Go Ahead And Die – Unhealthy Mechanismus

Wenn der Vater mit dem Sohne

Artist: Go Ahead And Die

Herkunft: USA

Album: Unhealthy Mechanismus

Spiellänge: 41:21 Minuten

Genre: Death Metal, Thrash Metal, Groove

Release: 20.10.2023

Label: Nuclear Blast

Link: https://www.facebook.com/GoAheadAndDieBand

Bandmitglieder:

Gesang und Gitarre – Max Cavalera
Gesang, Gitarre und Bassgitarre – Igor Amadeus Cavalera
Schlagzeug – Johnny Valles

Tracklist:

1. Desert Carnage
2. Split Scalp
3. Tumors
4. Drug-O-Cop
5. No Easy Way Out
6. M.D.A. (Most Dangerous Animal)
7. Chasm
8. Cyber Slavery
9. Blast Zone
10. Unhealthy Mechanisms

Wenn der Vater mit dem Sohne! Dieses funktioniert anscheinend auch im Metal. Sepulturas Ikone Max Cavalera hat mit seinem Sohn seit 2020 diese Band. Zu zweit schockt es ja nun wirklich nicht, also holten sie sich Drummer Johnny Valles dazu, welcher ansonsten noch mit Igor bei Healing Magic aktiv ist. Dieser ist seit 2023 dabei und ersetzte Zach Coleman. Mit letzterem zockten sie 2021 das Debüt Go Ahead And Die ein. Einen Deal mit Nuclear Blast hat man auch in der Tasche. Also wird es Zeit für das zweite Album.

Der Opener Desert Carnage geht auch gleich straight ins Ohr. Es wird nach vorne geprescht ohne Ende, während die Vocals old school lastig ein wenig im Hintergrund agieren. Ja, das gefällt mir. Ein wildes Solo folgt und man hört, wie verspielt die Burschen an die Sache herangehen. Dann geht es wieder in die Vollen, bis man mit einem Vorspieler wieder ein wenig die Geschwindigkeit herausnimmt, um dann aber wieder Fahrt aufzunehmen. Dann folgt ein ziemlich langer, abgedrehter Part. Beinahe schon melodische Riffs werden mit Stakkato-Riffs kombiniert. Das Tempo wird herausgenommen, der Bass brummt langsam, eine Gitarre heult auf und langsam baut man den Song dann wieder auf, um noch einmal zum Angriff zu blasen. Die Vocals sind wieder schön aggressiv und leiten das Ende ein. Cooles Stück Death Metal mit einem interessanten Endpart.

Tumors ist eine weitere Singleauskopplung und dürfte dem geneigten Sepultura-Fan durchaus gefallen. Max kann halt nicht aus seiner Haut und dies ist auch gut so. Das Tempo ist recht langsam, aber drückend. Dafür überzeugt das old school thrashige Riffing ohne Ende, auch wenn man das Gefühl hat, man hat diesen Part schon tausend Mal gehört. Egal, macht auf jeden Fall Laune, gar keine Frage. Im langsamen Stakkatoschritt marschiert man ansonsten durch den Song. Fetzt, sitzt, hat aber auch Luft nach oben. Hat teilweise sogar etwas von Metallica. Sicherlich nicht das Schlechteste. Der Gesang ist wie gewohnt schön dreckig. Man fühlt sich gerade so richtig eingelullt und entspannt, dann holen sie zum thrashigen Endgeknüppel aus. Genau zur rechten Zeit, ansonsten wäre der Song dann doch zu eintönig gewesen. So macht er aber Spaß.

Drug-O-Cop kommt dann wieder mit einer spielerischen Punk-Attitüde um die Ecke. Am Anfang erklingen Polizeisirenen und im feinsten Midtempo und mit coolem Riffing agiert man weiter. Dieses melodisch angehauchte Gitarrenspiel macht echt Laune und das langsam treibende Drumspiel erst recht. Ein wildes Solo folgt und man nimmt dann ganz das Tempo raus, um dann einen druckvollen Groove aufzubauen. Es folgt wieder dieser gerade genannte Part, der sehr punkig herüberkommt. Die Polizeisirenen heulen auch wieder auf. Ein Death Metal Part wird wieder ergänzt und dann ist auch schon Ende im Gelände. Yeah, gute Laune.

Crustig und deathig geht es bei No Easy Way Out zu Beginn zur Sache. Fetter Part. Schockt. Vorspieler und dann wieder in Richtung Crust. Schön dreckig. Einwandfrei, auch wenn der Rest des Songs dann doch eher Stangenware ist. Aber immer wieder kommen sie mit geilen Parts und viel Abwechslung um die Ecke. Auch in diesem Falle.

Der Rausschmeißer und Namensgeber Unhealthy Mechanisms ist dann der total hasserfüllte Song und geht total ab. Straight forward. Die Blastbeast machen Laune und ich als Fan solch einer Einrichtung bin natürlich begeistert. Hier kommen noch einmal der Dreck und die Garstigkeit durch, welche die Drei ans Tageslicht befördern wollen und auch durchziehen. Das Tempo wird verlassen. Die eine Klampfe schrubbt sich den Wolf, die andere zockt erst ein melodisches Riff und dann schon ein hypnotisches. Sehr geil. Die Drums drücken und grooven. So treibt es die Band vorwärts. Sehr beklemmend, aber eben auf positive Art und Weise. Diese Herangehensweise ist ziemlich lang. Dann gibt man am Ende aber noch einmal Gummi. So soll es sein.

Gelungenes Zweitwerk aus dem Hause Cavalera.

Go Ahead And Die – Unhealthy Mechanismus
Fazit
Eine wilde Mischung aus dem Hause Cavalera erwartet euch auf dem zweiten Album der Band Go Ahead And Die. Genau kann man den Stil nicht umschreiben. Death Metal und Crust sind die Hauptzutaten, aber auch Punk, Thrash und Hardcore sind dabei. Gute Mischung mit gutem Songwriting, fetter Produktion und garstigem Gesang.

Anspieltipps: Desert Carnage und Unhealthy Mechanisms
Michael E.
7.9
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