Artist: Chaos Over Cosmos
Herkunft: Polen und Australien
Album: The Ultimate Multiverse
Spiellänge: 41:48 Minuten
Genre: Progressive Metal, Melodic Death Metal, Electronic Metal
Release: 20.06.2020
Label: Narcoleptica Productions
Link: https://www.facebook.com/chaosovercosmos
Bandmitglieder:
Gesang – Joshua Ratcliff
Gitarre, Synthesizer und Schlagzeugprogrammierung – Rafal Bowman
Tracklist:
- Cascading Darkness
- One Hundred
- Worlds Apart
- Consumed
- We Will Not Fall
- Asimov
Polen und Australien, viel weiter können Bandmitglieder gar nicht auseinanderleben oder? Naja in Zeiten von Internet, Telefon und digitaler Aufnahmen ist man zum Glück nur ein paar Milisekunden Delay voneinander entfernt und das, obwohl man mehr als 15.000 km getrennt voneinander ist. Chaos Over Cosmos ist laut Band ein Projekt von zwei Musikern, die sich bisher nicht einmal im Leben gesehen haben – also sicher gesehen, jedoch noch nie in Fleisch und Blut. Laut Presseseite spielt man einen Genremix aus Progressive Metal mit elektronischen Einflüssen und technisch anspruchsvollem Melodic Death Metal. Ich würde eventuell noch Metalcore-Einflüsse mit in den Topf schmeißen, jedoch fragt mich ja keiner, wenn man so eine Seite erstellt – warum auch?
The Ultimate Multiverse beschreibt das zweite Album und vierte Release in nur zwei Jahren. Nach dem ersten Album The Unknown Voyage (2018) folgten zwei EPs (2019 und 2020) um dann dieses Jahr mit dem nächsten Longplayer via Narcoleptica Productions die Fans mit neuer Musik zu bedienen. Fans, ja, das ist so eine Sache, denn auch wenn man bereits einige Tracks veröffentlicht hat, ließ der wirkliche Durchbruch des Projekts bis heute noch auf sich warten. Nicht unbedingt nachvollziehbar für mich, so ist man musikalisch keinesfalls schlecht oder unbrauchbar.
Mit The Ultimate Multiverse versteckt man keinesfalls, um was es geht. Denn man beginnt direkt zu Beginn mit einem fast schon virtuosen Gitarrenintro, um dann in eine atmosphärisch angehauchte Songstruktur einzutauchen. Vielleicht ist das Album in manchen Stücken ein wenig zu steril, doch technisch keinesfalls zu vernachlässigen. Gesanglich bringt man sowohl klaren Gesang, wie auch fast schon gehauchte Shout-/ Scream-Passagen, die jedoch durchweg hinter der Tonspur der Gitarre bleiben. Bei einer Band, die sich selbst das Genre Prefix „technical“ und „progressive“ gibt, verwundert das nicht. So bedient man riffaffine Fans in eigentlich jedem Song. Die Riffgewalt darf weder bei Cascading Darkness noch bei Worlds Apart oder bei dem letzten Track Asimov fehlen. Da, wo man zum Teil durch den Einsatz des Synthesizers in einen gewissen 80th Style à la Soundtrack von Stranger Things eintaucht, verliert der Track ein wenig an Härte, doch nur, um dann im nächsten Part zurückzukommen.
Warum ich sagte, dass alles ein wenig steril wirkt, liegt gegebenenfalls daran, dass mit Kopfhörern der Drumcomputer vielleicht ein wenig zu fehlerfrei „spielt“ und alles aufpoliert wurde, dass der räumliche Klang dadurch ein wenig verloren ging.