Faal – Desolate Grief

„Mooreichen aus den Niederlanden“

Artist: Faal

Herkunft: Breda / Niederlande

Album: Desolate Grief

Genre: Blackened Doom Metal, Funeral Doom Metal

Spiellänge: 43:47

Release: 26.01.2018

Label: Van Records

Link: https://www.facebook.com/FAALDOOM/

Tracklist:

1. Intro
2. Grief
3. No Silence
4. Evoking Emotions
5. The Horizon

Bandmitglieder:

Vocals – William Nijhof
Guitars – Gerben Van Der Aa
Guitars – Pascal Vervest
Drums Remco Verhees
Bass – Vic Van Der Steen
Synths – Cátia Uiterwijk Winkel-André Almeida

Immer auf der Suche nach Doom mit besonderen Merkmalen, bin ich über die neueste Scheibe von Faal aus Breda in den Niederlanden gestolpert. Die gibt es doch tatsächlich schon seit 2005 und haben bereits vor dem aktuellen Longplayer zwei Alben herausgebracht. Im aktuellen Line-up sind sie seit 2015 unterwegs.
Das neue Album Desolate Grief von Faal erscheint bei Van Records. Es ist als Digipack CD erhältlich und löblicherweise auch als limited Black Vinyl (100 Stück) und limited White Vinyl (200 Stück) erhältlich.

Bei Faal haben wir es mit einem ganz besonderem Doom Metal zu tun. Dem sogenannten Blackened oder Funeral Doom. Es ist doch wirklich großartig, in wie vielen Facetten sich der Doom zeigt.

Würde ich beim Sludge in Anbetracht der Herkunft von Kirk Windstein und Crowbar (für mich die Urväter) den Bezug zu den Sümpfen wählen, so würde ich beim Blackened bzw. Funeral Doom noch einen Schritt weiter gehen. Aus den Sümpfen werden Moore. Die schwüle Hitze der Sümpfe fehlt. Mehr Kälte und weniger Pflanzenwuchs, spärlichere Vegetation… Hier würde ich den Funeral Doom ansiedeln. Sinnigerweise dann auch den Sarg aus Mooreiche gezimmert.

Faal zelebrieren auf ihrem neuen Album Desolate Grief einen schwermetalischen und äußerst düsteren Funeral Doom. Der Sargdeckel ist extrem schwer und braucht auch einige Zeit, bevor er geöffnet werden kann. Halt Mooreiche: schwer und extrem hart. Das über zweiminütige, rein instrumentale Intro leitet uns zunächst den Weg zum abgelegenen Moor. Sind wir dort erst einmal angelangt, überfällt uns die schwermütige Trauer, auf den uns der Weg dorthin schon vorbereitet hat. Dies wird uns mit gewaltigen und lang gezogenen Growls eingehämmert, wobei sämtliche Instrumente dabei unterstützen. Aber es gibt kein Schweigen, das zeigt uns der Song No Silence, bevor vorsichtig Emotionen ausgelöst werden. Gerade der Song Evoking Emotions beeindruckt wirklich sehr in seiner Intensität. Das ist schon äußerst genial, wie hier musikalisch Emotionen ausgelöst und beschrieben werden. Müdigkeit, langsames Wahrnehmen, Aufschrei auf sich wirken lassen und es aufnehmen oder akzeptieren. So lange, bis wir den Horizont wahrnehmen und es vielleicht begreifen können und uns versöhnlich von dieser Platte verabschieden.
Eine geniale Auflistung der Songs Intro, Grief, No Silence, Evoking Emotions und Horizon zu einem einzigartigen Konzept.

Tolle, schmerzende, manchmal flehende oder auch böse Growls sind zu vernehmen. Schwere Gitarren und wuchtige Drums beherrschen neben dem gutturalen Gesang das Geschehen. Das Keyboard spielt sich nie in den Vordergrund. Sehr dezent bereitet die Keyboarderin Cátia Uiterwijk Winkel-André Almeida im Hintergrund eine spannungsvolle Atmosphäre. Ich musste extra nochmals auf der Homepage nachschauen. Bei der Person mit diesem fast unaussprechlichen Namen handelt es wirklich nur um eine Frau. Aufgrund der Schreibweise bin ich zunächst von zwei Keyboardern ausgegangen. Eine Frau: Cátia Uiterwijk Winkel und einem Mann: André Almeida. Ist wirklich nur eine Frau (ist auch auf den Bandfotos zu sehen) mit dem Namen Cátia Uiterwijk Winkel-André Almeida.

 

Fazit: Das Album Desolate Grief von Faal ist ein abgrundtiefes schwarzes Funeral Doom Metal Werk. Aus meiner Sicht ein sehr hochwertiges Konzeptalbum, das einen tollen Spannungsbogen aufzeigt. Es ist so abgelegen, kühl, unberechenbar und morbid, wie nur Moorlandschaften sein können. Dort herrscht nur trostloser Kummer.

Anspieltipps: No Silence, Evoking Emotions
Juergen S.
9.1
Leserbewertung1 Bewertung
8.1
9.1