Annisokay am 24.10.2023 im Hirsch in Nürnberg

Annisokay rocken endlich den Nürnberger Hirsch - nach ca. 5 Jahren ist die Post-/Hardcore Band aus Halle mal wieder in fränkischen Gefilden zu hören

Event: Annisokay Abyss Tour 2023

Künstler: To Kill Achilles, Fixation, Annisokay

Ort: Nürnberg, Hirsch

Datum: 24.10.2023

Kosten: ca. 37

Genre: Metalcore

Besucher: ca. 700

Veranstalter: Manfred Hertlein Veranstaltungs GmbH

Link: https://www.tourneen.com/

Setliste Annisokay:

  1. Into The Abyss
  2. Throne Of The Sunset
  3. What’s Wrong
  4. Ultraviolet
  5. Bonfire Of The Millenials
  6. Like A Parasite
  7. Good Stories
  8. Fully Automatic
  9. Human
  10. Friend Or Enemy
  11. One Step Closer (Linkin Park Cover)
  12. Sky
  13. The Tragedy
  14. Unaware
  15. Under Your Tattoos
  16. Coma Blue
  17. Calamity
  18. STFU

Endlich erfüllt sich mein Wunsch, Annisokay live am Dienstag, dem 24.10.2023, im Nürnberger Hirsch zu erleben. Nachdem die Band letztes Jahr kurzfristig abgesagt hatte, läuft diesmal alles nach Plan.

Bereits kurz nach Einlass ist der Hirsch schon gut gefüllt, zum Beginn um 20 Uhr heißt es auch dann „ausverkauft“ mit 700 Fans, die neben Annisokay auch To Kill Achilles und Fixation sehen wollen.

To Kill Achilles

To Kill Achilles eröffnen den bunten Reigen im Hexenkessel des Hirschs. Die schottische Band hat zwar nur 30 Minuten Zeit, um für sich zu begeistern. Aber das machen sie gut. Aggressiver, ehrlicher und zuweilen auch emotionaler Post/Hardcore/Metalcore wird da ins Publikum abgelassen und Sänger Mark Tindal hat das Publikum stets auf seiner Seite. Das ist ein Auftakt nach Maß! So kann es weitergehen! Die Band hat bereits 2013 ihr erstes Album Existence in Eigenproduktion veröffentlicht. Im Jahre 2020 haben die Jungs dann einen Vertag bei Arising Empire unterschrieben und im darauffolgenden Jahr ihre nächste Scheibe Something To Remember Me By herausgebracht.

Die Menge verlangt nach mehr – und das soll sie auch bekommen! Die Norweger von Fixtation dürfen nach einer kurzen Umbaupause auf die Bühne und begeistern mindestens genauso. Bei ihnen steht Melodic Post Metalcore auf dem Programm, gemixt mit elektronischen Elementen und Stadionrock. Mich spricht die Band weniger an als To Kill Achilles, aber das ist nur meine Meinung.

Die noch recht jungen Norweger haben 2020 ihre EP Global Suicide veröffentlicht, 2022 ihr erstes Album und sind heiß darauf, die Bühnen der Welt zu erobern. In Nürnberg sind das immerhin schon mal 40 Minuten.

Ich suche derweil beim Merchandise Stand von To Kill Achilles das Gespräch mit Sänger Mark Tindal, der sich sehr begeistert- „super, klasse!“ über den Auftritt seiner Band im Nürnberger Hirsch zeigt.

Fixation

Kurz vor 22 Uhr ist es so weit: Annisokay entern die Bühne und zeigen sich begeistert vom Publikum, das gleich mit Crowdsurfern die Band begrüßt. Sänger Rudi Schwarzer begrüßt die Fans mit „Was geht Nürnberg?“ und „ausverkauft – das ist mega geil hier“. Die Band hämmert ihre Songs in die Menge, als gäbe es kein Morgen.

Mit dem Opener Into The Abyss geht die wilde Fahrt von den Sachsen-Anhaltern los, es folgt ein Reißer nach dem anderen: Ultraviolet (von der neuen EP), dann Bonfire Of The Millenials, immer wieder gepaart von Anfeuerungsrufen „Nürnberg, lasst was hören“ – dem die Fans natürlich gern nachkommen. Die Stimmung ist perfekt, Drummer Nico Vaeen wirft gekonnt den Drumstick nach oben und fängt ihn wieder auf. Bei Like A Parasite werden die Fans wieder aufgemischt: „Seid ihr noch wach? Wollt ihr mehr? Dann bewegt euch, hier kommt Like A Parasite“!

Die Crowdsurfer legen los und es ist noch ein Stück heißer und wärmer geworden. Als ein Crowdsurfer versehentlich vor dem Bühnenende abstürzt, meint Schwarzer nur „Jetzt habt ihr gesehen, wie es nicht laufen soll“ und erkundigt sich noch „alles gut da unten?

Den Besuchern geht’s natürlich bei der Stimmung gut und die Crowdsurfer passen jetzt einfach besser aufeinander auf.

Anniskokay stellen klar, dass Konzerte wie diese nicht selbstverständlich sind. Nach der langen Coronazeit kämpfen viele Veranstalter immer noch mit sinkenden Zuschauerzahlen und Einnahmeeinbußen. Darum ist es umso „geiler, dass die Leute wieder auf Konzerte gehen“.

Annisokay

Nach Good Stories – „Habt ihr Bock auf Springen?“, entschuldigen sich Annisokay für die lange Abstinenz von Franken. „Fünf oder sechs Jahre ist es her, dass wir das letzte Mal in Nürnberg spielten. Wer war damals da? (Wir natürlich, Anm. d. Red.) Schön, dass ihr auch heute hier seid und dass man auch neue Leute sieht! Könnte auch am neuen Sänger liegen!“ Da kann ich jetzt leider nicht mitreden, da ich den alten Sänger nicht kannte. Annisokay spielen leider auch nicht so oft in unseren Breitengraden … Wieder folgt ein neuer Song (Human), wieder folgen die Crowdsurfer. Schwarzer animiert zur Wall of Death – die prompt erfolgt.

Die Band zeigt sich enorm spielfreudig, haut eine Ansage nach der anderen raus und genießt einfach die Begeisterung der Fans „Nürnberg, das war der Hammer, ihr seid übelst krank

Für Friend Or Enemy geht’s für alle mal in die Hocke, um dann wieder loszuhüpfen bzw. mit der Band anzustoßen! Denn „Wasser ist wichtig, egal in welcher Form“.

Annisokay

Eine kleine Überraschung gibt es mit dem Cover zu One Step Closer, bei dem die Band an den unvergesslichen Chester Bennington gedenkt und sich Rudi selbst in die Menge wirft und damit den Moshpit erneut anheizt.

Natürlich dürfen auch alte Songs Sky sowie die zum ersten Mal auf der Setlist stehen, The Tragedy, nicht fehlen. Dafür muss „der Hirsch wie eine Galaxie aus Lampen aussehen, sprich Freunde: Handys raus und gebt alles!“

Gesagt, getan. Mit Unaware und Coma Blue ist vorläufig Schluss, nach Zugaberufen folgen noch zwei Songs. Zuerst Calamity von der aktuellen EP und danach begibt sich Frontmann Schwarzer bei STFU noch mal in die Menge. Nürnberg wird gefeiert „Das ist unser 17. Show, es war ’ne lange Tour – aber ihr toppt alles“, die Securitys werden gefeiert – und die Band bereits seit einer Stunde und 20 Minuten.

Ein würdiger Abschluss nach einem ekstatischen Abend – Danke Annsiokay, das war mehr als okay!