Blood Mortized – The Key To A Black Heart

“Roher, schnörkelloser Death Metal schwedischer Prägung“

Artist: Blood Mortized

Album: The Key To A Black Heart

Spiellänge: 42:02 Minuten

Genre: Death Metal

Release: 18.05.2012

Label: FDA-Rekotz

Link: http://www.myspace.com/bloodmortized/, http://www.bloodmortized.com/

Klingt wie: frühe Amon Amarth; Dismember

Bandmitglieder:

Gesang – Mattias Parkkila
Gitarre – Anders Biazzi
Gitarre – Gustav Myrin
Bassgitarre – Mattias Söderlund
Schlagzeug – Mattias Borgh

Trackliste:

  1. Unleashed The Hounds
  2. The Heretic Possession
  3. Only Blood Can Tell
  4. Dead & Rotten
  5. Doomsday Architect
  6. Rekviem
  7. To Murder A God
  8. Shadow Of The Quarter Sun
  9. Bringer Of Eternal Death
  10. The Key To A Black Heart
Blood-Mortized-The-Key-To-A-Black-Heart-2012

Mit The Key To A Black Heart liefern die fünf Schweden von Blood Mortized nach der letztjährigen, in weiten Kreisen hoch gelobten EP Bestial und dem bereits 2009 erschienenen Debüt Blood Mortized ihr zweites Full-Length-Album ab. Dass es sich bei dem Schwedentod-Quintett um keine Newcomer handelt, wird auch bei einem Blick auf die Biografien der einzelnen Musiker schnell klar. Hier tauchen unter anderem so namhafte Bands wie Charta 77 oder Amon Amarth auf, wobei man sich natürlich musikalisch eher letztgenannten annähert, ohne dabei jedoch in den Bereich des Viking Metal abzudriften.

Stilistisch liefern die Jungs aus Stockholm einen schnörkellosen, größtenteils temporeichen Death Metal der alten Schule. Dies untermauern sie bereits mit dem ersten Track der Scheibe. Unleashing The Hounds legt gleich mit ordentlichem Geknüppel los und wird ansonsten von der dreckigen Grabesstimme von Sänger Mattias Parkkila getragen, die ohne weiteres auch dem Zombie des Covers entsprungen sein könnte. In die gleiche Kerbe hauen die Nummern The Heretic Possession, Dead & Rotten und auch Doomsday Architect. Die Songs bieten tiefe Gitarren, einen kehligen, teilweise extrem tiefen Gesang und ein stellenweise rasantes Drumming, welches durch groovige, teils doomige Melodien kurz aufgebrochen wird, um dann wieder kräftig an Fahrt aufzunehmen, sodass die Nackenmuskulatur sogleich kräftig zu arbeiten beginnt.

Allerdings bieten die fünf Nordmänner auch die eine oder andere Verschnaufpause. So besticht Only Blood Can Tell durch ein angenehm düsteres Intro sowie behäbige Growls, gepaart mit einem fauchenden Chorus und einer geilen Melodieführung. Auch bei dem über sechsminütigen, bereits auf der 2011er EP enthaltenen Rekviem treten Blood Mortized gehörig auf die Bremse. Das Stück beginnt ebenfalls mit einem düsteren Intro, welches jedoch stark an selbiges von Black Sabbath bei ihrem selbstbetitelten Song erinnert. Danach entwickelt sich der Titel zu einer groovenden, vor sich hinkriechenden Midtempo-Nummer, die in ein nahezu mystisches Outro mündet.

Das sich anschließende To Murder A God ist zwar ebenfalls über weite Strecken im Midtempo gehalten, nimmt aber durch das (stellenweise etwas rumpelige) Drumming wieder ordentlich Fahrt auf, was doch zum Schädelkreisen einlädt. Dies wird beim folgenden Shadow Of The Quarter Sun, dem zweiten Song, der es von der EP auf das Album geschafft hat, deutlich verstärkt. Die Nummer knüppelt vom ersten Moment an heftigst drauf los, sodass der Stil der ersten Stücke wieder aufgegriffen wird und es schwer fällt, nicht mitzuwippen. Allerdings kommt einem auch hier das ein oder andere Riff merkwürdig bekannt vor. Die beiden abschließenden Nummern kommen wieder etwas gemächlicher daher. Bringer Of Eternal Death setzt dabei besonders auf tiefe, treibende Gitarren und fiese Growls, während der abschließende Titeltrack etwas an Tempo zulegt und vor allem durch den eingängigen, düsteren Chorus überzeugt, was ihn insgesamt zu einer einladenden Headbanger-Nummer werden lässt.

Fazit: Blood Mortized liefern mit The Key To A Black Heart ein solides Album ab, welches rohen, schnörkellosen Death Metal schwedischer Prägung zelebriert. Zwar erfinden die Jungs aus Stockholm hier das Rad nicht neu und auch Songs mit unbedingtem Hitpotential sind für mich nicht zu erkennen, aber das Album ist insgesamt sehr abwechslungsreich, kommt ohne Durchhänger aus und besticht vor allem durch die kehligen Vocals und die tiefen Gitarren. Die Produktion beschränkt sich dabei auf das Wesentliche, was allerdings den Stil im Ganzen eher unterstützt als schadet. Wer auf Death Metal der Marke Dismember, Demonical oder eben der frühen Amon Amarth steht, sollte hier unbedingt ein Ohr riskieren. Anspieltipps: The Heretic Possession, The Key To A Black Heart und Rekviem
Christian G.
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