es Popikone Tina Turner. Die Soul- und Popsängerin lebte bis zum Schluss in der Schweiz und konnte auf ein bewegtes Leben mit Tiefen und Höhen zurückblicken. Begonnen hatte sie als Backgroundsängerin mit ihrem bürgerlichen Namen Anna Mae Bullock in der Band ihres zukünftigen Ehemanns Ike. Sie erhielt dort ihren Künstlernamen Tina Turner, der sie für den Rest des Lebens begleiten sollte. Mit River Deep, Mountain High und dem Klassiker Nutbush City Limits (1973) sowie der Teilnahme an der Rockoper Tommy von The Who machte sie sich schnell zu einer angesehenen Musikerin. Nach der Trennung von Ehemann Ike wegen häuslicher Gewalt begann Tina, nach anfänglichen Hindernissen, eine erfolgreiche Solokarriere. Ihr erfolgreichstes Album dürfte Privat Dancer aus dem Jahre 1984 gewesen sein. Aufmerksame Mad Max Fans durften Tina dann im dritten Teil, Jenseits Der Donnerkuppel, bewundern. Im Laufe ihrer weiteren Karriere war sie häufig auf Tournee, welche dann oftmals verfilmt wurden. Mit dem Projekt Beyond verband sie dann Musik mit ihrem buddhistischen Glauben und spendete viel für entsprechende Organisationen. Seit 2018 gibt es das Tina Turner Musical, das erfolgreich unter anderem auch in Hamburg gastiert. Sie erkrankte an Darmkrebs und auch ein Schlaganfall suchte sie heim. Die homöopathische Behandlung schlug zunächst nicht an und nur durch eine Nierenspende ihres Ehemannes konnte sie die lebensbedrohliche Situation überstehen. Sie zog sich weitestgehend aus der Öffentlichkeit zurück und verstarb nach langer Krankheit in der Schweiz.

13.06.2023, Steffen Weigand

Und wieder einmal hat der Krebs einen Musiker besiegt. Diesmal ist es Steffen Weigand, Drummer von My Sleeping Carma, der den Kampf verloren hat. Bis 2006 war er in der Band The Great Escape, aus der dann die psychedelischen My Sleeping Carma hervorgingen. Die Aschaffenburger veröffentlichten sieben Alben, bei denen Steffen die Drums einspielte. Nun darf er an der Seite weiterer verstorbener Größen die Trommelstöcke wirbeln lassen.

19.06.2023, Ryan Siew

Ryan Siew gehörte der australischen Metalcore Band Polaris an und wurde nur 26 Jahre alt. Er trat der Band bereits mit 15 Jahren bei und war somit zehn Jahre ihr Gitarrist. In der Zeit sind drei Alben entstanden. Die diesjährigen Shows beim Jera Open Air und Vainsteram Rockfest mussten zu dem Zeitpunkt bereits abgesagt werden. Siew litt schon seit längerem unter Depressionen und sogenanntem Gehirnnebel. Die genaue Todesursache ist nicht bekannt. Polaris machen jedoch weiter und sind im kommenden Jahr auch in Deutschland unterwegs.

14.06.2023, John „Blackie Onassis“ Rowan

John Rowan, auch bekannt als Blackie Onassis, war ein Schlagzeuger der US-amerikanischen Rockband Urge Overkill. Er trat der Band in den 1990er-Jahren bei und spielte auf dem Album Stull mit, das 1992 veröffentlicht wurde. Die Band wurde durch ihren Song Girl, You’ll Be A Woman Soon bekannt, der in Quentin Tarantinos Film Pulp Fiction zu hören war. Rowan blieb bis 1996 bei Urge Overkill und spielte die Alben Saturation und Exit The Dragon mit ein. Danach löste sich die Band auf, um sich ein paar Jahre später ohne Rowan an den Drums neu zu formieren. Rowan musste sich kurz nach dem Ende der Band wegen Heroinbesitzes verantworten. Der Kontakt zu den restlichen Bandmitgliedern brach ab. Leider verstarb Rowan im Alter von 57 Jahren. Die Todesursache ist nicht bekannt.

23.06.2023, Lee Rauch

William Lee Rauch dürfte nur eingefleischten Fans von Megadeath als deren Drummer bekannt sein. Er war nach dem Gründungsschlagzeuger Dijon Carruthers der zweite Drummer, blieb aber nicht mal ein Jahr bei der Truppe. Immerhin ist er auf der Demo Last Rites zu hören, bevor er wegen interner Querelen die Band wieder verließ. Danach ging er zu den Thrash Legenden Dark Angel, mit denen er aber auch keine offizielle Platte aufnahm und auch keine zwei Jahre, als Livemusiker, blieb. Die weiteren Stationen sind Wargod und Grimace, die auch keine Scheiben mit ihm produzierten. Der streng gläubige Rauch spielte dann später in der Kirche als Schlagzeuger und verdiente sich seinen Lebensunterhalt als Allroundhandwerker.

04.07.2023, Ordy Garrison

Ein weiterer Drummer geht von uns. Ordy Garrison spielte seit 2004 bis zum heutigen Tage bei der US-amerikanischen Band Wovenhand. Das als Soloprojekt von 16 Horsepower Sänger David Eugene Edwards ins Leben gerufene Gefüge entwickelte sich gut, sodass es fester Musiker bedurfte. Da kam Ordy Garrison gerade recht und blieb dann über 20 Jahre. Die Band entwickelte sich immer weiter und so gab es eine interessante Mischung aus Alternative Rock, Country, Rock, Metal und Punk. Garrison wurde 58 und starb an einem Herzinfarkt.

06.07.2023, Georg Tickner

Georg Tickner dürfte Journey-Fans ein Begriff sein. Der Rhythmusgitarrist gründete mit Neal Schon und Greg Rolle sowie Ross Valory und Prairie Prince 1973 die Band. Allerdings verließ Tickner Journey nach deren selbst betitelten ersten Output wieder und studierte Medizin. Trotzdem hinterließ er einen bleibenden Eindruck und war mitverantwortlich für die Songs Of A Lifetime, Topaz und Mystery Mountain auf Journey. Auf der zweiten Platte waren ebenfalls Songs von ihm zu hören. You’re On Your Own und I’m Gonna Leave You stammen von ihm. Auch auf der dritten Scheibe kann er Credits für Nickel And Dime verbuchen. Später gründete er mit Bassist Valory das Studio The Hive und auch die Band VTR (Valory, Tickner, Roseman). Dort gab es allerdings nur eine Platte, die im Jahre 2005 veröffentlicht wurde. Im selben Jahr bekam er mit Journey einen Stern auf dem Hollywood Walk Of Fame. Georg Tickner wurde 76 Jahre alt.

15.07.2023, Anthony Meo

Dieses Jahr scheint es mit Schlagzeugern nicht gut zu meinen. Der nächste im Bunde ist Anthony Meo, Gründungsmitglied von Biohazard. Von 1987 bis 1988 saß er hinter der Schießbude und wurde von Danny Schuler abgelöst. Er war ein wichtiges Mitglied und mitverantwortlich für den Erfolg der amerikanischen Hardcore/Crossover Band aus Brooklyn. Bei einigen Auftritten war Meo als Zuschauer dabei und setzte sich dann ab und an mal für ein paar Songs hinter die Trommeln. Auch ihn hat der Krebs geholt.

26.07.2023, Randy Meissner

Randall Herman „Randy“ Meisner, so sein ganzer Name, wurde bekannt als Gründungsmitglied von Poco und den Eagles. Erstere war eine Country Rock Band, mit der Meisner nur die erste Platte aufnahm. 1971 wechselte er zur Begleitband von Linda Ronstadt wo er Don Henley, Glenn Frey und Bernie Leadon (Bruder von Tom Leadon, s. o.) kennenlernte und Ende des Jahres die Eagles gründete. Bei den Eagles blieb der Bassist und Backgroundsänger sechs Jahre und war somit auch auf dem Erfolgsalbum Hotel California zu hören. Er sang als Leadsänger den Titel Take It To The Limit, dem ersten Nummer 1 Hit der Band. Danach verließ er die Eagles und brachte 1978 und 1980 zwei Soloalben auf den Markt. Später war er noch als Studiomusiker für andere Größen tätig. Er starb mit 77 Jahren.

26.07.2023, James Harvey IV

Die US Death Metal Band Goatwhore müssen den nächsten Verlust melden. James Harvey IV, ihr langjähriger Bassist, ist mit nur 35 Jahren verstorben. Zwischen 2009 und 2017 war er an drei Alben der Band beteiligt und auch auf der 2015 erschienenen Ritual Killer-Platte Exterminance wirkte er mit. Durch die US-Chartplatzierung von Constricting Rage Of The Merciless erfuhren Goatwhore einen Aufschwung ihrer Karriere. Das war übrigens auch die letzte Platte, die Harvey mit der Band aufnahm. Er hinterlässt zwei Söhne und eine Frau, für die eine GoFundMe-Campagne ins Leben gerufen wurde.

04.08.2023, John Gosling

Die Kinks dürften jedem einigermaßen bewanderten Musikliebhaber bekannt sein. John Gosling war von 1970 bis 1978 festes Mitglied der Band und zehn Alben wurden durch sein Keyboardspiel verfeinert. Bereits früh konnten The Kinks mit You Really Got Me einen Hit verbuchen, der mit einem Riff aufwartet, das der Anbeginn des Hard Rock sein könnte. In den Siebzigern wurde es etwas weniger hart und spätestens mit Lola (übrigens Index-verdächtig, nicht wegen des sexuellen Hintergrundes, sondern wegen Schleichwerbung für Coca-Cola), waren sie nicht mehr von der Musikszene wegzudenken. In der Folge gab es diverse Konzeptalben, die nicht mehr für hohe Verkaufszahlen sorgten. Erst Ende der Siebziger überwand Bandkopf Ray Davis diese Krise und besann sich auf die Anfänge zurück und brachte so den Punk in den Staaten voran. Gosling verließ nach Misfits (1978) die Kinks und widmete sich anderen Projekten. Er spielte noch in einer anderen Band, bevor er dann Musiklehrer wurde. Er wurde 75 Jahre alt. Die Kinks werden noch heute als eine der wichtigsten Bands ihrer Zeit gezählt und haben mit den frühen Werken einen hohen Anteil an der Entstehung des Brit Punk.

09.08.2023, Robbie Robertson

Jaime Royal „Robbie“ Robertson wurde zunächst bekannt als Gitarrist von Bob Dylans Begleitband The Band. Mit der nahm er acht Alben auf, bevor sich die Truppe 1976 mit der Livescheibe The Last Walz zunächst auflöste. Bei der Reunion war er dann nicht mehr dabei. Robertson schrieb unter anderem The Night That Drive Old Dixie Down, was in Deutschland von Juliane Werding als Am Tag Als Conny Cramer Starb bekannt wurde. Neben seinen nicht mehr ganz so erfolgreichen Soloveröffentlichungen schrieb er diverse Filmmusiken, unter anderem mehrere für Martin Scorsese. Robertson wurde 80 Jahre alt und starb in Los Angeles nach einer langen Krebserkrankung.

10.08.2023, Raimund Salg

Raimund „Ray“ Salg war Gründungsmitglied, Gitarrist und bis zum Ende bei den Rodgau Monotones, einer Band aus der hessischen Stadt Rodgau. Sie gründeten sich 1977 und wurden vor allem durch deutsche Texte und der hessischen Mundart in ihren Refrains bekannt. Als bekanntesten Hit kann man wohl Die Hesse Komme von 1984 bezeichnen. Nun starb Raimund mit 69 Jahren in seiner Wohnung.

15.08.2023, Peter„West“ Haag

Völlig unerwartet starb heute der Bassist Peter Haag, besser bekannt als „West“ mit 46 Jahren. Er gehörte von Anbeginn zu Hämatom, einer Band aus Oberfranken. Die Musiker benannten sich nach den vier Himmelsrichtungen und das Gesamtkonzept aus Musik und Kostümierung ging auf. Ihre Auftritte werden schwer gefeiert und auch neben ihren Konzerten ist die Truppe ein gern gesehener Gast bei Aftershow-Partys, Podcasts oder auch in Talk-Runden. Der vollkommen unerwartete Tod ihres Bassisten kommentiert die Band auf ihrer Homepage mit:

Gestern hat nach kurzer schwerer Krankheit unser West seine Augen für immer geschlossen. Es gibt keine Worte, die unsere Trauer und Fassungslosigkeit ausdrücken können. Wir teilten seit über 30 Jahren Bühne, Leidenschaft und Träume und wissen gerade einfach nicht, wie wir seinen Verlust jemals verkraften sollen. West war einer der schrägsten und gleichzeitig liebsten Menschen auf dieser Welt. Er hat die Musik mit jeder Faser geliebt und gelebt und es wird kein Tag vergehen, an dem wir ihn nicht vermissen werden. Danke Großer, dass du ein Teil dieses Haufens warst. Danke, dass du uns geprägt hast und uns so viele schöne, unvergessliche Erinnerungen hinterlässt. Deinen Liebsten wünschen wir alle Kraft der Welt in dieser schweren Zeit!
Westi, wir lieben dich und werden dich auf ewig in unseren Herzen tragen…

Auftritte wurden selbstverständlich erst mal gecancelt, aber es soll weitergehen.

24.08.2023, Bernie Marsden

Bernie Marsden dürfte den meisten als Gitarrist von Whitesnake bekannt sein. Er hat mit Coverdale den Song Here I Go Again geschrieben und sich damit unvergänglich gemacht. Insgesamt war Bernie sechs Jahre bei Whitesnake und hat deren Stil mitgeprägt. Davor hatte er sich die ersten Lorbeeren bei Paice, Ashton And Lord verdient. Nach seinem Ausstieg bei der weißen Schlange gründete er Alaska, mit denen immerhin zwei Tonträger aufgenommen wurden. In den 90ern danach war Marsden noch mit Mickey Moody, einem ehemaligen Kollegen von Whitesnake als Moody Marsden Band unterwegs. Dazu kam dann noch Neil Murray, ein weiterer Ex-Whitesnake Musiker, und als Companyy Of Snakes spielten sie die alten Hits der Band. Bernie Marsden wurde 72 Jahre alt.

30.08.2023, Jack Sonni

Jack Sonni war Gitarrist bei Dire Straits und maßgeblich am Erfolgsalbum Brothers In Arms beteiligt. Er ersetze Hal Lindes, der zuvor David Knopfler ablöste. Die Brüder David und Mark Knopfler waren sich nicht mehr grün und so wurde der Split an der zweiten Gitarre vollzogen. Sonni war jedoch nur ein Jahr bei den erfolgreichen Briten, die seit 1995 inaktiv sind. Jack Sonni war nach seiner aktiven Karriere als Musiker vor allem in der Marketingbranche unterwegs, bis er jetzt mit 68 Jahren unerwartet verstarb.

04.09.2023, Gary Wright

Gary Wright dürfte nur wenigen wirklich bekannt vorkommen. Einen Namen machte er sich als Mitbegründer von Spooky Tooth, einer britischen Bluesrockband, die sich in den späten Sechzigern gründete und bereits 1974 wieder auflöste. Wright wurde daraufhin Solokünstler und konnte in den Siebzigern noch einige Hits verbuchen. Das Album The Dream Weaver sollte sein erfolgreichstes bleiben. Er veröffentlichte zwar noch einige Platten, machte sich aber einen Namen als Komponist für andere Künstler. Judas Priest, Manfred Mann, Eric Clapton oder auch Joe Cocker und Peter Frampton zehrten von seinen Songs. Nach langer Krankheit schied Wright mit 80 Jahren aus dem Leben.

04.09.2023, Steve Harwell

Steve Harwell war als Sänger der Alternative Rock Band Smash Mouth unterwegs. Diese hatten mit Walkin‘ On The Sun 1997 einen Hit. Da sich das nicht wiederholte, galten sie lange Zeit als One-Hit-Wonder, bis sie mit All Stars im Film Shreck und Rat Race einen weiteren großen Erfolg verbuchen konnten. Die Musik würde man heute als poppigen Ska Punk bezeichnen und die Band war hauptsächlich in Amerika bekannt. Harwell zog sich 2021 aus der Öffentlichkeit zurück und verstarb mit 56 Jahren an Leberversagen.

25.09.2023, Jon Kennedy

Cradle Of Filth dürften jedem Metalfan ein Begriff sein. Jon Kennedy (bürgerlicher Name John Richard) war bei den britischen Extreme Metallern Bassist der ersten Stunde und auch 1994 bis 1995 noch mal mit von der Partie. Des Weiteren war er bei der Band Hecate Enthroned und sorgte mit seinem Bassspiel für den fetten Sound. Er verstarb bei einem tragischen Autounfall in Wales. Bandkollege Dani Filth sagte in einem emotionalen Nachruf: „Mit großer Traurigkeit haben wir vom plötzlichen Tod unseres früheren Bassisten Jon Kennedy erfahren. Er war ein großartiger Bassist und Sänger, der bei Cradle in einer chaotischen Zeit eingesprungen ist. Ich erinnerte mich genau, wie wir eine verrückt-wunderbare Woche miteinander hatten, als wir 1995 im Haus von Jons Mutter waren. Wir haben damals pausenlos Streiche gespielt und uns immer gegenseitig auf die Schippe genommen. Gute Reise, alter Freund!“

29.09.2023, Ron Howden

Nektar dürften vielen gerade Krautrock-Fans ein Begriff sein. Obwohl sie eher dem Hard Rock, dem Progressive oder auch Psychedelic Rock zuzuordnen sind, werden sie gern im Zusammenhang mit Krautrock genannt. Gegründet im Jahre 1996, machten sich Nektar mit Alben wie A Tab In The Ocean, Journey To The Center Of The Eye oder Recycled einen Namen. Hinter der Band standen Ron Howen, Roye Albrighton , Allan „Taff“ Freeman und als letztes noch lebendes Mitglied, Derek „Mo“ Moore. Howden litt schon länger unter einigen Krankheiten und verstarb mit 78 Jahren.

01.11.2023, Vic Vergeat

VittorioVicVergeat war ein italienischer Gitarrist, Komponist und Singer-Songwriter. Er wurde zunächst bei den Black Birds mit der Hit Single Dolce Delilah geführt, bevor zu den britischen Space Rockern von Hawkwind wechselte. Dort hielt es ihn nicht lange und er ging zu der Schweizer Hard Rock Band Tead. Nach vier Alben in den Siebzigern zog es ihn zurück in die Staaten, wo er ein Album unter seinem Namen produzierte. Zurück in der Schweiz gibt es mit der Band The Bank weitere musikalische Ergüsse. Auch einige Soloalben wurden veröffentlicht. Mit 72 starb er nun in Italien.

17.11.2023, Charlie Dominici

Der Ex-Sänger von Dream Theater, Charlie Dominici, ist am heutigen Tage verstorben. Dominici war als Sänger auf dem Debüt When Dream And Day Unite zu hören und ist auch verantwortlich für das Dream-Theater-Logo. Nach einem Jahr stieg er wieder aus und widmete sich anderen Projekten, unter anderem seiner eigenen Band. 2004 stand er mit Dream Theater nochmals zum 15-jährigen Jubiläum des Debüts auf der Bühne.

24.11.2023, Andreas Herz

Andreas „Herzi“ Herz dürfte den meisten als Ex-Bassist von Kreator in Erinnerung geblieben sein. Davor spielte er bei diversen anderen Bands, unter anderem bei Flaming Anger. Nach Kreator wechselte er zu In Rags, bevor er das Musikgeschehen aktiv verließ und im Plattenladen Outcast jobbte. Herz wurde 57 Jahre alt.

26.11.2023, Kevin „Geordie“ Walker

Kevin Walker war Gründungsmitglied und Gitarrist der Postpunk Band Killing Joke. Des Weiteren spielte er bei den Bands Murder Inc., The Damage Manual und Pigface. Er war nicht nur bekannt als der etwas andere Gitarrist, sondern auch als begnadeter Songwriter, der für viele der Songs von Killing Joke verantwortlich zeichnete. Walker lebte bis zu seinem Tod in seiner Wahlheimat Prag und verstarb an einem Schlaganfall mit 65 Jahren.

30.11.2023, Shane MacGowan

Shane Patrick Lysaght MacGowan wurde als Sänger der irischen Folk Punk Band The Pogues bekannt. Schon früh spielte er Punk und gründete nach einem The Clash Konzert seine eigene Punkband The Nipple Erectors. Er besann sich auf seine irischen Wurzeln und gründete The Pogues. In den Achtzigern bis Mitte der Neunziger waren diese sehr erfolgreich. Mit Rum, Sodomy & The Lash veröffentlichten sie ihre zweite Scheibe und 1988 mit If I Should Fall From Grace With God ihren größten kommerziellen Erfolg. 1996 lösten sich The Pogues auf, um es 2001 noch mal zu versuchen. 2014 war dann endgültig Schluss und Shane McGowan machte mit seiner Band The Popes weiter, konnte aber nie den Erfolg der The Pogues erreichen. Er starb nun mit 65 Jahren an den Folgen des exzessiven Alkohol- und Drogenkonsums in der Vergangenheit.

03.12.2023, Myles Goodwyn

April Wine dürften vielen Metal Fans bekannt sein. Die kanadische Gruppe wurde von Myles Goodwyn gegründet, der nicht nur durch sein Gitarrenspiel auffiel, sondern auch für das melodiöse Songwriting verantwortlich war. Als musikalischer Einfluss werden oftmals die Beatles genannt, auch wenn die harte Seite durch den Einsatz von drei Gitarristen bestimmt wird. Ihre Alben First Glance, Harder …Faster und The Nature Of The Beast gelten heute als essenziell für den Hardrock. International wurden sie nie ganz groß, obwohl April Wine in Kanada und Amerika Kultstatus besitzen. April Wine sind bis heute, mit einigen kreativen Pausen, aktiv. Letztes Jahr verließ Myles April Wine und verstarb friedlich im Kreise seiner Familie.

05.12.2023, Denny Laine

Denny Laine wird, so ein PR-Gag, auf einem Boot irgendwo vor der Küste von Jersey geboren. 1964 gründete er mit einigen Freunden Moody Blues und nahm die erste Platte The Magnificent Moodies mit der von ihm gesungenen Nummer 1 Hit Go Now auf. Sein Versuch, daraufhin eine Solokarriere zu starten, schlug genauso fehl wie der mit seiner Band, den Denny Laine Strings. Mit einigen der Musiker von der inzwischen aufgelösten Blind Faith ging es zu Ginger’s Bakers Air Force, bevor Laine zu den Wings von Paul McCartney wechselte. Seine danach erneut begonnene Solokarriere blieb unspektakulär. 2022 erkrankte er an Covid-19, was aufgrund seiner Vorerkrankung letztendlich zum Tode führte.

10.12.2023, Cayle Sain

Cayle Sain war ein amerikanischer Drummer, der bei mehreren Bands die Trommelstöcke schwang. Zuletzt war er bei den Twitching Tongues, einer Metalcore Band aus Los Angeles. Zuvor saß er hinter den Drumkits bei Betrayal, Downpresser, Mizery, Fuming Mouth, Ghostemane and God’s Hate. Die genaue Todesursache ist nicht bekannt. Sain wurde nur 31 Jahre alt.

11.12.2023, Jeff Foskett

Jeffrey Warren Foskett war ein amerikanischer Musiker, der bereits früh für Aufsehen sorgte. Als Gitarrist von The Pranks erlangten er und die Band eine große Anhängerschaft in Kalifornien. Dann bekam er das Angebot, für Carl Wilson bei den Beach Boys als Ersatz einzusteigen. Dies nahm er an und war zwei Jahre mit den Surferboys unterwegs, bis Wilson zurückkam. Der bot Foskett an zu bleiben, was dieser auch bis 1991 machte. Danach machte Forsett solo weiter, beschränkte seine Veröffentlichungen aber auf Japan, Australien und Neuseeland. Dort verlief seine Karriere sehr erfolgreich und er veröffentlichte neun Alben. Dann bekam er von Brian Wilson (Beach Boys) das Angebot, als musikalischer Leiter seiner Begleitband zu fungieren. Das nahm er an und war neben dieser Tätigkeit auch noch als Sänger und Gitarrist auf Wilsons Soloalben zu hören. Mit den Beach Boys war er dann noch auf deren 50th Anniversary Welttour unterwegs. Auch andere Musiker setzen auf sein Können und so hat Jeff seine Stimme und seine Gitarre auf mehr als 30 mit Platin und Gold ausgezeichneten Platten verewigt. Mit 67 Jahren ist er nun an Schilddrüsenkrebs verstorben.

16.12.2023, Colin Burgess

Langsam nähert sich das Jahr dem Ende und trotzdem gibt es noch einige Verluste zu beklagen. Colin Burgess, Gründungsmitglied und Schlagzeuger von AC/DC (1973 bis 1974), ist mit 77 Jahren von uns gegangen. Während viele auf eine neue Tour der Rocklegenden 2024 hoffen, beklagen die ehemaligen und aktiven Kollegen den Verlust. Zusammen mit Dave Evans, den Brüdern Angus und Malcom Young sowie Larry Van Kriedt nahmen sie im Februar 1974 die erste Single Can I Sit Next To You Girl?/Rockin‘ In The Parlour auf. Kriedt, Evans und Burgess verließen AC/DC nach einem Jahr wieder und konnten so an dem Megaerfolg nicht mehr teilhaben. Über die Todesursache des ehemaligen Musikers ist bislang nichts bekannt.

16.12.2023, Manny Martinez

Der hoffentlich letzte prominente Musiker ist Manny Martinez, der noch vor Weihnachten das Zeitliche segnet. Der ehemalige Schlagzeuger, der von ihm mit gegründeten Misfits blieb bis allerdings nur 1978 dabei und war auf der ersten Single des Misfits zu hören. Trotzdem prägte er die Punkband maßgeblich mit und wurde auch später von seinen Kollegen, unter anderem Sänger Glenn Danzig, als wichtiger Bestandteil der Misfits benannt. Ohne ihn wäre Danzig nicht mit Bassist Jerry Only, der damals noch unter seinem echten Namen Jerry Caiafa bekannt war, zusammengekommen, um die Karriere der Misfits voranzutreiben. Martinez verstarb mit 69 Jahren.

Weiterhin sind noch folgende prominente Künstler, Musiker und Personen des öffentlichen Lebens verstorben. Die Liste ließe sich bestimmt noch weiterführen.

Tatjana Partitz, Liza Marie Presley, Gina Lollobrigida, Raquel Welsh, Tony Marshall, Georg R. Robertson, Paco Rabanne, Rosi Mittermaier, Lotto Krekel, Harry Belafonte, Sinéad O ‚Connor, René Weller, Roger Whittaker, Hans Meiser, Ryan O’Neal, Gordon Lightfoot, Ingrid Steeger, Wolfgang Schäuble, Fred White und Sheldon Reynolds (Earth Wind & Fire), Jane Birkin, Bruce Guthro (Runrig), Jimmy Buffett