Falls ihr die ersten beiden Teile meiner Kolumne verpasst haben solltet, könnt ihr sie hier Teil 1 und hier Teil 2 nachlesen.
27. Januar 2024, 3:30 Uhr, der Wecker klingelt. OMG, ist das früh …😟, egal, fix ins Bad, anziehen, Heißgetränk und los. Kays Tochter Julia bringt uns zum Hamburger Flughafen. Schnell einchecken (online gab es bei Kay Probleme damit, warum auch immer) und ab durch die Sicherheitskontrolle. Kaum abgehoben, sind wir nach einer guten Stunde Flugzeit auch schon in London auf dem Flughafen Heathrow. Wir müssen noch eine Weile auf Kai und Kati warten, denn deren Flugzeug musste in Düsseldorf noch enteist werden.
Apropos Enteisen, eigentlich sollte es um 10 Uhr weitergehen mit dem nächsten Flieger nach Miami, leider wurde hier wohl nur eine Seite enteist und die zweite vergessen. Das muss nun nachgeholt werden, was uns gleich mal 90 Minuten Verspätung einbringt, na super … Also um 11:30 Uhr Abflug. Die neuneinhalb Stunden Flugzeit verbringen wir mit dem Ansehen von Filmen (die Auswahl an angebotenen Filmen kann sich durchaus sehen lassen), lesen und dösen. Letztendlich kommen wir um 16 Uhr Ortszeit in Miami an.
Auf die Sicherheitskontrollen in den USA möchte ich hier nicht weiter eingehen, das würde wohl ein eigener Roman werden. Nur so viel: Mir wurden das erste Mal in meinem Leben Fingerabdrücke genommen😀
Die E-Sim von airalo funktioniert übrigens hervorragend. Ich hatte sie schon in Deutschland gebucht und eingerichtet und mit Ankunft in den Staaten ist sie sofort aktiv.
Als wir das Flughafengebäude verlassen, trifft es mich wie mit einem Vorschlaghammer – Wärme (ist klar, wir sind in Florida), Lärm, Gestank … 😖
Direkt vor dem Ausgang ist eine vierspurige, überdachte Lieferzone, vollgestopft mit Autos jedweder Größe. Wir stehen zu viert mit unseren vier großen Koffern und halten Ausschau nach unserem bestellten Uber. In der Uber-App kann man ja genau sehen, welches Fahrzeug man bestellt hat, welche Farbe und ein Bild des Fahrers bzw. der Fahrerin. Bei der Menge der hier hin und her rangierenden Autos glaube ich allerdings, unsere Fahrerin findet uns nie😀
Tut sie doch, dauert nur ein bisschen, allerdings haben wir die berechtigte Befürchtung, dass wir hier vor einer Herausforderung stehen. Kai hatte schon bewusst ein Fahrzeug der Größe XL bestellt, da wir ja unsere vier großen Koffer unterbringen müssen.
Was kommt, ist für unsere Verhältnisse zwar schon nicht klein (ein Tesla Model Y), aber die Koffer hier reinzufrickeln, erfordert Tetris-Kenntnisse der Extraklasse. Unsere Uber-Fahrerin mutiert zur Heldin und kurze Zeit später können wir unser erstes Hotel, das Blue Moon in Miami Beach ansteuern.
Tja, das war wohl mal ein echt schickes Anwesen, gelegen im Art-déco-Viertel, hat aber definitiv seine besten Tage lange hinter sich. Egal, es ist leidlich sauber und wir wollen hier ja nur schlafen😉
Unser erstes Abendessen auf amerikanischem Boden nehmen wir auf Kais Wunsch in einem American Diner ein, der gar nicht weit weg ist. Standesgemäß entscheiden wir uns für Burger und werden nicht enttäuscht. Sooo lecker! Ich habe in meinem Leben noch kein besseres Pulled Pork gegessen! Und auch die Pommes – die können sie, die Amis. Das haben wir in den nächsten Tagen immer wieder festgestellt😊
Auffällig ist übrigens, dass wir (wen wundert’s) auch schon hier im Diner diverse Metalheads an den Nebentischen sitzen sehen.
Anschließend schlendern wir vollgefuttert über die Strandpromenade und gucken schon mal, wo das Clevelander ist, zu dem wir ja morgen wollen. Da ist heute auch schon ‘ne Party und wir gucken ein bisschen neidisch rüber.
Egal, so ist die Vorfreude umso größer. Wir besorgen uns noch fix ein bisschen Wasser und gehen früh schlafen.
Unseren ersten richtigen Tag beginnen wir mit einem Frühstück beim LA Café, das online empfohlen wurde – und zu Recht. Die Auswahl der Frühstückvariationen ist groß, alles ist unglaublich lecker, aber ungewohnt. Brot oder Brötchen mit Marmelade oder Aufschnitt sucht man vergeblich😀Nur der Kaffee ist ungenießbar (meine Mitreisenden, zumindest Kai und Kati, sind absolute Kaffeejunkies!), somit muss als Ausgleich gleich mal das erste Ale verhaftet werden. Der Kellner muss lachen, als Kay das als typisch deutsches Frühstück deklariert😀Ich selber trinke übrigens keinen Kaffee und auch generell kein Bier, behelfe mich mit Cappuccino – der ist durchaus trinkbar.
Gut gestärkt machen wir uns auf zu einem Strandspaziergang, jetzt auch mit entsprechend leichter Kleidung. Es ist soo herrlich! Wir gehen gefühlt stundenlang am Strand entlang, barfuß durchs Wasser, unterhalten uns und sehen schon überall Metalheads mit den verdächtigen eindeutigen Shirts😊Tatsächlich werden wir von Einheimischen angesprochen und gefragt, was denn wohl los wäre, warum hier so viele Metaller wären. Wir hatten gedacht, das wäre hier überall bekannt, dass hier am nächsten Tag eine Heavy Metal Cruise startet, da waren wir wohl ein bisschen naiv …
Auf Höhe des Clevelanders wird am Strand gerade fleißig am Metal Yoga teilgenommen (vor dem Gelände des Clevelanders verläuft die Straße, der Ocean Drive, und jenseits der Straße fangen schon gleich die Strandpromenade und dahinter der Strand an, an dem wir spazieren gehen). Oh schade, da haben wir doch tatsächlich das Metal Yoga verpasst …😂
Als wir am Ende der anvisierten Landzunge angekommen sind, genießen wir die Aussicht und machen uns langsam auf den Rückweg, reicht jetzt auch mit Bewegung, wir sind total platt. Das gibt bestimmt Muskelkater morgen. Kurz noch shoppen (Wasser, Mitbringsel für zu Hause gucken – nix Schönes dabei) und dann beschließen wir, in einem netten kleinen Café einzukehren.
Das Starlite Cafe sieht einladend aus. Hier ist gerade Happy Hour (zwei Getränke für den Preis von einem) und aus den geplanten Heißgetränken werden Cocktails. Auf die Größenangaben auf der Karte habe ich in dem Moment nicht geguckt, man kann während der Happy Hour eh nur die große Variante bestellen, egal, was soll’s her damit😀
Kai und Kay ordern jeweils Long Island Ice Tea (Kai nimmt als zweites Getränk lieber einen Bahamas Mama), Kati einen Liquid Marijuana (also zwei) und ich entscheide mich für Sex on the Beach😅
Ok, als die Getränke kommen, weiß ich auch, was mit 20 oz gemeint ist. 600 ml und das zweimal. Nun erklärt sich auch der Preis von 25 $ pro Cocktail – aber wie gesagt, es ist Happy Hour, wir bekommen zwei Cocktails für den gleichen Preis. Wir hatten Spaß, das könnt ihr gerne glauben😊Und wie es eben ist, wenn man gemütlich zusammensitzt, sich super unterhält und Spaß hat, da geht auch noch ’ne zweite Runde. Also erneut zwei Cocktails à 600 ml🙈
Kai und Kay schwenken lieber auf Bier um und auch Kati entscheidet sich bei der zweiten Runde für ein anderes Getränk. Ich bleibe lieber beim Sex on the Beach, man soll ja nicht so viel durcheinandertrinken …
Über den weiteren Verlauf des Tags bzw. des Abends verhängen wir lieber mal den Mantel des Schweigens (vielleicht war es nicht so klug, außer dem Frühstück keine Nahrung aufzunehmen …) 😎
Nur so viel, wir haben es unbeschadet zum Clevelander zurückgeschafft und uns die Bändchen für später geholt. Beim Schießen des Strandfotos haben wir teilgenommen (vorher noch unseren Kollegen Lommer mit seiner Frau und zwei Freundinnen getroffen [ja, da kann ich mich noch dran erinnern, einige meiner Mitreisenden meinen nämlich, dass ich einige Lücken hatte]), später bei der Karaoke-Party Sonja von CMM getroffen und uns dort noch das im Eintrittspreis inbegriffene Getränk geholt (ok, ich habe das von Kay auch noch getrunken, der mochte das nicht, hat sich lieber Bier geordert). Kai hat beim Karaoke einen Song von Killswitch Engage zum Besten gegeben (gar nicht mal so schlecht!) und irgendwann sind wir volltrunken nach Hause (wie gut, dass die Amis die Straßen so gerade und übersichtlich anlegen, ansonsten wären wir am Arsch gewesen – wir sind tatsächlich erst in die falsche Richtung gelatscht)🤣
Nach einer unruhigen und kurzen Nacht (wir sind extrem früh wach, noch im Modus der mitteleuropäischen Zeit), gehen wir leicht angeschlagen zum Frühstück, diesmal fast schräg gegenüber in einem kleinen Restaurant, auch sehr lecker (bis auf den Kaffee) und vor allem ein bisschen günstiger. Danach müssen wir fix auschecken und fahren mit einem (diesmal ausreichend großen) Uber zum Hafen.
Im vierten (und vermutlich letzten) Teil meiner Kolumne berichte ich euch dann endlich von der Zeit an Bord der Freedom Of The Seas. Ich hoffe, dass ich euch mit unseren Erlebnissen nicht so arg langweile😘
Hier geht’s mit dem 4. Teil Endlich an Bord weiter.