Artist: Angstkvlt
Herkunft: Bayern, Deutschland
Album: Follow And Obey (EP)
Spiellänge: 24:49 Minuten
Genre: Black Metal / Avantgarde
Release: 12.03.2021
Label: Hands Of Blue
Link: https://www.facebook.com/angstkvlt
Bandmitglieder:
Gesang, alle Instrumente– Kvltist H.
Gesang, alle Instrumente – Kvltist B.
Tracklist:
- Kvlt Of Fear
- Collector Of Souls
- Schleichfahrt
- Images Of Vanity
- Join The Kvlt
Das bayrische Duo Angstkvlt mit den beiden Kvltist Protagonisten ist nicht nur für alle Instrumente, sondern auch für die Gesänge zuständig. Muss man ein Genre aufzeigen, leuchten die Ziffern hell im Black Metal Sektor und greifen zudem depressive, progressive wie brutale Riffs aus anderen Bereichen auf. Die Produktion fand bereits im März den Weg aus der Hölle zu uns auf die coronaverseuchte Erde, um Angst zu verbreiten. Elektronisch versetzt gibt es viele Avantgarde-Momente, die für atmosphärische Moves sorgen. Die fünf Titel der EP kommen auf 25 Minuten und wurden der Hands Of Blue Familie wie ein Kuckucksei untergeschoben. Ob wir hier ein neues hässliches Entlein für euch entdeckt haben oder den nächsten prachtvollen schwarzen Schwan, der nur darauf wartet, eure Finger beim Füttern direkt mit abzureißen, wird sich in den nächsten Zeilen zeigen.
Hässlich erklingt Kvlt Of Fear und bringt ohne Verzögerung die Angstkvlt in unseren Kopf. Psychisch nicht auf dem solidesten Weg, zelebrieren die beiden Musiker, was passiert, wenn man Realität und Drogenwahn vermischt und dabei nur noch bedacht ist, Tod und Verderben auf den Planeten niederregnen zu lassen. Ihren Kultmythos ziehen sie jedenfalls gnadenlos durch, der den Hörer auch im Artwork, schlicht wie elegant aufgegriffen, um den bösen Finger wickelt. Wenn man dieser Tage Hoffnung versprühen möchte, sollte man jedenfalls nicht Kvlt Of Fear und Collector Of Souls laut aufdrehen. Falltürähnlich öffnen die Deutschen einen schier unendlich wirkenden Tunnel, der nach unten führt und von dessen Wänden die elektronisch versetzten Gesangsfarben der beiden Schlächter zurückprallen. Im Hall der Dunkelheit ertrunken, treibt Follow And Obey langsam voran und setzt auch auf Midtempomomente. Abwechslungsreich, aber stets verrückt angereichert, bleibt kein Stein auf dem anderen. Wer jetzt denkt, ich würde diesen Schritt von Angstkvlt nicht gut heißen, irrt, jedoch bleiben die ganz großen Jubelsprünge ebenfalls aus. Zwiegespalten wie dahinsiegende Klänge weiß meine Denkzentrale noch nicht, ob die Kunst ergreifend wie verstörend ist oder doch eher ein überladener Schlachthof, wo die kleinen Schweinchen eins nach dem anderen quiekend aus dem Leben genommen werden. Was bleibt, ist die Angstkvlt und macht den Namen zum Programm.