Miscreation – MMXXI (EP)

Druckvoller, technischer und abwechslungsreicher Death Metal aus Kanada mit Hang zu römischen Ziffern

Artist: Miscreation

Herkunft: Kanada

Album: MMXXI (EP)

Spiellänge: 12:15 Minuten

Genre: Death Metal

Release: 12.05.2022

Label: Eigenproduktion

Link: https://miscreationofficial.bandcamp.com

Bandmitglieder:

Gesang – Jessy Leduc
Gitarre und Gesang- Jack Lascelles
Bassgitarre und Gesang – Jacob Maisonneuve
Schlagzeug – Avery Desmarais

Tracklist:

  1. VI
  2. II
  3. IV

Das Quartett Miscreation aus Toronto zockt erst relativ kurz zusammen. Seit 2018 lärmt man nun herum und endlich gibt es was von der Band zu hören. Die vier waren vorher alle bei Display Of Decay aktiv und spielen noch bei Bands wie Arctos, Flesh Temple oder Brain Stem. Ab geht es mit der ersten Veröffentlichung.

Drei Songs werden hier zum Besten gegeben. Nach einigen Tönen vom Opener namens VI wird schnell klar, wobei es hier geht. Am Anfang scheppert man ordentlich und groovt, um dann alles niederzuballern. Mit dem Tempo variiert man, ist aber überwiegend schnell unterwegs. Ein melodisches Solo wird mit eingestreut und ab geht die Post. Danach groovt man wieder, man hört Gitarrengeqietsche. So arbeitet man sich mit dem Spielen von Obertönen schleppend und groovend zum Ziel und ja, das Zuhören macht Spaß. Der Sound ist drückend, die Stimme tief und kraftvoll, die Geschwindigkeit abwechselnd und die Riffs bleiben hängen.

Der druckvolle Sound kann einen echt überzeugen, kein Wunder, denn der gute Christian Donaldson hat diesen ja auch fabriziert. Seit 2005 spielt er bei Cryptopsy und mixed und mastert neben Cryptopsy noch zahlreiche andere Bands, u.a. Beneath The Massacre, Beyond Creation, Despised Icon oder Kataklysm.

Die Namen der Songs und deren Reihenfolge ist mir schleierhaft, aber die Band wird sich schon etwas dabei gedacht haben. Weiter geht es mit II. Wie man es von Kanadiern gewohnt ist, geht man ein wenig technisch versiert vor und man hört, dass die Burschen ihre Instrumente bedienen können – und das nicht erst seit gestern. Nach einem kurzen, groovigen und verspielten Beginn gibt man wieder Gummi und erzeugt dabei sehr viel Energie. Nach 90 Sekunden nimmt man dann aber Fahrt heraus, wird ein wenig atmosphärisch und lässt es dann ausklingen. Im aggressiven Midtempo greift man wieder an. Auch hier zeigt man sich von seiner technischen Seite, fängt dann aber an zu grooven und schwingt kurze Zeit wieder die Kelle. Alles in kurzen Abständen. Der atmosphärische Part, so möchte ich es mal nennen, übernimmt wieder das Geschehen. Ja, kommt sehr geil. Der Kopf bleibt nicht still und folgt irgendwie automatisch dem Rhythmus. Die Stimme wird teilweise gedoppelt. Top.

Ein Bass brummt und kurze Zeit später wird es schon beinahe episch. Langsam baut man den Song IV auf , ein Growl hört man in der Ferne und nach einigen Vorspielern gibt man wieder alles und ballert drauflos. Auch hier wird mit einer doppelten Stimme gearbeitet. Lecker. Das Tempo variiert sehr oft und so kommt zu keiner Zeit Langeweile auf. Es groovt und es scheppert an allen Ecken und Kanten. Den Song kann man schon im technischen Death Metal ansiedeln, hat aber einen geilen Flow und sehr viel Dynamik. Erinnert schon ein wenig an Gorguts der alten Tage. Das Drumming ist sehr rhythmisch und die getragene Melodie in der Mitte kommt sehr geil. Ja, hier passt vieles zusammen. Ein fettes Solo darf nicht fehlen. Der schleppende und groovende Part ist vielleicht ein wenig zu lang, aber ansonsten fetzt das Teil ohne Ende.

Eine sehr starke EP wartet hier auf euch. Natürlich kann man eine Band nicht nach drei Songs beurteilen, aber wenn die Burschen die Qualität der einzelnen Songs halten können und der Sound so druckvoll bleibt, ja, dann kann man wohl noch so einiges erwarten.

Miscreation – MMXXI (EP)
Fazit
Die Kanadier von Miscreation knallen uns auf ihrer ersten EP ordentlich was um die Ohren. Eher im amerikanischen Death Metal angesiedelt, agiert man recht technisch und absolut druckvoll. Geiler Sound, viele Tempowechsel und ein gutes Händchen für das Songwriting zeichnen diese drei Songs aus. Man darf gespannt sein, was da noch kommen mag. Wer auf Bands wie Deicide, Gorguts, Autopsy, Nile oder Vital Remains abfährt, sollte sich dieses Teil zulegen.

Anspieltipps: II und IV
Michael E.
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