16. Amphi Festival am 23. und 24.07.2022 am Tanzbrunnen in Köln (Vorbericht)

Industrial, Dark und EBM machen dieses Festival bunt

Event: 16. Amphi Festival 2022

Bands: Aesthetic Perfection, Alienare, Bragolin, Cat Rapes Dog, Chemical Sweet Kid, Der Fluch, Diary of Dreams, Dupont, Eisbrecher, Empathy Test, Erdling, Frozen Plasma, Heldmaschine, In Strict Confidence, Jadu, Johnny Deathshadow, Joy Division Undercover, Letzte Instanz, London After Midnight, Mesh, Minuit Machine, Mono Inc., Nachtblut, Perfect Doll, Rome, RRoyce, Samsas Traum, Schwarzschild, She Past Away, [:SITD:], Solar Fake, Sono, Stahlmann, Sturm Cafe, Suicide Commando, The Birthday Massacre, The Foreign Resort, V2A, VNV Nation, Wisborg

Datum: 23.07. – 24.07.2022

Genres: Deutschrock, Dark Rock, Gothic Rock, Neue Deutsche Härte, Industrial Metal, Rock, Metal, Indie, Post Punk, Electro Industrial, Techno, Medieval Metal, Dark Wave, Synthrock, Futurepop, EBM, Elektrorock

Besucher: ca. 13.000

Ort: Tanzbrunnen, Köln

Veranstalter: Amphi Festival GmbH

Kosten: Das Event ist bereits ausverkauft, Tageskarten Sonntag 75 €

Ein weiteres Festival, das vor allem der dunklen Szene, aber auch den Industrial und EBM Freunden (nicht BDSM) gerecht wird, ist das Amphi Festival in Köln. Die Mischung ist hier noch krasser als beim M’era Luna, da sich neben den Gothicanhängern auch Waver, Romanticy Freunde und Elektroszene Fans versammeln, um den harten Klängen von VNV Nation, Eisbrecher oder Mono Inc. zu lauschen. Auf einer der drei Bühnen ist immer ein Act zu bewundern, der durch die Mischung für eine ebensolche bei den Zuschauern sorgt. Flanieren, sehen, gesehen werden, dazu in kein Klischee zu passen, das wird hier groß geschrieben und gelebt. Das weitläufige Areal rund um den Tanzbrunnen bietet dazu genügend Gelegenheit und so ist die oftmals skurrile Gästeschar fast unter sich und kann dem Festival ungestört am Rhein beiwohnen. Die Lage bietet an heißen Tagen eine gewisse Abkühlung, wobei das mitten im Land nicht ganz so einfach erscheint.

Zusätzlich zu den zwei Mainstages gibt es auf der MS Rheinenergie eine weitere Bühne, die zwangsweise direkt auf dem Wasser ist. Diese Besonderheit unterscheidet die ansonsten bei anderen Festivals doch eher fest an Land verbauten Bühnen. Auf dem kultigen Rheinschiff können sich bis zu 1.600 Menschen aufhalten und die voll ausgestattete Bühne bietet beste Sicht. In diesem Konzertsaal finden dann neben Liveauftritten auch nächtliche Dance Partys statt und lassen die Nacht zum Tage werden. Das könnte sich für den einen oder anderen als hilfreich herausstellen, da es dieses Jahr keine Campingmöglichkeit in der Nähe gibt. Bis 2019 konnte im angrenzenden Rheinpark gezeltet werden, aber diese Möglichkeit wurde nun abgeschafft. Wer also direkt vom Festival ins Bett fallen möchte, muss sich in einem Hotel in der Nähe einquartieren oder auf dem Boden schlafen. Ansonsten ist selbstständig für Alternativen zu sorgen. Trotz dieser vielleicht nicht so schönen Begleitumstände dürfte es dieses Jahr ordentlich voll werden, denn das Event ist ausverkauft. Es gibt wohl noch ein paar Einzelkarten für den Sonntag, aber ansonsten ist da nichts mehr zu holen. Alle, die noch ein Ticket haben oder noch eines ergattern konnten, werden an den zwei Tagen mit Plateauschuhen, Latexkostümen (doch BDSM?) kunstvollen Frisuren, grellen Neonfarben und sehr viel Schwarz konfrontiert. Musikalisch ist der Tisch reich gedeckt, und neben den bereits genannten Bands werden insgesamt über 40 nationale und internationale Genrevertreter die Bühnen rocken. Auch dem Mittelalteraspekt wird man mit Letzte Instanz oder Erdling gerecht.

Das umfangreiche Beiprogramm erlaubt ein Innehalten von der Musik. Kinovorführungen, Lesungen, natürlich für Jäger und Sammler die Autogrammstunden oder auch Aftershowpartys an Bord und an Land lassen das Festival abwechslungsreich erscheinen. Essens- und Getränkestände sorgen für kulinarische oder auch nur hungertechnische Genüsse. Döner für den Gourmet, Bratwurst für den Schlemmer oder Reispfanne für den Exoten. Es gibt kaum etwas, was es nicht auf anderen Festivals auch gibt. Dass hier nicht auf den Euro geschaut werden darf, versteht sich dabei von selbst. An Getränken dürfte Kölsch als lokales Getränk zum Ausschank kommen, aber auch der Pils-Liebhaber wird nicht umsatteln müssen. Für die anderen gibt’s Prosi, Energiedrinks oder auch Cocktails, die zum Beispiel auf den Loungebetten des Beach Clubs geschlürft werden können. Für Sparfüchse gibt es Wasserstellen, nur die Mitnahme eigener Getränke und Speisen ist untersagt. Reichlich Händler werden versuchen, an die mühsam ersparten Kröten zu kommen und bieten all das an, was der Fan braucht oder nicht braucht. Klamotten, Schmuck, Tonträger oder auch Unnützes wird an den entsprechenden Ständen zu finden sein. Nun braucht nur noch der Wettergott einen guten Tag haben und dann wird es bei angenehmen Temperaturen, nicht zu warm, nicht zu kalt, ohne Regen ein entspanntes Fest, wie es bereits in der Vergangenheit bewiesen wurde.