Ayreon – The Theater Equation

“Von Menschen im Theater“

Artist: Ayreon

Herkunft: Niederlande

Album: The Theater Equation

Spiellänge: CD1 = 53:09 Minuten, CD2 = 55:29 Minuten. DVD1 = 1:48:36 Stunden, DVD2 = 1:18:17 Stunden, die BluRay umfasst alle Inhalte von DVD1 + DVD2.

Genre: Progressive Metal

Release: 17.06.2016

Label: InsideOutMusic

Link: https://www.facebook.com/ArjenLucassenOfficial und http://www.arjenlucassen.com/

Ensemble:
James LaBrie als Me
Marcela Bovio als Wife
Magnus Ekwall als Pride
Irene Jansen als Passion
Heather Findlay als Love
Eric Clayton als Reason
Devon Graves als Agony
Anneke van Giersbergen als Fear
Jermain „Wudstik“ van der Bogt als Best Friend
Mike Mills als Rage / Father
Peter Jan Moltmaker als Doctor
Nienke Verboom als Nurse 1
Katinka van de Harst als Nurse 2
Anita van der Hoeven als Mother
Gitarre – Marcel Coenen
Gitarre – Freek Gielen
Bassgitarre – Johan van Stratum
Keyboard – Erik van Ittersum
Keyboard – Ruben Wijga
Schlagzeug – Ed Warby
Flöten und Holzblasinstrumente – Jeroen Goossens
Violine – Ben Mathot
Cello – Maaike Peterse

Tracklist:

 

  1. Day One: Vigil
  2. Day Two: Isolation
  3. Day Three: Pain
  4. Day Four: Mystery
  5. Day Five: Voices
  6. Reprise Pain 1
  7. Day Six: Childhood
  8. Day Seven: Hope
  9. Day Eight: School
  10. Reprise Childhood
  11. Day Nine: Playground
  12. Day Ten: Memories
  13. Reprise Pain 2
  14. Day Eleven: Love

  1. Day Twelve: Trauma
  2. Day Thirteen: Sign
  3. Day Fourteen: Pride
  4. Reprise Vigil
  5. Day Fifteen: Betrayal
  6. Reprise School
  7. Day Sixteen: Loser
  8. Day Seventeen: Accident?
  9. Reprise Pain 3
  10. Day Eighteen: Realization
  11. Reprise Trauma
  12. Day Nineteen: Disclosure
  13. Day Twenty: Confrontation
  14. Dream Sequencer System Offline

  1. Day One: Vigil
  2. Day Two: Isolation
  3. Day Three: Pain
  4. Day Four: Mystery
  5. Day Five: Voices
  6. Reprise Pain 1
  7. Day Six: Childhood
  8. Day Seven: Hope
  9. Day Eight: School
  10. Reprise Childhood
  11. Day Nine: Playground
  12. Day Ten: Memories
  13. Reprise Pain 2
  14. Day Eleven: Love
  15. Day Twelve: Trauma
  16. Day Thirteen: Sign
  17. Day Fourteen: Pride
  18. Reprise Vigil
  19. Day Fifteen: Betrayal
  20. Reprise School
  21. Day Sixteen: Loser
  22. Day Seventeen: Accident?
  23. Reprise Pain 3
  24. Day Eighteen: Realization
  25. Reprise Trauma
  26. Day Nineteen: Disclosure
  27. Day Twenty: Confrontation
  28. Dream Sequencer System Offline

  1. Try-Out Show
  2. The Theater Equation Trailer
  3. Behind The Scenes – Introduction
  4. Behind The Scenes – Casting
  5. Behind The Scenes – The Epic Rock Choir
  6. Behind The Scenes – The Band
  7. Behind The Scenes – Band Rehearsals
  8. Behind The Scenes – The Understudies
  9. Behind The Scenes – Cast Rehearsals
  10. Behind The Scenes – 5 Days To Go
  11. Behind The Scenes – Opening Night
  12. Behind The Scenes – Emotions:I Remember
  13. Curtain Calls


Ayreon - The Theater Equation

 

Mit wie vielen Alben Arjen Lucassen mittlerweile in Verbindung gebracht werden kann, sei es mit seinen eigenen Projekten (wie z. B. Ayreon, The Gentle Storm, Stream Of Passion) oder als Gastmusiker bei anderen Bands, ist nur noch schwer nachzuhalten. Es sind auf jeden Fall weit über 40, und eins davon war eben mit Ayreon das Album The Human Equation aus dem Jahr 2004.

Natürlich wurde Arjen Lucassen immer wieder gefragt, wann er denn mit Ayreon einmal live zu erleben wäre, aber dazu hat er immer wieder erklärt, dass das für ihn sowohl ein logistischer als auch ein finanzieller Alptraum wäre. Das liegt schon allein an der großen Zahl von internationalen Stars, die es gilt, unter einen Hut zu bringen. Von der vielschichtigen Musik Ayreons mal gar nicht zu reden. Diese für einen Bühnenshow entsprechend angepasst zu arrangieren, sieht der Perfektionist Lucassen als nahezu unmöglich, oder zumindest als Lebensaufgabe, an.

Nun sollte allerdings das Album The Human Equation auf die Bühne gebracht werden. Dies aber nicht einfach als Konzert sondern als Theaterstück. Die Vorbereitungen hierfür dauerten zwei Jahre und wurden von einer externen Produktionsfirma abgewickelt. Für die Adaptierung der Musik auf die Bühne war Joost van den Broek als musikalischer Direktor verantwortlich. Der sorgte auch dafür, dass es einen richtigen Chor auf der Bühne gab. Der Epic Rock Choir besteht aus 19 Mitgliedern aus sieben Ländern.

Allein bei der Mammutaufgabe, die Künstler, die am Album The Human Equation mitgewirkt haben, mussten einige Rückschläge eingesteckt werden. Die Person des Fear, damals von Mikael Akerfeldt eingesungen, wurde auf der Bühne von Anneke van Giersbergen gespielt. In die Rolle des Best Friend, ursprünglich von Arjen Lucassen himself verkörpert, schlüpfte auf der Bühne Jermain „Wudstik“ van der Bogt, und die Doppelrolle Rage / Father (ursprünglich Devin Townsend / Mike Baker) übernahm Mike Mills.

Dann hatte man aber das Ensemble zusammen, und als Spielort wurde das Nieuwe Luxor Theater in Rotterdam ausgewählt. Da die drei ursprünglich angesetzten Termine 18., 19. und 20. September 2015 rasend schnell ausverkauft waren, wurde ein vierter Termin für den Abend des 20. September 2015 angesetzt. Diese finale Show wurde dann auch aufgezeichnet, und diese Aufzeichnung ist jetzt in mehreren Versionen erhältlich, nämlich als Deluxe Artbook (inkl. BluRay, 2DVDs und 2CDs), Special Edition 2CD+DVD Digipak, BluRay, Digital Doppelalbum.

Ich hatte die Geschichte, die in diesem Bühnenstück erzählt wird, nicht mehr so im Kopf, darum habe ich sie mir vorher noch einmal zu Gemüte geführt. Es geht um einen Mann, in dem Stück Me genannt und dargestellt von James LaBrie, der einen Autounfall hatte und seitdem im Koma liegt. Vorher als rücksichtsloser Geschäftsmann bekannt, der auch vor undurchsichtigen Tricks nicht zurückschreckt, ist er jetzt gefangen in seinen eigenen Gedanken. Dabei treten die verschiedensten Gefühlsregungen Fear (Angst), Rage (Wut), Agony (Qual), Love (Liebe), Passion (Leidenschaft), Reason (Vernunft) und Pride (Stolz) immer wieder auf den Plan, die zwar alle ihre eigenen Ziele verfolgen, ihn schlussendlich aber dazu bringen wollen, sich seinen Dämonen zu stellen. Die ganze Zeit an seinem Bett wachen seine Frau und sein bester Freund, die aber auch ein Geheimnis haben. Wird Me also wieder erwachen? Und wenn ja, wird er sich selbst und auch seiner Frau und seinem besten Freund verzeihen können? Die Story entwickelt sich über seinen zwanzig Tage dauernden emotionalen Kampf mit Fear, Rage, Agony, Love, Passion, Reason und Pride, und jeder Tag während des Komas wird durch einen Song repräsentiert. Zum großen Finale entsteigt dann der Erschaffer dieses grandiosen Albums, Arjen Lucassen, dem Dream Sequencer.

Für das Review stand mir die DVD-Version nur als Stream zur Verfügung, ich denke aber mal, dass sich dies nicht viel mit den beiden physikalischen Datenträgern nimmt. Teilweise waren die visuellen Eindrücke leicht getrübt, wobei ich nicht weiß, ob die Bühne vielleicht so vernebelt war. Auch in den Szenen, in denen nur die roten Scheinwerfer zum Einsatz kommen, kann auch die beste Kameraeinstellung nicht für mehr Kontrast sorgen, hier ist also alles ziemlich breiig. Das sieht aber wohl nur die Fotografin in mir, und dadurch verpasst man natürlich nichts, wobei die Kamera grundsätzlich sowieso immer da ist, wo sie sein sollte. Dabei werden sowohl die darstellenden und singenden Künstler/innen als auch die Instrumentalfraktion und der Chor immer wieder gut in Szene gesetzt und sorgen für den einen oder anderen Gänsehautmoment. Das tun sie nicht nur durch ihre hervorragende Performance sondern auch dadurch, dass sie sichtbar mit sehr viel Herzblut bei der Sache sind. Darum möchte ich hier auch niemanden besonders hervorheben, das würde jedem anderen der Künstler gegenüber ungerecht sein. Ich kann nur sagen: Kaufen, und zwar am besten eine Version, in der es auch den visuellen Eindruck gibt.

Fazit: Eine tolle Umsetzung dieses fantastischen Albums aus dem Jahr 2004. Hätte ich vorher mitbekommen, dass diese Bühnenshow stattfindet, hätte ich wohl versucht, live dabei zu sein. So werde ich mir zumindest die DVD-Version zulegen, um mir dieses grandiose Werk auch noch einmal gemütlich auf dem Sofa anschauen zu können.

Anspieltipps: erübrigt sich wohl in diesem Fall
Heike L.
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9.5