Artist: Aftermath
Herkunft: Chicago, USA
Album: There Is Something Wrong
Spiellänge: 47:18 Minuten
Genre: Technical Progressive Thrash Metal
Release: 15.02.2019
Label: Zoid Entertainment, InGrooves/The Label Group
Link: https://www.facebook.com/AftermathChicago/
Bandmitglieder:
Gesang – Kyriakos „Charlie“ Tsiolis
Gitarre – Steve Sacco
Bassgitarre – George Lagis
Schlagzeug – Ray Schmidt
Tracklist:
- Can You Feel It?
- False Flag Flying
- Diethanasia
- Scientists And Priest
- Smash Reset Control
- Gaslight
- A Handful Of Dynamite
- Temptation Overthrown
- Pseudocide
- There Is Something Wrong
- Expulsion
Die Amerikaner Aftermath haben im Februar ihr Album There Is Something Wrong herausgebracht, das es auf einem Rohling spätestens seit August auch bei uns über normale Handeswege zu beziehen gibt. Was ziehen die vier Musiker aus Chicago auf ihrem Langeisen ab? Genau da liegt schon der Schlüssel im Detail. Sie bezeichnen es Technical Progressive Thrash Metal. Für meinen Geschmack kann man das vielleicht sogar stehen lassen, wenn man dabei schreibt, dass sie modern vorangehen, kaum Old School Einstellungen teilen und gerne an den Rand zu Hardcore Salven abdriften. Hass, Verzweiflung und die Ernüchterung, wo die Reise hingeht, hat wohl nicht nur Greta dieses Jahr berührt. Irgendwie kommt einem da die UN-Rede als Death Metal Version in den Kopf. Genau in diese Nische schielen Kyriakos „Charlie“ Tsiolis und Gefolge mit der Tatsache, dass sie Bösartigkeit mit einem Niveauabriss unterstreichen möchten. Echt gute komplexe Werke werden dadurch total verhunzt. Schreie à la Home Studio der günstigsten Preisklasse sorgen nicht für einen Gruselmoment, sondern jagen einem kalten Angstschweiß auf den Rücken. Meinen Aftermath das tatsächlich ernst? Da dieser Ausflug nicht einmalig war, muss man davon ausgehen, dass die Männer das tatsächlich so wollen und gut finden. Eins weiß man schnell: Hier werden Geister geschieden und das brutal. Auf der einen Seite dürfte die rohe Formel mit nicht uninteressanten Lyrics gut ankommen, auf der anderen Seite muss man mit Kritikern rechnen, die teilweise die Effekte anmarkern müssen. Ich gehöre zur zweiten Gruppe. Grundsätzlich gehen die Titel gut ins Ohr und haben eine gute Portion Hass – nur einige Spielereien gehen halt gar nicht und wirken wie ein Anker bei einem Speedboot. Genau absolut tödlich. 250 km/h auf dem Wasser und dann einen brutalen Break, um die Nadel zum Stehen zu bringen, hat noch keinen Fahrer lebend an Land gebracht. Das klingt drastisch, aber genau das spiegelt There Is Something Wrong nur zu oft bei mir wider. Da wären wir wohl wieder beim Punkt zu viel gewollt. Eine sehr gute Grundlage überzogen und nicht gemerkt, wann wirklich mal Schluss ist.