“Kein würdiges Nachfolgealbum“
Artist: Chemia
Herkunft: Warschau, Polen
Album: Let Me
Spiellänge: 47:17 Minuten
Genre: Rock
Release: 18.09.2015
Label: Rodeostar / SPV
Link: https://www.facebook.com/chemiasound und http://www.chemiasound.com/en/
Produktion: Custom 34 Studio, Gdansk (Aufnahmen), Armoury Studios, Vancouver (Mix) und Gateway Mastering Studios, Portland (Mastering) von Mike Fraser
Bandmitglieder:
Gesang – Łukasz Drapała
Gitarre – Wojtek Balczun
Gitarre – Maciej Mąka
Bassgitarre – Krzysiek Jaworski
Schlagzeug – Adam Kram
Tracklist:
- Fun Gun
- She
- The Luck
- Let Me
- I Love You So Much
- Grey
- The Shadow
- Done
- Don’t Kill The Winner
- We Toxic
- Gotta Love Me
- Send Me The Ravens
Gegründet wurden Chemia im Jahr 2010 in Warschau und hat doch bereits schon die Bühnen mit Bands wie Deep Purple, Billy Talent, Red Hot Chilli Peppers oder 3 Doors Down teilen können. Und nachdem ich im Jahr 2013 ja schon das Album The One Inside mit 8,5 von 10 Punkten bewerten konnte, habe ich natürlich gleich zugegriffen, als für den 18.09.2015 die Veröffentlichung des dritten Albums Let Me angekündigt wurde.
Zum ersten Song Fun Gun, der gleich mal ziemlich vorprescht, wurde bereits ein Video veröffentlicht. Die Gitarren mit leichtem Blues-Einschlag, das Schlagzeug treibt das Lied gnadenlos vorwärts, und wie schon auf dem letzten Album bin ich vom Gesang von Luke Drapala restlos begeistert. Gute Wahl für den ersten Song, weiter so!
Mit She legen Chemia noch einen Zahn zu, der Refrain ist sehr eingängig, ansonsten bleibt bei mir nicht viel hängen. Sehr geile Gitarrenarbeit gibt es dann bei The Luck, mich erinnern einige Riffs an My Sherona von The Knack.
Im Infozettel der Plattenfirma steht zwar, dass sich Chemia auf diesem Album bewusst gegen typische Balladen entschieden hätten, aber wenn der Titeltrack Let Me keine typische Ballade ist, weiß ich auch nicht mehr.
Nachdem I Love You So Much und Grey mehr oder weniger unbemerkt an mir vorbeigeplätschert sind, lässt mich The Shadow wieder aufhorchen. Erinnert leicht an die alten Glanztaten von Creed, und das psychedelisch angehauchte Gitarrensolo veredelt den Song noch zusätzlich.
In Done klingt die Gitarrenarbeit teilweise wie direkt aus den 70er Jahren in das Jetzt teleportiert. Ansonsten ein sehr lässiger Song, und Luke Drapala ist definitiv in der Lage, seinen Gesang entsprechend anzupassen.
Dann können mich weder das stonerlastige Don’t Kill The Winner (hier allerdings noch einmal ein klasse Gitarrensolo) noch das bluesgetränkte We Toxic oder das wieder Tempo aufnehmende Gotta Love Me wirklich hinter dem Ofen hervorlocken.
Der letzte und erfreulicherweise auch längste Song Send Me The Ravens ist dann noch mal eine echte Perle. Das Zusammenspiel von Schlagzeug und Gitarren und dazu der wunderbare Gesang von Luke Drapala üben eine wahrhaft hypnotische Wirkung aus. Hier schaffen es Chemia, immer wieder einen Spannungsbogen aufzubauen, der wie eine große Welle auf einen zurollt, um sich dann im Refrain zu brechen. Das ist richtig große Kunst!