Artist: Coffin Crew
Herkunft: Lunden, Deutschland
Album: Coffin Crew
Spiellänge: 38:58 Minuten
Genre: Hard Rock, Thrash Metal
Release: 28.05.2022
Label: Eigenproduktion
Link: https://www.facebook.com/CoffinCrewBand
Bandmitglieder:
Gesang – Sascha ‚Igel‘ Schweim
Gitarre – Achim Pooch
Gitarre – Christopher Warncke
Bassgitarre – Manni Schweitzer
Schlagzeug – Torsten Wulff
Tracklist:
- Storm Upon The Heaven‘s Gate
- Bang Bang
- After The War
- The Only Way Is Rock ’n Roll
- Glory Ride
- Second Face
- The King Is Dead
- Girl In Clouds
- Eye Of The Whirlwind
- Go Coffin Crew Go
- Das Letzte Blatt
Die norddeutschen Hardrock Piraten Coffin Crew, die durch Thrash Metal Gewässer schippern, haben vor wenigen Tagen ihre Eigenproduktion mit selbigem Titel veröffentlicht. In fast 40 Minuten drehen die fünf Musiker aus Lunden (nördlich von Wacken) ihre Kreise und durchstreifen auf ihrem Feldzug elf Songs, die mit ihrem jeweiligen Charme den Hörern die Kehle durchtrennen sollen. Das Artwork wirkt etwas einfach gestrickt, ob das auch auf die Kunst der Musiker zutrifft, werden wir mal in den nächsten Zeilen versuchen herauszufinden.
Ab dem Opener Storm Upon The Heaven‘s Gate brennen Sänger Sascha ‚Igel‘ Schweim und seine vier Säbelschwinger kein ultragalaktisches Inferno ab, lassen ihren Bug jedoch zielstrebig durch einen wütenden Sound gleiten. Technisch springen sie auf die Thrash Metal Welle der frühen Neunziger auf, die dem Old School Gewand der Achtziger entflohen, markante Hooks und bissige Vocals platzieren. Neben dem Thrash Gerüst sorgen Pfeiler aus Speed, Heavy und Doom Metal für Stabilität. Zwischen den flinken Nummern sucht das Quartett immer wieder Ruhepole, die sie im Doom und Groove Metal Einfluss finden und geschickt mit in den Cocktail einbringen. Eingängige Sequenzen werden versucht, mit einzelnen Soli aufzubrechen. Gold ist in der Aufführung sicher noch nicht alles, was glänzt, Coffin Crew wissen jedoch schon, was sie wollen und machen das mit jedem Titel deutlich. Die größten Schwierigkeiten hatte ich persönlich anfänglich mit Sascha ‚Igel‘ Schweim – die rohen Vocals mit einem leichten britischen Verschnitt und der von ihm umgesetzten Sturheit muss man sacken lassen. Nach mehreren Durchläufen funktioniert das immer besser, es bleibt trotzdem zu vermerken, dass da noch Luft nach oben ist. Ansonsten ein Release, mit dem man Korken wie After The War oder Glory Ride knallen lassen kann. Bassverliebt darf Manni Schweitzer an seinen Saiten deutlich hörbar Trademarks setzten. Gewöhnungsbedürftig bleibt The Only Way Is Rock ’n Roll, lockert die Stimmung für die Nachfolger auf und tut damit seinen Dienst. In dem soliden Feld hätte man zum Abschluss Das Letzte Blatt ruhig weglassen dürfen. Die englischen Lyrics kommen besser und der Hörer behält als letzten Eindruck eine schwermütige deutsche Nummer serviert, die man einfach nicht aus dem Gedächtnis löschen kann.