Zanthropya Ex – Neuer Gott

“Von Milfs und dämlichen Texten“

Artist: Zanthropya Ex

Herkunft: Deutschland

Album: Neuer Gott

Spiellänge: 20:41 Minuten

Genre: Thrash Metal, Death Metal, Metalcore

Release: 05.02.2016

Label: SAOL

Link: https://www.facebook.com/zanthropyaex/

Produktion:

Bandmitglieder:

Gesang – Schinder Papst
Gitarre – Chriz
Gitarre – JenZo Jenz Mutschler
Bassgitarre – Arez
Schlagzeug – Lörk

Tracklist:

  1. Verficktes St3rben
  2. Mein Feind
  3. Mensch bleibt Mensch
  4. Wache
  5. Neuer Gott
  6. Windreiter

Zanthropya Ex - Neuer Gott

Ficken ist Krieg. Ficken heißt Krieg. Der Mensch heißt Mensch, wenn er Ficken kann.

Das Thema „wie verpacke ich meine Meinung so, dass Sie verstanden wird, ohne dass ich mich selbst vollkommen diskreditiere“ geistert durch meine Rezensionen so wie der Geist der Verfolgung bei ehemaligen Ostdeutschlandbewohnern durch den Kopf. Und nachdem ich entsetzt feststellen musste, dass es sich bei Zanthropya Ex nicht um 16-jährige präpubertäre Varg verschnitte handeln kann, da die Band schon seit 2007 existiert, folgt nun eine Rezension nach dem Motto: „So wie man in den Wald scheißt, scheißt es auch wieder heraus“.

Behandeln wir aber zuerst die Musik: Vollkommen belanglos. Die Riffs sind sich alle arg ähnlich, extrem simples Songwriting. Passiert halt, wenn man sich mehr mit der Frage beschäftigt, wann die Sonne aufgeht als sich zu überlegen, was man denn so für Riffs schreiben könnte.

Kommen wir zum angekündigten Motto der Rezension. Niveau und Metal. Es gab mal eine Zeit, da galt Metal als rebellisch. Da konnte man sich mit dem bloßen Erwähnen von Metal als Lieblingsgenre schon total ins gesellschaftliche Abseits schießen. Da hatte Satan noch Substanz, ob jetzt in Form von invertierten Christentum oder auf der moderateren laveyschen Basis, was früher Jazz war, war jetzt Metal, heureka.
Doch so wie das „Isch fick deine Muddah“ wurde auch das „Hail Satanas“ so inflationär verbraucht, dass es nicht mehr wirklich provozierte, so dass esm außer von authentischen Satanisten und Milfhuntern jetzt abseits von ein paar Trittbrettfahrern, die die Zeichen der Zeit nicht erkannt haben, diese Aussagen nicht mehr zu hören gibt. Wobei ich mir bei ersterem nicht ganz sicher bin…

Wie dem auch sei, Metal als Gegenpol zu der Einfachheit des Angepassten, als Speerspitze des unbequemen Tragens seiner eigenen Ansichten, hat es in Deutschland 2016 wirklich schwer. Er wurde von viel zu vielen „gut gestylten“ Womanizern und SJWs zersetzt, das Meinungsdiktat zieht sich bis in den Black Metal. Abseits einiger Perlen wie den Japanischen Kampfhörspielen oder auch Nocte Obducta, die mit der Art ihrer Aussagen oder mit der Wahl der Worte einen Gegenpol bilden, was ja auch Sinn der Sache ist, traut sich kaum eine Band mehr, irgendein Tabu zu brechen. Und falls sie es doch tut, ist es leider zu häufig politischer Natur. Es gibt einfach kaum „Anti“ mehr.

Dass es im extremen Metal nicht um „Anti um jeden Preis“ gehen soll und gehen darf, kann man am Beispiel von Zanthropya Ex wunderbar sehen. Das fettgedruckte Zitat oben ist aus dem Lied Mensch bleibt Mensch entnommen und zeigt den geistigen Zerfall einer Bewegung, die durch solche Veröffentlichungen begraben wird. Das ist nicht provokant, das sind Texte auf Kuhkaff-Gangster-Hip-Hop-Niveau. Ich fühle mich von den Texten nicht provoziert, ich fühle mich beleidigt. Wo sind bloß die deutschsprachigen Interpreten, die ohne Paranoia anecken? Warum muss man sprachlich so schlecht über absolute Belanglosigkeiten schreiben, wenn es doch so viel auf der Welt gibt, das man ansprechen kann, ohne direkt in ein politisches Lager geschoben zu werden. Ich denke da zum Beispiel an Impfgegner oder FlatEarther… Aber nein, wir sprechen lieber vom Ficken…

Fazit: Mit Verachtung räume ich der Band einen Artikel auf unserer Seite ein, da ich eigentlich vermeiden will, dass hier Bands mit gespieltem Niveaulimbo Aufmerksamkeit erhalten. Für die Musik gibt es 4 Punkte, die Texte gehen in den Minusbereich, weshalb am Ende 3 Punkte rauskommen. Ich schäme mich, das Genre zu hören, wenn ich dadurch mit solchen Texten in Verbindung gebracht werden kann.

Anspieltipps: Mensch bleibt Mensch
Gordon E.
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