“Mehr Power!“
Artist: Steel Prophet
Herkunft: Connecticut, USA
Album: Omniscient
Spiellänge: 62:35Minuten
Genre: Progressive Power Metal
Release: 06.06.2666
Label: Cruz Del Sur
Link: https://www.facebook.com/SteelProphet
Bandmitglieder:
Gesang – Rick Mythiasin:
Gitarre – Steve Kachinsky Blackmoor, Jon Paget
Bassgitarre – Vince du Juan Dennis
Schlagzeug – John Tarascio
Tracklist:
- Trickery of the scourge
- When I remake the world
- 911
- Chariots of the Gods
- The tree of knowledge
- 666 is everywhere
- Oleanders deux
- Aliens, spaceships and Richard Nixon
- Through time and space
- Funeral for art
- Call it Katahdin
- Transformation staircase
- Bohemnian rhapsody
- 1984
Huch? Da lag doch erst Anfang des Jahres ein Rerelease von Steel Prophet aufmeinem Schreibtisch. Gibt es jetzt etwa schon wieder ein neu aufgebackenes Album? Aber nein, Steel Prophet haben es tatsächlich nach schlappen zehn Jahren geschafft, ein neues Album herauszubringen. Wie man an dieser Stelle schon merkt, hat die Band kein Händchen für Timing. Dieses Timing, zusammen mit immer wieder wechselnden Bandkonstellationen hat stets verhindert, dass Steel Prophet wirklich durchstarten konnten. Und das, obwohl die Band echt was drauf hat. Zum Glück haben sich die fünf Jungs aus den USA nicht kleinkriegen lassen und hauen mit Omniscient jetzt noch einmal richtig auf die Kacke.
Omniscient ist progressiver Power Metal der etwas anderen Art. Anders vor allem für alle Fans des europäischen Power Metals. Der US-amerikanische Stil unterscheidet sich dann doch wesentlich von europäischen. Auf melodische Hookline oder verspieltes Gesäusel aller Art wurde komplett verzichtet. Dafür kriegt der Hörer kompromisslosen, harten Gitarrensound direkt in die Fresse geballert. Zusammen mit einer rasanten Doublebass und pfeilschnellen Riffs kommt hier schnell eine explosive Mischung zusammen. Aber Steel Prophet sind natürlich keine Unmeschen. Ab und an lässt man seinen Zuhörern dann doch mal Zeit zum Atmen und schiebt ein paar ruhiger Stücke dazwischen. 666 Is Everywhere oder Oleander Deux nehmen deutlich das Tempo raus, überzeugen aber mit komplexeren Arrangements. Bei diesem Feuerwerk an Energie bleibt aber die Kreativität ein wenig auf der Strecke. Nach ein paar Songs merkt man schnell, dass die Band einige Tonfolgen lieber hat als andere. Alles in allem ziehen sich immer die gleichen Riffs wie ein roter Faden durch die Songs. Wer den roten Faden noch nicht gefunden hat, kann gerne mal in Trickery Of The Scourage oder Aliens, Spaceships and Richard M. reinhören. Aber seien wir mal ehrlich, von Steelprophet erwartet man nicht, dass sie das Rad neu erfinden, sondern die Zuhörer auspowern.
Wo wir gerade bei auspowern sind, muss ich doch ein paar Worte zu Rick Mythiasin sagen. Die leicht harschen Vocals passen perfekt ins Bild, aber an manchen Stellen hat man das Gefühl, dass Rick ein wenig die Energie fehlt und die Luft für die hohen Töne ausgegangen ist. Aber nach einer zehnjährigen Albenschaffungsphase ist das sicher nachvollziehbar.