“Nordische Klänge aus Spanien!“
Artist: ALOR
Herkunft: Spanien
Album: Haerfest
Spiellänge: 43:09 Minuten
Genre: Neofolk /Post Rock/ Dark Metal
Release: 14.02.2014
Label: Northern Silence Productions
Link: https://www.facebook.com/alor.official?filter=1
Bandmitglieder:
Gesang und alle Instrumente – Mikael Black
Tracklist:
- While The Fall Paints These Woods In Red
- When At Night The Shadows Rise
- Lundensgaturnar
- Näcken
- Monanleoht
- Wooden Whispers
- There Are Eyes In The Dusk
Nordische Klänge gewürzt mit Pagan-Elementen, die um intensive und nachhallende Harmonien herumgestrickt wurden: Da fällt es einem beim Hören schon echt schwer, nicht in einen eindringlichen Ruhezustand zu versinken. Das Soloprojekt ALOR versteht sein Handwerk, aber was soll man auch anderes erwarten, wenn die Einflüsse bei Bands wie Agalloch, Empyrium und Ulver liegen? Strenggenommen ist das Album Hearfest ein Re-Release von 2013, das jetzt von der Northern Silence Production in einem angemessenen Rahmen veröffentlicht wurde.
Hearfest legt gleich mit seinem Opener While The Fall Paints These Woods In Red richtig los und präsentiert einen dreizehnminütigen Epos, der an Intensität kaum zu überbieten ist. Bereits nach den ersten Sekunden kann man sich den hypnotischen Klängen kaum noch entziehen. Generell zeichnen ruhige Akustikgitarren-Klänge, kaum hörbare Vocals und ein breites Spektrum an Arrangements ein herbstliches Klangbild, in dem natürliche Klänge mit dem düsteren Instrumentarium verschmelzen. Dabei entsteht ein Konstrukt, das nur von der eigenen Vorstellungskraft begrenzt wird. Die vereinzelten Vocals sind schon fast zweitrangig aber runden zusammen mit Percussion-Einsätzen und Natursamples das Gesamtbild ab.
Durch seine Eingängigkeit ist mit Hearfest ein Album mit hohem Wiederhörwert entstanden, das nur etwas von der Soundqualität getrübt wird. Das Schlagzeug klingt zu synthetisch und die seltenen Momente, in denen Metal-Einflüsse auftreten, sind nicht ganz ausgewogen. Dafür klingen die ruhigen Passagen sehr bodenständig und warm. Ansonsten lassen sich keine weiteren Minuspunkte finden. Alles in allem ist das Album vom Cover bis zu den Songs sehr gut gelungen. Das Coverbild stammt von dem Künstler Theodor Severin Kittelsen und passt mit der herbstlichen Waldlandschaft wie die Faust aufs Auge.