Vriess – Vriess (EP)

Von Alien beeinflusster französischer Underground

Artist: Vriess

Herkunft: Frankreich

Album: Vriess (EP)

Spiellänge: 17:03 Minuten

Genre: Death Metal, Thrash Metal

Release: 05.08.2021

Label: Xenokorp

Link: https://www.facebook.com/Vriessband/

Bandmitglieder:

Gesang – Chris
Gitarre – Grég
Bassgitarre – Linus Klausenitzer (Session-Musiker)
Schlagzeug – Kévin Paradis (Session-Musiker)

Tracklist:

  1. Chapter I: The Fight
  2. Chapter II: The Curse
  3. Chapter III: The Reality
  4. Chapter IV: The Reborn
  5. Chapter V: The Father

Das französische Duo, welches ansonsten noch bei Project For Bastards tätig ist, entschloss sich im Jahre 2020, ein weiteres Projekt auf die Beine zu stellen. Als Session-Musiker konnten sie Linus Klausenitzer (Alkaloid, ex-Obscura) am Bass und Kévin Paradis (Benighted und Mithridatic) an den Drums für sich gewinnen. Vriess benannten sich nach einem Charakter aus Alien IV. Die erste Veröffentlichung in Form einer gleichnamigen EP liegt mir nun vor. Das Album wurde in fünf Chapter aufgeteilt.

Vor zehn Jahren haben die Burschen angefangen, einige Riffs zu schreiben. Die Corona-Phase wurde genutzt, um diese EP zu erschaffen.

The Fight macht den Anfang und genauso klingt der Spaß auch. Wie ein Kampf. Ein Kampf gegen die Menschheit. Düster, langsam, schleppend, modern und bedrohlich eröffnen sie die Maschine, die auf einen einprügelt. Ein gelungener Beginn. Ein melodischer, kalter Part wird drangehängt. Das Tempo geringfügig erhöht. Klingt nach industrieller Kälte. Nach einigen Anschlägen beginnt die Vernichtung. Drummer Kévin prügelt sich ordentlich die Seele aus dem Leib. Das Riffing geht sowohl in die deathige, als auch in die thrashige Schiene. Der Aggressionslevel ist sehr hoch und der Sänger klingt ganz schön angepisst. Nach dieser Gewalteruption erfolgt ein melodisches Solo. Klingt sehr fett und technisch einwandfrei. Am Ende gibt es noch einmal was auf die zwölf: Over and out.

Weiter geht es mit The Curse. Mit thrashigem Riffing und groovigem Einstiegspart legt man los, um dann einen megalangen tiefen Schrei loszuwerden. Das Drumming unterstützt diesen mit einer geilen Doublebass. Gutes Riffing, ein wütender Sänger, eine durchrasselnde Doublebass und pure Gewalt machen diesen Song aus. Natürlich wird auch wieder ein Solo angeboten. Break, Vorspieler und wieder der Anfang. Schockt. Im aggressiven Midtempo ballert man sich durch das französische Universum, bevor man dann einen voll geilen Groove herausholt, diesen dann noch mit einer Doublebass ergänzt und langsam zum Ende kommt.

Die Wahrheit ist nicht immer schön und dementsprechend hart geht es bei The Reality zur Sache. Feines, thrashiges Riffing, kombiniert mit einem Uftata-Part. Hinzu kommt ein Blastbeatelement. Starker Beginn. Danach groovt man wieder druckvoll und die Doublebass gibt wieder den Ton an. Dann folgt wieder die Kombination aus einem Uftata-Part und einer Blastbeatattacke. Dies wiederholt man gerne, zusammen mit dem groovigen Part. Ein neues Element inklusive Vorspieler kommt hinzu. Der Sänger klingt wieder sehr wütend und passt so geil ins Gesamtbild. Ja, kann man machen, aber hallo!

The Reborn kommt mit einem treibenden Riff zu Beginn und die Drums begleiten diese langsam, aber druckvoll. Wieder groovt man sich einen ab. Das Tempo geht kurz ins Midtempo. Durch diese schreiartigen Vocals klingt der Song wieder sehr angriffslustig. Das Tempo bleibt aber so. Ein Solo als Bonus obendrauf, den Rest erledigt die Doublebass. Ein guter Groover. Ganz am Ende dreht man noch einmal kurz durch und wird schneller.

The Father ist auch schon das letzte Stück auf dieser EP. Mit einem kleinen Drumsolo und Stakkato-Riffing legt man los, um dann in einem Blastbeat zu enden und den Midtempo-Groove zu zünden. Die Doublebass killt auch hier wieder alles. Der Bursche kann was, hat er ja auch schon des Öfteren bei Benigted unter Beweis gestellt. Der wechselnde Gesang im Refrainpart ist auffallend und die heulende Gitarre, die langsam, aber wirksam vom Schlagzeugspiel in Szene gesetzt wird. Der kranke Refrainpart kommt wieder zum Vorschein. Thrashiges Riffing, mit Betonung im ersten Teil und Blastbeat im zweiten folgt und dann ist Schluss.

Ich muss sagen, dieses hohe Aggressionspotenzial hätte ich nicht erwartet. Die Mischung aus Death und Thrash Metal ist sehr explosiv und klingt recht modern. Das liegt u.a. an der Produktion. Darkanes Christopher Malmström durfte dann auch ein Solo beisteuern. Gute EP!

Vriess – Vriess (EP)
Fazit
Groovige und schwere Riffs mischen sich mit dem Appetit des Thrash Metal auf Geschwindigkeit und dem Hunger des Death Metal auf verrottete Atmosphären. Das Label umschreibt die Vorgehensweise ungefähr so und damit haben sie auch recht. Eine geile Doublebassarbeit und ein wütender Sänger kommen noch als Bonus obendrauf. Ich bin auf ein ganzes Album gespannt, hoffentlich dann wieder mit Kévin Paradis an den Drums,

Anspieltipps: Chapter III:The Reality und Chapter V: The Father
Michael E.
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