A.M.E.N. – Argento

Außergewöhnliches Avantgarde-Doom-Noir-Album

Artist: A.M.E.N.

Herkunft: Italien

Album: Argento

Genre: Dark Doom Jazz, Avantgarde

Spiellänge: 36:32 Minuten

Release: 17.01.2025

Label: My Kingdom Music

Link: https://www.facebook.com/amenbookoflies

Bandmitglieder:

Gesang – Erba del Diavolo
Klarinette, Bass Klarinette – Vittorio Sabelli

Weitere Musiker:

Piano – Luigi Genovesi
Elektrische Gitarre, Akustische Gitarre – Svedonio
Bass, Double Bass – Graziano Brufani
Schlagzeug – Oreste Sbarra

Gastmusiker:

Orgel, Keys – Marcello Malatesta
Harp – Claudia Murachelli
Mandoline – Valerio Bellocchio
12 String Akustic Gitarre, Klassische Gitarre – Carlo Maria Genovesi

Tracklist:

  1. Brindisi
  2. Magia
  3. Mistero
  4. Omicidio
  5. Cadaveri

Immer wenn ich etwas von My Kingdom Music in die Finger bekomme, dann ist das wie eine magische Wundertüte. Ich muss sie einfach öffnen, denn von den My Kingdom Music Wundertüten wurde ich noch nie enttäuscht. Die berauschen mich mit wahrhaft wundervoller Musik der Extraklasse, weit weg von gewohnter Mainstream-Kost. Bei diesem Label hat man ein „Händchen“ für das Außergewöhnliche.

Ganz klar auch bei dieser Veröffentlichung! Das Album Argento der italienischen Dark Doom Jazz / Avantgardekapelle A.M.E.N. wird am 17.01.2025 über das exquisite Label erscheinen und als CD und auf limitiertem Vinyl in Marble Grey verfügbar sein.

A.M.E.N. bestehen im Wesentlichen aus der Sängerin Erba del Diavolo und dem Multiinstrumentalisten Vittorio Sabelli, der auf diesem Album die Klarinetten-Parts übernimmt. Bei den Aufnahmen für Argento wirkten noch weitere Musiker an Piano, Gitarre, Bass und Schlagzeug mit. Zudem noch weitere Gastmusiker an weiteren Instrumenten. Vittorio Sabelli, im italienischen Underground bekannt durch seine Projekte Dawn Of A Dark Age, Notturno und Incantvm. Erba del Diavolo als Frontfrau der Avantgarde Black / Doom Band Ponte Del Diavolo.

Das vorliegende Album Argento ist eine Hommage an den großen Horror-Kult-Regisseur Dario Argento, wie man es bei diesem Albumtitel vielleicht direkt vermuten kann. Während das erste Album The Book Of Lies, Liber I der Band, das auf den Werken von Aleister Crowley basiert, eine Balance zwischen Free Jazz und Extreme Metal mit esoterischen und „zornischen“ Obertönen bereithielt, verzichtet man bei Argento auf die Metal-Komponente komplett.

Es sind Noir-Nuancen, rauchige Jazz-Club-Atmosphären und ein bedrückender Doom, die dieses Album zu dem machen, was es ist! Das Album wirkt teilweise, als wäre es in einem Jazz Club, oder in einer heruntergekommenen Bar in New Orleans aufgenommen worden. Erba del Diavolo kokettiert regelrecht mit ihrem Gesang. Das Ganze hat einen ganz tollen eigenen Charme inne.

Die fünf Tracks Brindisi, Magia, Mistero, Omicidio und Cadaveri sind voller Magie und Charme, die die dunkle Seele des geneigten Hörers berühren. Jazz und Blues in spärlichen Arrangements rauben die Sinne des Hörers und lassen ihn in die schwülen Nächte eines Angel Heart in das Nachtleben von New Orleans eintauchen. Der Teufel liegt dabei im Inneren und zeigt sich nicht von außen. Was sich auf Argento vollzieht, ist nicht einfach nur Musik, das ist Kunst im Sinne eines avantgardistischen Anspruchs. Dark Jazz Doom mit wunderbaren Noir-Tönen. Die Vertonung eines Noir Films in alter Tradition, der mit einem typischen Pianointro in Brindisi beginnt und dabei bereits die inneren Ängste zeigt. Wenn dann die teuflische Erba del Diavolo ihre rauchige Stimme zu den jazzigen Doom Tönen erhebt, dann ist es einfach um einen geschehen. Der Film Noir nimmt seinen Lauf. Die schwarzen Visionen schnüren die Ängste. Wir haben es mit dem leibhaftigen Teufel zu tun. Erba del Diavolo macht ihrem Namen alle Ehre. Das Album ist voller Mysterien und unheilvoller Magie, die in Cadaverie mit Glockenläuten und Regenprasseln ihren Lauf nehmen. Die Klarinette nimmt uns zum Schluss mit in die dunkelsten Clubs und Bars und lässt uns im Hinterhaus eines verkommenden Clubs in New Orleans gänzlich versacken. Nichts kann uns nun hier mehr rausholen, zumal uns Erba del Diavolo hier den musikalischen Dolchstoß versetzt. Ungeheuerlich!

A.M.E.N. – Argento
Fazit
Achtung, dunkle, teuflische Musik! Allerdings nicht so, wie es der gemeine Metaller kennt. A.M.E.N. zelebrieren auf ihrem neuen Album Argento den Dark Doom Jazz mit avantgardistischem Anstrich und huldigen dabei Dario Argento, dem Großmeister des Horrors. Beinahe hätte ich gesagt, ein Film Noir, nein es ist natürlich Music Noir

Anspieltipps: Brindisi, Mistero und Cadaveri
Juergen S.
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