Vomitory – All Heads Are Gonna Roll

Vierzig Minuten Death Metal Gewitter - Thank you for the Music!

Artist: Vomitory

Herkunft: Schweden

Album: All Heads Are Gonna Roll

Spiellänge: 40:45 Minuten

Genre: Death Metal

Release: 26.05.2023

Label: Metal Blade Records

Link: https://www.vomitory.net/

Bandmitglieder:

Gesang und Bassgitarre  –  Erik Rundqvist
Gitarre – Urban Gustafsson
Gitarre – Peter Östlund
Schlagzeug – Tobias Gustafsson

Tracklist:

1. All Heads Are Gonna Roll
2. Decrowned
3. Ode To The Meat Saw
4. The Deepest Tomb
5. Piece By Stinking Piece
6. Raped, Strangled, Sodomized, Dead
7. Dead Man Stalking
8. Disciples Of The Damned
9. Dead World
10. Beg For Death

Als sich die etwas anderen Schweden, musikalisch gesehen, im Jahre 2013 nach fast 25 Jahren und acht Alben auflösten, war ich sicherlich nicht der einzige, der diese Entwicklung sehr traurig fand. Danach kam zwar die Band Cut Up zum Vorschein und das war auch gut so, aber Vomitory ist eben Vomitory und ja, ich muss mich hier als Fanboy outen, hehe. Im Jahre 2017 kam dann das Gerücht, es würde eine Reunion stattfinden und so war es auch. Seitdem habe ich sie jetzt schon wieder sehr oft live gesehen und letztes Jahr sickerte es durch, dass sie nach 12 Jahren ein neues Album aufnehmen werden. Das kongeniale Meisterwerk Opus Mortis VIII kam im Jahre 2011 heraus. Nun also Album Nummer neun. Meine Vorfreude ist sehr hoch, da ich die Vorabsingle All Heads Are Gonna Roll sehr geil fand.

Mit dem gerade genannten Song beginnt das Album und der Songtitel All Heads Are Gonna Roll passt absolut. Hier rollt nicht nur der Kopf, sondern auch der Sound, und zwar ordentlich. Schon nach ein paar Sekunden ist klar, dass die Burschen es noch einmal wissen wollen. Sie haben sich ja ordentlich Zeit gelassen für das neue Album und das ganze Warten hat sich gelohnt. Die Spannung und Vorfreude entlädt sich gerade in diesem Moment. Welch ein Death Metal Leckerbissen. Das vernichtende Riffing und Drumming gleich zu Beginn. Volle Attacke. Kurze Vorspieler und gleich wieder Vollgas. Die harschen und aggressiven Vocals dazu und fertig ist die Suppe. Hier gibt es kein Ausruhen. Voller Schlag in die Magengrube. Die Riffs sind einfach nur geil und Kollege Tobias prügelt sich die Seele aus dem Leib. Ich habe es gehofft und nichts anderes erwartet, aber sehr oft kommt es ja anders, als man denkt, aber nicht so bei Vomitory. Ein fettes Solo noch hinzu, bisschen variiert und ab dafür. Welch ein Blastbeatgewitter. Die fette Produktion erledigt dann den Rest. Ja, und nochmals Ja.

Decrowned möchte da natürlich weitermachen, ist klar. Hellulujah. Vorspieler, Geballer, Vorspieler und Attacke. Ich mag so etwas und Vomitory setzen dieses eben genau um. Absolute Überholspur. Man ist ganz weit davon entfernt, stumpf zu klingen. Diese lang gezogenen, beinahe schon melodischen Riffs holen alles heraus und die Drumleistung sowieso. Trotz des hohen Prügelfaktors besteht eine Abwechslung. Ein schneller Groove wird mit eingebaut. Die Uftata darf auch mitspielen, natürlich richtig fix. Das Ganze ist so etwas von aggressiv. Verschnaufpause? Nein, danke, straight forward heißt die Devise und so gibt es am Ende ordentlich etwas auf die Glocke.

Zu Beginn von Ode To The Meat Saw verwendet man ein nach Slayer klingendes Riff. Das machen sie ja öfter mal und hier kann man sich nun endlich mal ein wenig ausruhen, sofern man es aus der Sicht des Tempos bezieht. Der Song treibt aber trotzdem ohne Ende und hat ein geiles, grooviges, Bolt Thrower-lastiges Midtempo. Melodisches Solo hinzu und Aggression pur. Hier drückt es und die Wand wackelt. Geil. Das wiederholende Riff prägt sich sofort ein.

The Deepest Tomb Tobias hat nun aber wieder genug und startet die nächste Attacke. Blasten bis der Notarzt kommt und wieder geht. So soll es ein. Hinzu kommen wieder sehr fette Riffs, die eben typisch für Vomitory sind. Diese klingen eben teilweise nach old schooligen Schweden Death, nur dass diese Schweden diese Parts zerballern und genau so soll es sein. Aber langweilig wird es nie. Ein Break wird eingebaut und dann ein geiler Uftata-Groove. Dieser zieht sich hin und macht absolut Laune. Natürlich wird dann wieder angegriffen. Auch wieder so ein Brett. Das melodische Solo geht ebenfalls gut ins Ohr. Noch einmal Vorspieler, die einen vorwarnen sollen. Diese Warnung erfolgt zu Recht, denn die Zerstörung folgte auf dem Fuße. Ach, wie herrlich.

Und so geht es immer weiter und weiter und meine Begeisterung hält sich kaum im Grenzen. Diese treibende Kraft, die auch beim nachfolgenden Song Piece By Stinking Piece zu hören und zu spüren ist, ist einfach nur mitreißend. Das Riffing bleibt auch wieder hängen. Trotz des hohen Geschwindigkeitsfaktors schafft man es, den Song abwechslungsreich zu gestalten.

Raped, Strangled, Sodomized, Dead ist dann schon fast ein melodischer Schweden Death Metal Song. Wir wollen mal nicht übertreiben, natürlich nur zu Beginn. Danach bricht die Hölle aus und wer nicht bei drei auf den Bäumen ist, hat leider verloren. Dann baut man einen Refrainpart auf, der es echt in sich hat und sofort zum Mitgrölen einlädt. Diese melodischen Elemente schocken. Danach wieder Hölle und Refrain. Ein kurzer, schneller Groove, Attacke und wieder der Refrainpart. Death Metal ist eben geil und kann so einfach sein.

Den Spaß am Zuhören verliert man zu keiner Zeit. Ich bin echt begeistert. Diese schleppenden Parts bei Dead Man Stalking und dann der Übergang ins Crustige. So etwas von geil, gar keine Frage. Hier klingen sie auch einmal ein wenig verspielt. Macht Laune.

Disciples Of The Damned überfällt einen auch förmlich. Kleiner Slayer-Part. Megafette Riffs und ansonsten totaler Abriss.

Mit Beg For Death beenden sie diesen Spaß dann eher chillig. Sehr schleppend geht man hier zu Werke und legt das Augenmerk auf das Riffing. Nach ca. zwei Minuten erklingt ein dreckiges Tja und der crustige Spaß fängt an. Das lang gezogene, melodische Riffing sitzt. Das Tempo des Songs ist, vergleicht man es mit dem Rest des Albums, eher gediegen, schockt aber ohne Ende. Auch hier wieder ein kleiner, nach Slayer riechendes Riff.

Was soll man sagen. Vomitory sind zurück und das Warten hat sich gelohnt. Ich habe gehofft, dass so ein Meisterwerk herauskommen wird.

Vierzig Minuten Death Metal Gewitter – Thank you for the Music!

Vomitory – All Heads Are Gonna Roll
Fazit
Was soll ich sagen? Im Grunde darf ich dieses Album nicht reviewen, denn ich bin absoluter Fan von Vomitory. Ich hätte aber auch kein Problem, meine Enttäuschung zum Ausdruck zu bringen, aber genau das Gegenteil ist hier der Fall. Ein absolutes Death Metal Highlight. Diese Verbindung aus schwedischem Death Metal, Blastbeats, Crust, vernichtenden Riffs, groovigen Parts, aggressiven Vocals und einem echt fetten Sound übersteigen meine Erwartungen. Ein absolutes Highlight. Danke, Vomitory!

Anspieltipps: All Heads Are Gonna Roll und Disciples Of The Damned
Michael E.
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