Amorphis am 28.10.2023 in der Music Hall in Geiselwind

Amorphis rufen im Rahmen ihrer Halo-Tour – und alle kommen!

Event: Amorphis Halo Tour 2023

Künstler: Lost Society, Solstafir, Amorphis

Ort: Geiselwind, Music Hall

Datum: 28.10.2023

Kosten: ca. 43

Genre: Doom, Trash

Besucher: ca. 1.400

Veranstalter: Atomic Fire Records

Link: http://www.atomicfire-records.com

Setliste Solstafir:

  1. Intro
  2. Bláfjall
  3. Akkeri
  4. Ör
  5. Fjara
  6. Ótta
  7. Goddess Of The Ages

Setliste Amorphis:

  1. Northwards
  2. On The Dark Waters
  3. Bad Blood
  4. The Moon
  5. Thousand Lakes
  6. Into Hiding
  7. Magic And Mayhem
  8. Black Winter Day
  9. Silver Bride
  10. Sky Is Mine
  11. Wrong Direction
  12. Amongst Stars
  13. Seven Roads Come Together
  14. My Kantele
  15. House Of Sleep
  16. The Bee

Momentan spielt gefühlt fast jedes Wochenende in der Geiselwinder Music Hall oder im Eventzentrum eine der angesagtesten Metalbands und heute sind es keine Geringeren als die finnische Erfolgsband Amorphis. Zusammen mit Lost Society und Solstafir rocken sie heute die Music Hall in Geiselwind.

Lost Society

Seit mehr als 30 Jahren steht die Band für melodischen Death Metal, der die Fans immer wieder begeistert. Mit dem aktuellen Album Halo (Platz 1 der finnischen, Platz 3 der deutschen Charts) haben sie wieder ein Spitzenalbum herausgebracht, das ihren Status als eine der originellsten, kulturell relevantesten und lohnendsten Acts aller Zeiten im Metalbusiness unterstreicht.

Keiner anderen Band fällt es so leicht, sich neu zu erfinden, ohne ihre mystischen Wurzeln aufzugeben. Halo beweist dies ausdrucksstark durch seine Tiefgründigkeit und der Grenzüberschreitung von Metal und Rock. Nach der Co-Headline Tour mit Eluveitie in Europa letztes Jahr sind die Finnen seit Oktober 2023 wieder unterwegs, um auch die letzten Städte in Europa im Rahmen ihre Halo-Tour zu bereisen. „Wir werden unsere isländischen Freunde Solstafir und unsere Landsleute Lost Society mitbringen. Wir freuen uns darauf, unsere geliebten Fans in der gesamten EU wiederzusehen“, so Esa Holopainen von Amorphis.

Und die Freude ist auch bei den Fans groß. Pünktlich zum Einlass um 18:30 Uhr füllen sich schnell die Plätze vor der Bühne, aber auch die oberen Ränge. 1400 Besucher sorgen für Anfang an für tolle Stimmung.

Solstafir

Pünktlich um 19:10 Uhr stürmen Lost Society die Bühne. 30 Minuten Thrash Metal vom Feinsten ist angesagt, wobei sich die Grenzen zum Rock/Pop teilweise verschieben. Sänger und Gitarrist Samy Elbanna hüpft wie ein Derwisch über die Bühne bzw. auf die Boxen und animiert das Publikum immer wieder zum Mithüpfen und -springen. Speziell das neue Album If The Sky Came Down steht im Fokus der jungen, hungrigen Finnen, die es lieben, die Bühnen der Welt mit ihrer Musik zu rocken. Dass sie durch ihre Experimentierfreude nicht immer die Fans auf ihrer Seite haben, ist ihnen klar, aber es gibt ja auch noch die alten Songs auf der Setlist. Ich finde die Band, die ich noch nicht kannte, überraschend erfrischend und mitreißend und auch das Publikum hat Spaß mit Lost Society.

Dementsprechender Richtungswechsel in jeglicher Hinsicht dann bei Solstafir, die unter tosendem Applaus um 20 Uhr ihre einstündige Show beginnen. Zwar von Wikipedia als isländischer Alternativrock bezeichnet, gehen die Songs schon sehr in die Tiefe und zeugen von atmosphärischem Black Metal und Postrock, gepaart mit Doom-Metal-Einflüssen. 2011 schafft die Band mit ihrem vierten Longplayer Svartir Svandar den Durchbruch und trotz des unschönen Ausscheidens von Drummer Palmason konnte das der Beliebtheit der Band keinen Abbruch tun. Das siebte Album erschien unter dem klangvollen Namen Endless Twilight Of Codependent Love 2020 und ist eine Mischung aller Lieblingsgenres von Sänger Adalbjörn Tryggvason. In Geiselwind präsentieren sie unter anderen: Akkeri, Fjara und Goddess Of The Ages als Abschluss des Sets.

Sie werden mit großem Applaus und Zugaberufen verabschiedet. Nach der Show gibt es noch Gelegenheit, sich mit Sänger Adalbjörn Tryggvason ablichten bzw. Sachen signieren zu lassen.

Nach einer kurzen Umbaupause dürfen endlich die Headliner des Abends, Amorphis, ran.

Amorphis

Mit einer vollen Setlist stürmen sie die Bühne, die sie jetzt eineinhalb Stunden füllen. Sänger Tomi Joutsen begrüßt die Menge und fragt, wie ihnen Lost Society und Solstafir gefallen haben! Auf die Frage nach Amorphis brandet Applaus und lautes Rufen auf! Ja, die Finnen sollen jetzt endlich loslegen und zeigen, was sie können! Das machen sie dann auch und ein Knaller nach dem anderen stürmt auf die Fans ein: Northwards, Dark Waters, Bad Blood und The Moon werden unter wilden Mosheinlagen präsentiert, begleitet von den Gesängen und Jubel der Fans.

Vor allem die älteren Songs wie Thousand Lakes, Into Hiding, Black Winter Day, Amongst Stars, Seven Roads oder My Kantele werden begeistert gefeiert. Der Frontmann bedankt sich gefühlt zum 100ten Mal bei den Fans für ihre Treue und ihren Support und läutet mit ihnen zusammen das Ende mit House Of Sleep und The Bee ein.

Die Merchandiseverkäufer dürfen sich nach Konzertende noch auf viele Kaufwillige freuen und auch der Metalstand mit CDs findet den einen oder anderen Abnehmer. Ein wirklich toller und gelungener Abend mit der richtigen Bandauswahl und der Erkenntnis, dass Amorphis – auch nach 30 Jahren – immer noch die Faszination ausüben, die sie schon früher hatten. Musikalisch einfach Perfektionismus pur.