Ablaze My Sorrow – Among Ashes And Monoliths

Alte Schweden mit neuem Sänger

Artist: Ablaze My Sorrow

Herkunft: Schweden

Album: Among Ashes And Monoliths

Spiellänge: 47:07 Minuten

Genre: Melodic Death Metal

Release: 12.02.2021

Label: Black Lion Records

Link: https://ablazemysorrow.bandcamp.com/

Bandmitglieder:

Gesang – Jonas Udd
Gitarre – Magnus Carlsson
Gitarre – Dennie Lindén
Bassgitarre – Anders Brorsson
Schlagzeug – Alex Bengtsson

Tracklist:

  1. My Sorrow
  2. Among Ashes And Monoliths
  3. Black Waters
  4. Grit
  5. Her Cold Embrace
  6. At The Graves Of Giants
  7. Dark Chasms
  8. The Cavernous Deep
  9. Nonexistence
  10. March Of The Eldricht Spawn
  11. The Day I Die

Mit neuem Sänger im Gepäck ziehen die alten Recken rund um die Gründungsmitglieder Anders Brorsson (Bass) und Magnus Carlsson (Gitarre) von Ablaze My Sorrow erneut in die Schlacht. 1993 war das Gründungsjahr und seit 1996 ist diese Combo stabil, nur, wie gesagt, nun mit neuem Sänger. Nach drei Alben war im Jahre 2006 erst einmal Feierabend, aber wie so viele Combos der Neunziger versuchte man es erneut. Das war im Jahre 2013, was dazu führte, dass Album Nummer vier namens Black in Jahre 2016 auf die Metalgemeinde losgelassen wurde.  Fünf Jahre ließ man sich dann wieder Zeit, um ein weiteres Werk zu veröffentlichen.

My Sorrow, der Opener, lässt die alten Hasen ganz schon jung und modern wirken, aber natürlich klingt der Song dann schon nach alter schwedischer Death Metal Schule. Der Keyboardpart und das Riffing klingen recht modern. Aber nach einer Minute legen sie so richtig los. Growls und aggressives Shouting erklingen. Dann wird man halt wieder ein bisschen melodischer und normale Screams erklingen. Der Sänger variiert immer wieder mit seiner Stimme. Ansonsten lebt der Song natürlich von einer guten Melodie, welche den Keyboardpart zu Beginn verarbeitet. Klingt dann schon eher nach neuerer schwedischer Musikkunst.

Ein bisschen Panik hatte ich ja schon, dass es hier ein wenig so eine Weichspülerangelegenheit wird, aber dann kam der Titeltrack Among Ashes And Monoliths. Sehr geil. Hier klingen sie so, wie ich sie hören möchte. Melodischer Death Metal der Neunziger. Natürlich geile Melodien, viele Tempowechsel, der Sänger kotzt sich die Seele aus dem Leib und variiert auch hier wieder. Die Gitarren flirren durch den Raum und werden schnell vorgetragen. Der Drummer treibt die Burschen voran, holt auch gerne mal den Blastbeat raus, bremst die Burschen dann aber auch wieder. Richtig geil. Besonders die langsam vorgetragene Melodie bleibt sofort hängen. Ein Song, der an Bands wie In Flames, Gates Of Ihstar, Dark Tranquility oder Sentenced erinnert, natürlich zur guten Zeit.

Da noch acht Songs von und ich bin ein zufriedener Mensch. Aber es kommt dann doch anders, aber nicht ganz, denn das Quintett bietet sowohl das eine als auch das andere.

Black Waters geht da ganz andere Wege. Mit Cleanpart und Cleanvocals startet die Band sehr emotional und ruhig. Der besinnliche Teil wird dann zu einer bedrohlichen Kulisse. Besonders Sänger Jonas zeigt hier wieder einmal sein Können. Im eher langsamen Midtempo trägt sich dann der Song. Immer im Wechselspiel zwischen Gut und Böse. Ruhige und härtere Klänge gehen Hand in Hand. Klingt ganz gut und ist eine gute Abwechslung.

Tempomäßig und auch songtechnisch bieten sie ab diesem Zeitpunkt sehr viel Abwechslung, denn der nachfolgende Song Grit ist wieder ein typische Death Metal Song. Schnelles Tempo, feine Melodien, kleine Spielereien im Gitarrenbereich. Vocalist Jonas gibt wieder alles, allerdings hat man das Riffing schon sehr oft wahrgenommen. Gitarrenvorspieler und betonende Drums schocken aber immer wieder.

Her Cold Embrace ist dann ein eher wieder ruhiger und melancholischer Song. Natürlich lebt auch dieser von einer getragenen Melodie. Die Burschen wissen mittlerweile, wie man mit Gitarren umgeht. Dieses ist klar zu hören. Die jugendliche Hau-Drauf-Einstellung geht natürlich irgendwann ein wenig flöten, aber dass ist auch gut so. Der Einsatz von weiblichem Gesang als Zusatzstimme kommt gut. Der Song ist sehr besinnlich und wieder eine gute Abwechslung.

Denn At The Grave Of Giants ist wieder eine geile Uptemponummer. So, wie ich mir eben den Göteborg Death Metal vorstelle. Schöne Melodien, aber nie vergessen, dass man doch eben Death Metal spielt. Schönes Teil, aber auch nicht wirklich was Besonderes, trotz dem sehr geil hörbar.

Allerdings muss man sagen, dass gerade die Uptemponummern, die ich ja ansonsten sehr liebe, zum Ende hin den Reiz ein wenig verlieren, da sie doch recht gleich klingen und die Melodien zwar gut ins Ohr gehen, aber sie einen auch nicht wirklich unbedingt umhauen.

Mit The Cavernous Deep bieten sie wieder pure Abwechslung an und gehen modernere Wege. Wieder mit Cleangesang versehen baut man den Song auf. Nicht meine Baustelle, aber sicherlich ein Highlight für Freunde von melodischen Parts. Das Wechselspiel zwischen Gut und Böse kommt hier auch wieder gut.

Nonexistence folgt und kommt zur rechten Zeit, denn ist wieder eine feine Uptemponummer.

Mit March Of The Eldricht Spawn leitet man in 100 Sekunden instrumental das Ende ein. Sehr melancholisch. Dieses beginnt dann mit The Day I Die. Hier zeigt man sich von der Gitarrenarbeit sowohl modern als auch old schoolig. Der Song ist eher ruhig und Sänger Jonas zeigt hier seine ganze Stimmbreite.

Die Produktion ist natürlich Klasse und der Sänger Jonas echt ein Gewinn. Man versucht, seinen Wurzeln treu zu bleiben, aber trotzdem eine Weiterentwicklung zu vollziehen. Ist durchaus gelungen.

Ablaze My Sorrow – Among Ashes And Monoliths
Fazit
Ablaze My Sorrow machen schwedischen Melodic Death Metal für Erwachsene und das wirklich gut. Des Öfteren baut man moderne Elemente mit ein und klingt gereifter. Kommt aber gut, da noch genügende Uptemponummer vorhanden sind. Der neue Sänger Jonas ist ein Highlight dieses Albums, denn er hat eine facettenreiche Gesangsbreite. Wer auf melodischen Death Metal abfährt, kann sich das Album bedenkenlos zulegen.

Anspieltipp: Among Ashes And Monoliths und At The Grave Of Giants
Michal E.
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