Strigoi – Bathed In A Black Sun (EP)

Düstere Resteverwertung auf hohem Niveau

Artist: Strigoi

Herkunft: England

Album: Bathed In A Black Sun (EP)

Spiellänge: 13:46 Minuten

Genre: Doom, Death Metal, Crust

Release: 03.11.2023

Label: Season Of Mist

Link: https://strigoiofficial.bandcamp.com/album/bathed-in-a-black-sun

Bandmitglieder:

Gesang und Gitarre – Greg Macintosh
Gitarre – Ben Ash
Bassgitarre – Chris Casket
Schlagzeug – Guido Zima

Tracklist:

1. Bathed In A Black Sun
2. The Grotesque
3. Beautiful Stigmata
4. A Spear Of Perfect Grief
5. The Construct Of Misery

Strigoi, die Gruppe rund um Mastermind Greg Mackintosh (Paradise Lost), ist wieder da. Seit 2018 sind diese Vier jetzt unterwegs, in dieser Konstellation seit dem Jahre 2021. Die anderen Zeitgenossen sind auch keine Unbekannten (u.a. auch bei Paradise Lost, Ex-Sartyrican, Ex-Carcass oder Ex-Extreme Noise Terror) und das zweite Album namens Viscera (2022) konnte die Fangemeinde absolut überzeugen. Bei dieser EP handelt es sich um Songs, die für das Album gedacht waren. Da darf man ja mal gespannt sein.

Die ersten Sekunden von Bathed In A Black Sun machen schon einmal klar, dass der gute Herr Mackintosh und seine Band wieder auf düsteren Pfaden unterwegs sind. Hypnotische und bedrohliche Einleitung, bis dann der dämonische Tanz beginnt. Derbe, düster und zäh kommt das Riffing aus den Boxen, welches echt derbe ist. Die Drums sind langsam, aber druckvoll. Die Vocals sind schön growlig, aber nicht zu tief, sondern eher dunkel. Im Hintergrund erklingen Frauenstimmen. Yeah, das kann man so machen. So treibt man immer weiter und weiter. Orchesterlastige Töne verdunkeln das Tageslicht, werden mit eingestreut und sind sogar ein fester Bestandteil. Ein finsterer Sound erledigt dann den stimmungsvollen Rest und zum Glück lassen sie den Song nicht ausarten. Strigoi ziehen den Opener nicht in die Länge, wie vielen andere im Doom Bereich. Wobei sie ja nun auch keinen Doom machen. Sei es drum. Sind wir mal gespannt und lauschen weiter.

In knappen 180 Sekunden und wesentlich schneller kommt The Grotesque aus den Boxen geballert. Hallo, meine Baustelle. Ein langer Scream und ein Knüppelpart. Was willste mehr? Dann ein schneller Uftata-Einstieg und da geht es hin. Das wird wiederholt und ich freu mich jetzt schon. Das Tempo bleibt schnell und es erfolgt ein Solo, welches es in sich hat. Kleines Break, eine Gitarre leitet wieder den Untergang ein und dann knüppelt man sich die Seele aus dem Leib. So mag ich es serviert bekommen. Der nachfolgende, wiederholende, schnelle Uftatapart stillt meinen Hunger dann komplett. Am Ende noch ein verspieltes Solo und ich bin mit meinem Finger auf der Repeattaste.

Das crustige Beautiful Stigmata zeigt, wie brutal Strigoi sein können, aber ist nun auch wirklich nichts Besonderes. In knappen 40 Sekunden ist der Spaß auch vorbei und man darf sich ein Feierabendgetränk gönnen.

A Spear Of Perfect Grief geht auch nur knappe vier Minuten und so etwas sagt mir immer zu. Das Riffing ist auch langsam und drückend. Die Gitarre spielt vorweg und die Drums betonen. Aber dann wechselt man in einen druckvollen Midtempopart und die Uftata regiert, bevor man mit einem fetten Riff in ein treibendes Death Metal Element überwechselt. Sehr geil. Das macht Laune. Dann nimmt man wieder das Tempo heraus und zaubert einen langsamen Groove aus dem Hut. Es werden große Erinnerungen an Obituary wach. Solche Parts haben die Amis ja drauf. Strigoi können es aber auch. Sie verändern diesen auch, machen ihn düster und wechseln dann wieder das Tempo. Erneut ein fetziger Part, gefolgt von einem melodischen Solo. Uih, das macht Spaß, da kommt gute Laune auf. Ich weiß nicht, ob die Band das möchte, aber bei mir ist es eben so, hehe. Die Gitarre spielt dann noch einmal vor und man denkt, nun erfolgt noch einmal eine Attacke, aber mitnichten. Denn auf einmal ist Ende im Gelände. Geiles Gerät, muss man schon sagen.

In knappen neunzig Sekunden groovt Construct Of Misery zwar ordentlich düster, ballert dann auch am Ende ordentlich, aber irgendwie fliegt der Song an mir vorbei. Und dann ist auch schon Schluss mit lustig.

Strigoi – Bathed In A Black Sun (EP)
Fazit
Trotz der beiden kürzeren Songs, die mir nicht so gut gefallen, muss man sagen, dass Strigoi es draufhaben. Das Material stammt noch aus dem Jahre 2022 und hätte auch gut auf dem Album Viscera erscheinen können. Wieder einmal eine geile Mischung aus Death, Doom und Crust. The Grotesque werde ich mir sicherlich öfter anhören, geiler Song. Da darf man gespannt sein, was da noch kommen wird. Gute EP!

Anspieltipps: Bathed In A Black Sun und The Grotesque
Michael E.
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