Beast In Black, From Hell With Love Tour 2019 am 27.02. in der Hamburger Markthalle

“Der Abriss der Markthalle!”

Eventname: From Hell With Love Tour 2019

Headliner: Beast In Black

Vorband: Turmion Kätilöt

Ort: Markthalle, Hamburg

Datum: 27.02.2019

Kosten:  28 € VVK, Sold Out

Genre: Power Metal, Industrial Metal

Besucher: 1000

Veranstalter: Contra Promotion

Links:  http://www.beastinblack.com/

https://www.turmionkatilot.com/

https://markthalle-hamburg.de/

Setlisten:

  1. Verenperintö
  2. Verta Ja Lihaa
  3. Jalopiina
  4. Hades
  5. Sikiö
  6. Rangaistus
  7. Pirun Nyrkki
  8. Faster Than God
  9. Tirehtööri
  10. Helvetin Torvet
  11. Nimi Kivessä
  12. Pyhä Maa
  13. Lopositeet
  14. Lattaa Ja Varmista

  1. Cry Out For A Hero
  2. Unlimited Sin
  3. Beast In Black
  4. Eternal Fire
  5. This Is War
  6. The Fifth Angel
  7. True Believer
  8. Heart Of Steel
  9. Born Again
  10. Repentless
  11. Ghost In The rain
  12. Die By The Blade
  13. Zodd The Immortal
  14. Crazy, Mad, Insane
  15. Sweet True Lies
  16. From Hell With Love

Encore

  1. No Surrender
  2. Blind And Frozen
  3. End Of The World

Heute beginnt also die Deutschland-Tour der „Schwarzen Biester“. Gestern noch in Helsinki, starten sie ihre neuntägige Deutschland-Sause in der ehrwürdigen Hamburger Markthalle. Letztes Jahr waren sie noch als Support von Nightwish in der Barclaycard Arena zu bewundern und heute wollen sie die ausverkaufte Markthalle wegblasen. Dabei steht ganz klar das neueste Langeisen From Hell With Love im Vordergrund. Mit dem Album haben sie dieses Jahr bereits für Furore gesorgt. Als Support sind Turmion Kätilöt dabei, die mit einem Industrial Metal aufwarten.

Die beginnen in der bereits gut gefüllten Markthalle pünktlich um 20:00 Uhr mit dem Track Verenperintö vom letzten Album Universal Satan. Die finnische Elektro Crossover Band vermischt auch Techno mit Metal, wobei der Metal eindeutig überwiegt. Auffällig ist das Bühnenoutfit. Alle Musiker haben weiß/schwarz geschminkte Gesichter und zum Genre passend schwarze Klamotten. Nur Bassist Hannu „Master Bates“ Voutilainen kleidet sich als Einziger in ein freundliches Weiß. Die Band hat zwei Sänger, wobei Saku „Shaq-U“ Solin auch mal mit einer Klarstimme aufwartet. Growler Petja „MC Raaka Pee“ Turunen bildet einen kontrastreichen Gegenpart und nicht selten werden Vocal Battles ausgetragen. Verta Ja Lihaa und Jalopiina schließen sich nahtlos an. Scheinbar überwältigt von der freundlichen Aufnahme bedanken sich die Musiker. Das, was da abgeliefert wird, kommt gut an. Sehr fetter Sound und Tracks, die Freude bereiten. Da ist es egal, dass die Texte nicht verstanden werden. Der gesamte Auftritt kommt im Publikum gut an und ausgiebiger Beifall brandet nach jedem Song auf. So legen sie mit noch weiteren geilen Stücken nach und mit Faster Than God auch mal einen Titel in Englisch. Keyboarder Janne „Run-Q“ Tolsa steuert ab und an mal Klänge bei, die den ursprünglichen Charakter von Elektro widerspiegeln. Ansonsten ist das ein fetter Abriss und wider Erwarten ein überaus gelungener Auftritt, der mit Latta Ja Vermista nach 45 Minuten endet. Das war eine gelungene Überraschung.

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Der relativ kurze Umbau sorgt dann dafür, dass um 21:15 Uhr Beast In Black loslegen können. Das Bühnenbild ist einem Käfig nachempfunden und die Pfahlspitzen sind mit Totenköpfen verziert. Das ist relativ einfach gehalten, sieht aber gut aus. Mit Cry Out For A Hero legen Beast In Black gleich ordentlich los und machen klar, dass hier Heavy Metal zelebriert wird. Schnelle Gitarrenriffs von Anton Kabanen und Kasperi Heikkinen sorgen für den nötigen Speed, während im Hintergrund der ständig grinsende Atte Palokangas auf die Felle drischt. Sänger Yannis Papadopoulus ist gut bei Stimme und hat sich einen Bart stehen lassen, der ihm ausgesprochen gut steht. Unlimited Sin und Beast In Black setzen die Geschwindigkeitsorgie fort. Bassist Mate Molnar liefert zusammen mit dem Drummer das Fundament, auf dem sich die beiden Gitarristen austoben können. Nicht selten wechselt der Lead-Gitarristen Part, während der andere so lange die Rhythmusaufgabe übernimmt.

Das gute Licht erlaubt den drei anwesenden Fotografen gute Bilder, die auch von der Band tatkräftig unterstützt werden. Kasperi besticht durch Grimassen und auch Mate lässt es sich nicht nehmen, zu posen. So macht die Arbeit Spaß und es kommen auch gute Pics dabei raus. Dann geht es weiter. Eternal Fire, This Is War, The Fifth Angel und True Beliver folgen. Beast In Black können aus den beiden Alben Berserker und From Hell With Fire schöpfen und der Setlist nach ist die Mischung neun zu zehn, wobei das neue Album trackmäßig überwiegt. Den fast schon frenetischen Zuspruch vom Publikum lässt Yannis nicht unkommentiert und freut sich wahnsinnig, hier in Hamburg die Europa Tournee beginnen zu können (gestern noch in Helsinki, gehört das nicht auch zu Europa??).

Auf der geräumigen Bühne bewegen sich die Fünf lässig umher und zelebrieren mit den Zuschauern richtigen Heavy Metal. Drummer Atte nutzt nicht nur sein Drum Kit, sondern auch sein Schädel dient als Bassdrum oder die Flasche Pils in seiner Hand wird angeschlagen. Allen Unkern zum Trotz, ist das Abfeiermucke der ersten Klasse und die Power und Lust am Metal ist zu sehen und zu spüren. So soll eine richtige Heavy Metal Party aussehen. Repentless folgt und wartet mit einem hammergeilen Gitarrenduell auf. Es folgt das einzige ruhigere Stück Ghost In The Rain und wir sollen mit Handylampe oder Feuerzeug für Stimmung sorgen, was wohl überwiegt? Dann geht es weiter. Die By The Blade, Zodd The Immortal , bei dem an die Vorliebe für die Mangas Berserk aufgegriffen wird. Bei Crazy, Mad, Insane tragen alle eine mit farbigen Leuchtdioden besetzte Maske, die leicht an Turtles erinnert. Nur bei Yannis leuchte die Brille eben abwechselnd mit diesen drei Worten. So langsam nähert sich das Heavy Metalfest seinem Ende. Letzter regulärer Track ist der Titelsong der aktuellen CD von From Hell With Love.

Lange lassen sie sich nicht bitten und kommen noch einmal für drei Songs auf die Bühne. Mit dem Versprechen wiederzukommen, verabschieden sich die Musiker und hinterlassen verschwitzte aber glückliche Zuschauer. Das war ein gelungenes Konzert. Die Markthalle leert sich schnell, nur am Merchstand ist noch reger Betrieb. Beide Bands haben mehrfach darauf hingewiesen und so ist es nicht verwunderlich, das Shirts und signierte CDs und Vinyl den Besitzer wechseln. Von Turmion Kätilöt sind die beiden Sänger noch anzutreffen und stehen für Bilder zur Verfügung. Und Beast In Black? Nix. Leider ist von der Band nichts zu sehen heute. Die CDs sind schon vorsigniert und mit 25 € lassen sie sich das auch fürstlich entlohnen. So kann man sich das Abhängen mit den Fans und einem gemeinsamen Getränk oder einem Erinnerungsfoto natürlich sparen. Das ist schade, denn letztes Jahr sah das noch ganz anders aus. Sollte der Erfolg schon so schnell zu Kopf steigen? Das wäre allerdings schade, da ja nun mal der zufriedene Fan Geld ausgibt. Das klappt aber auch so, also warum Mehraufwand betreiben? Möglicherweise ist es aber auch die Notwendigkeit zügig aufzubrechen und nach Bochum zu fahren. Bis auf den kleinen Wermutstropfen alles in allem ein schöner Abend. (Nachtrag, auf der FB-Seite wurde dann später angekündigt, dass sie es ab und an versuchen, aber es gibt keine Garantie dafür.)

Fazit: Guter Europa Tour Auftakt, der den Biestern sichtlich Freude bereitet hat. Eine Vorgruppe, die auch mehr als nur überrascht hat, kam dazu und so war es ein lohnendes Gesamtpackage. Da kann ich jedem, der schnörkellosen Heavy Metal möchte, empfehlen hinzugehen. Schade ist nur, dass die Fannähe nicht mehr ganz so wichtig erscheint. Diese Entwicklung ist aber immer öfter zu beobachten.