Blind Seer – Apocalypse 2.0

“Steiniger erster Weg durch unbequeme Gefilde!“

Artist: Blind Seer

Herkunft: Belgien

Album: Apocalypse 2.0

Spiellänge: 52:42 Minuten

Genre: Experimental Metal,  Metal

Release: 21.07.2017

Label: Massacre Records

Link: https://www.facebook.com/Blind.Seer/

Bandmitglieder:

Gesang, Keyboard – Wan
Gitarre, Bassgitarre – Asthar
Schlagzeug – J-Mo

Tracklist:

  1. Deafening Silence
  2. Revolution
  3. Total War
  4. Apocalypse 2.0
  5. Sanctuary
  6. Guilt
  7. Secrets Untold
  8. Journey To The Unknown
  9. Spirit In The Machine
  10. My Mind Can´t Feel
  11. Eternity
  12. Starman (David Bowie Cover)

Die Belgier Blind Seer feierten im Sommer 2017 ihr Progressive Metal Debüt Apocalypse 2.0. Über Massacre Records schoben sie gemeinsam elf eigene Stücke sowie ein Cover von David Bowie in Form von Starman auf den ersten Silberling. In über fünfzig Minuten Spielzeit versuchen unsere Nachbarn den Genrefan um den Finger zu wickeln.

Aus der Tinktur mit den Bestandteilen Heavy, Progressive und Thrash Metal blitzen nur zu gerne rotzige Riffs heraus. Dem anspruchsvoll ausgewähltem Metier werden Blind Seer nur selten wie bei Total War gerecht. Melodische Walzen findet man jedoch kaum – eher basiert die Kunst auf viele Thrash Metal Handschriften, die maximal in die Region von Nevermore schielen. Zu penetrante Refrains ziehen da leider auch keinen versoffenen Alkoholiker mehr vom Barhocker. Apocalypse 2.0 bildet da als Titeltrack das beste Beispiel, woran es an dem Debüt hapert. Die Atmosphären flach wie die Nordsee, die Dynamik kraftlos wie eine warme Sommerbrise und im gesamten Konzept viel zu stupide, um höhere Aufgaben erfüllen zu können. Egal welcher Track – an allen mangelt es irgendwo an Klasse. Das fängt beim teils uninspirierten Drumming an und hört bei den Gesangskünsten von Wan auf, die leider einfach nicht ausreichen. Lichtblicke bildet einzig und alleine Asthar an der Axt. Die Keyboardklänge künstlich eingeschoben setzen dem ganzen Intermezzo noch den letzten Stempel auf. Mühe und eine ambitionierte Haltung kann man bei Sanctuary oder Spirit In The Machine nicht absprechen, nur fehlen selbst den besten Werken noch gute Meter an die Spitze des Genre. Jeder Anfang ist bekanntlich schwer. Der erste Schritt muss jedoch im Hause Blind Seer dazu führen, noch präziser in der Zukunft zu agieren.

Fazit: Wie schon gesagt: Es fehlen bei diesem Debüt noch an allen Punkten die ausschlaggebenden Argumente. Von Songwriting, Aufnahme und Umsetzung liegen Blind Seer meilenweit hinter der renommierten Konkurrenz. Die viele Luft nach oben sollte zügig überbrückt werden, um ernsthaft in diesem anspruchsvollen Genre trotz sehr tiefen Thrash Metal Wurzeln zu bestehen.

Anspieltipps: Total War und Secrets Untold
Rene W.
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